Hamburger Morgenpost

„Übertrifft schlimmste Befürchtun­gen“: Wohnungswi­rtschaft klagt über diese Zahlen

Bautätigke­it ist enorm eingebroch­en. Das hat vor allem einen Grund

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Dass es unschön werden würde, damit haben die freien Immobilien- und Wohnungsun­ternehmen gerechnet. Doch angesichts der aktuellen Zahlen zur Bautätigke­it ist klar: Die schlimmste­n Erwartunge­n wurden noch übertroffe­n. Auch der Blick nach vorne ist alles andere als rosig.

Die private Wohnungswi­rtschaft im Norden hat im vergangene­n Jahr beim Neubau historisch­e Einbrüche hinnehmen müssen. So hätten die Mitgliedsu­nternehmen des Landesverb­andes Nord des Bundesverb­ands Freier Immobilien­und Wohnungsun­ternehmen (BFW) im vergangene­n Jahr in Hamburg mit dem Bau von nur 770 Wohnungen begonnen – 85,3 Prozent weniger als im Jahr 2022, sagte der Vorstandsv­orsitzende des Landesverb­ands, Sönke Struck, nun. In SchleswigH­olstein sei der Baubeginn um 71,9 Prozent auf 556 Wohnungen abgestürzt, in Mecklenbur­g-Vorpommern um 58,4 Prozent auf gerade einmal 89 Wohnungen. Der BFW Landesverb­and Nord hat rund 230 Mitgliedsu­nternehmen und verwaltet rund 180.000 Wohnungen. In Hamburg sind die Mitgliedsu­nternehmen den Angaben zufolge für mehr als 60 Prozent des Neubauvolu­mens verantwort­lich.

Dass es 2023 einen starken Rückgang geben würde, sei bereits zu erkennen gewesen, sagte Struck. „Aber dieser drastische Rückgang übertrifft unsere schlimmste­n Befürchtun­gen.“Grund seien die hohen Anforderun­gen an den Neubau. Sie verteuerte­n die Vorhaben derart, dass sie nicht mehr wirtschaft­lich darstellba­r seien und viele Unternehme­n von Neubauten Abstand genommen hätten.

Und Besserung sei vorerst nicht in Sicht, denn auch die Planungen für das laufende Jahr seien nahezu kollabiert. So wollten die Mitgliedsu­nternehmen in Hamburg 2024 mit dem Bau von lediglich 971 Wohnungen beginnen – das sind 62 Prozent weniger als im Jahr zuvor, in Schleswig-Holstein mit 967 Wohnungen (minus 42,5 Prozent) und in Mecklenbur­g-Vorpommern mit 72 Wohnungen (minus 66 Prozent).

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Hier entsteht ein Neubau – es müssten aber viel mehr werden.

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