TÜV fordert Qualitäts-Check für Lastenräder
VERKEHR Nach Rahmenbrüchen: Hersteller startet Rückruf. Hamburger Händler wenig überrascht
Lastenräder sind vor allem in Großstädten wie Hamburg als Einkaufshelfer oder Kinderwagen eine beliebte AutoAlternative. Laut dem Zweirad-Industrie-Verband sind um die 20.000 davon in der Stadt unterwegs – viele von der populären Marke „Babboe“. Nach Berichten über
Rahmenbrüche bereitet der niederländische Hersteller jetzt allerdings den Rückruf einzelner Modelle vor – auch in Deutschland. Einen Hamburger Lastenradhändler wundert das nicht. Der TÜV fordert eine weitreichende Reform für alle Cargobikes.
„Ich möchte mich zunächst entschuldigen“, mit diesen Worten begann der „Babboe“Direktor Gerard Feenema das
Video auf der niederländischen Website des Unternehmens. Seit ein paar Wochen herrscht große Aufregung um die Lastenräder, die aufgrund ihrer schmalen Transportbox bislang als besonders praktisch für die Stadt galten. Jetzt ruft der Hersteller die Modelle City, City E, Mini und Mini E offiziell zurück. Die Sicherheit könne laut Feenema nicht mehr gewährleistet werden. Zu den weiteren von der Behörde beanstandeten Modellen werde es zeitnah Infos geben. Er gibt sich in dem Video zerknirscht. Dabei hatte das Unternehmen erst kürzlich noch einen Bericht über Rahmenbrüche bei „RTL Nieuws“heruntergespielt.
Doch dann trat Mitte Februar die niederländische Verbraucherbehörde (NVWA) auf den Plan, die ebenfalls Hinweisen über Rahmenbrüche
nachgegangen war. Sie attestierte mehreren „Babboe“Modellen eklatante Sicherheitsmängel, seitdem gibt es für alle Räder einen Verkaufsstopp – auch in Deutschland. „Wenn die Vorwürfe der Verheimlichung von konstruktiven Mängeln sich bewahrheiten, hat ,Babboe‘ ihrer Marke und der ganzen Lastenradbranche einen Bärendienst erwiesen“, sagt Tim Fandré zur MOPO. Seit 2014