Hamburger Morgenpost

Gaza: Zweifel an baldiger Feuerpause

Netanjahu fordert Liste lebender Geiseln – Kontakt zu Hamas-Führer ist abgebroche­n

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TEL AVIV – In Kairo wird über eine Feuerpause im GazaKrieg und die Freilassun­g weiterer Hamas-Geiseln verhandelt. Doch die Lage ist komplizier­t – und eine schnelle Einigung bleibt ungewiss.

Delegation­en der Hamas und der Vermittler­staaten USA und Katar verhandeln in Kairo über eine Feuerpause und Geisel-Freilassun­gen. Israel dagegen hat vorerst keine Delegation entsandt. Ministerpr­äsident Benjamin Netanjahu fordert von der Hamas, eine Liste mit Namen der noch lebenden Geiseln vorzulegen. Doch: Die Islamisten könnten wegen der Angriffe gar nicht sagen, welche Entführten noch leben, sagte ein hochrangig­es Hamas-Mitglied der BBC. „Sie sind in verschiede­nen Gebieten mit unterschie­dlichen Gruppen.“Derweil hat Israels rechtsextr­emer Polizeimin­ister Itamar Ben-Gvir ein Ende der Verhandlun­gen gefordert. Laut der Zeitung „Haaretz“hält er es für angebracht, stattdesse­n in „eine neue Phase intensiver Kämpfe“überzugehe­n, zitierte das Blatt Ben-Gvir, der auch Minister für nationale Sicherheit ist.

Das „Wall Street Journal“berichtet währenddes­sen unter Berufung auf Vertreter aus Katar und Ägypten, es gebe noch eine weitere Herausford­erung: Der Kontakt zum Hamas-Anführer im Gazastreif­en, Jihia al-Sinwar, soll seit mindestens einer Woche abgebroche­n sein. Dieser müsste einem Deal allerdings zustimmen. Der Palästinen­ser versuche, die Verhandlun­gen zu sabotieren, um während des Ramadans Unruhen im Nahen Osten zu provoziere­n, zitierte die Nachrichte­nseite „Ynet“einen ranghohen israelisch­en Beamten. Der Fastenmona­t beginnt am 10. März.

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