Chancenwucher! Aufsteiger lässt Meister „am Leben“
OBERLIGA Sasel rettet Punkt gegen „Improvisationskünstler“aus Halstenbek
Meister TSV Sasel schleppt sich durch die Krise. Im ersten Spiel nach dem Rücktritt von Trainer Marco Stier gab’s mit dem 1:1 gegen Halstenbek immerhin des ersten Punkt des Jahres – weil die Gäste einfach kein Zielwasser getrunken hatten.
„Wir mussten dankbar sein, dass Halstenbek uns am Leben gelassen hat“, räumte Holger Sander ein, der seit einer Woche gemeinsam mit Carsten Reuter als Saseler
Interimstrainer fungiert. Der Chancenwucher der Gäste begann schon in der ersten Minute, als Jannik Arnold ein Meter vor dem Tor TSV-Verteidiger Sebastian Wien anschoss. Nach 24 Minuten machte Arnold es besser und köpfte eine Ecke von Omar Nabizada zum 0:1 ein. Nabizada (29.) und Patrick Meyer (50.) vergaben die besten von einigen Gelegenheiten, den Vorsprung zu verdoppeln – so dass der eingewechselte Abdel Hathat (76.) den Saselern mit seinem 1:1 wenigstens einen
Punkt retten konnte. In der Schlussphase hätten Kevin Steinhagen (90.+2) für Halstenbek und Lukas Kourkis (90.+3) für Sasel fast noch den Siegtreffer erzielt. „Wir sind Aufsteiger, den Punkt nehmen wir mit“, bilanzierte Gästetrainer Heiko Barthel, klagte aber über die mangelnde Chancenverwertung – und die schlechten Trainingsbedingungen: „Abschlüsse musst du üben. Aber wir haben im Winter erst einmal auf Rasen trainiert, sonst auf Grand. Seit Dezember sind wir Improvisationskünstler
und machen im Grunde nur Bewegungstherapie.“Improvisieren muss auch Sasel. Liga-Manager Rainer Hagge kündigte für diese Woche Gespräche mit Trainerkandidaten an, die im Sommer oder auch früher am Saseler Parkweg übernehmen könnten. Stier („Mein Körper hat mir unmissverständlich zu verstehen gegeben, die Reißleine zu ziehen“) war am vergangenen Montag nach acht Monaten aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten.