Politikerinnen fordern weibliches Staatsoberhaupt
Wahl 2027: Überparteiliche Allianz macht schon jetzt Druck
Eine Frau im höchsten zu vergebenden Staatsamt hat es bisher noch nicht gegeben. Anlässlich des heutigen Weltfrauentages hat sich eine informelle Allianz von Politikerinnen gebildet, die sagt: Das muss sich bald ändern!
„Es wäre gut, wenn sich die demokratischen Parteien auf eine qualifizierte Frau als Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten einigten“, sagte die rheinlandpfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) dem „Tagesspiegel“. „Eine Bundespräsidentin wäre eine Ermunterung für viele Frauen in Deutschland und darüber hinaus.“Auch andere Politikerinnen können sich eine Frau als Staatsoberhaupt vorstellen. „Eine Kandidatin für die nächste Wahl über das deutsche Staatsoberhaupt würde ich sehr begrüßen“, sagte die Familienministerin Lisa Paus (Grüne). Auch ihre Parteikollegin, die frühere Landwirtschaftsministerin Renate Künast, forderte eine Frau für die Nachfolge von Amtsinhaber Frank-Walter Steinmeier. „Es ist schon lange Zeit, eine Frau für das höchste Amt zu finden. Und ich hoffe, dass dazu rechtzeitig eine Bewegung entsteht.“
Auch CDU-Vizechefin Karin Prien hätte nichts dagegen. „Wir leben in einer Zeit, in der eine besonnene Frau die Menschen zusammenführen, das Verbindende über das Trennende stellen und dabei jederzeit unmissverständlich zu den Werten unserer Gesellschaft stehen könnte“, sagte sie. Allerdings würde aus Priens Sicht auch ein Mann, der „diese typisch weiblichen Eigenschaften mitbringt“, ein gutes Staatsoberhaupt abgeben. Der nächste Bundespräsident wird im Februar 2027 gewählt. Steinmeier darf nicht mehr antreten.