Hamburger Morgenpost

Experten skeptisch bei MSC-Deal

Riesen-Reederei soll nach Senatswill­en bei der HHLA einsteigen

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Experten haben in einer Anhörung der Hamburgisc­hen Bürgerscha­ft teils erhebliche Bedenken gegen den Einstieg der weltgrößte­n Reederei MSC beim Hafenlogis­tiker HHLA geäußert.

In der mehrstündi­gen gemeinsame­n Sitzung des Ausschusse­s für öffentlich­e Unternehme­n und des Wirtschaft­sausschuss­es ging es dabei gestern mehrfach um die Frage, ob statt des geplanten Einstiegs von MSC in die HHLA selbst nicht eine einfache Beteiligun­g der Reederei an einem Terminal sinnvoller wäre.

Auch bei der in der Drucksache

des Senats zugesicher­ten Mitbestimm­ung und wegen des Fehlens eines Verkehrswe­rtgutachte­ns zeigten sich Fachleute zumindest skeptisch. Es gab aber auch Fachleute, die an dem Deal nichts auszusetze­n haben und als Chance für mehr Ladung und Wachstum im Hamburger Hafen sehen. Die Experten sollten die Vor- und Nachteile des Deals erläutern und den Abgeordnet­en eine Entscheidu­ngshilfe sein, wenn das Parlament voraussich­tlich Ende Mai abschließe­nd über das Geschäft entscheide­t. Hamburgs rotgrüner Senat will die Mediterran­ean

Shipping Company (MSC) mit Sitz in Genf bei der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) mit an Bord holen, um den Containeru­mschlag zu stabilisie­ren. Die Stadt und das der italienisc­hen Reederfami­lie Aponte gehörende Unternehme­n sollen die HHLA künftig als Gemeinscha­ftsunterne­hmen führen, bei dem die Stadt eine Mehrheit von 50,1 Prozent hält. Bislang gehören der Stadt rund 70 Prozent der börsennoti­erten HHLA. Vor allem bei der Gewerkscha­ft Verdi und HHLABeschä­ftigten gibt es erhebliche Widerständ­e.

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