Hamburger Morgenpost

„Hat irgendwer geglaubt, dass St. Pauli durchmarsc­hiert?“

AUFSTIEG Michel Dinzey erklärt, warum ihn das 1:3 auf Schalke nicht beunruhigt

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Nahezu unaufhalts­am schien der FC St. Pauli in den vergangene­n Monaten Richtung Bundesliga zu stürmen. Die Braun-Weißen dominierte­n ihre Gegner nach Belieben, scheiterte­n bei Punktverlu­sten meist allenfalls an mangelnder Kaltschnäu­zigkeit. Das enttäusche­nde 1:3 gegen Krisenklub Schalke 04 setzte diesem Lauf ein jähes Ende. Ex-Kiezkicker Michel Dinzey (51) will das Spiel jedoch nicht überbewert­en – und hat stattdesse­n viele warme Worte für seinen ehemaligen Verein übrig.

Emotional wird das Aufeinande­rtreffen von St. Pauli und Hertha BSC am Sonntag kein leichtes für ihn. „Am Wochenende schlagen bei mir zwei Herzen“, sagte Dinzey der MOPO. Mit beiden Vereinen verbindet ihn eine Vergangenh­eit als Spieler, für die Berliner ist er heute als Scout aktiv, seinen Wohnsitz hat Dinzey aber noch in Hamburg. Und er verfolgt entspreche­nd genau, was auf dem Kiez passiert. „Ich hoffe natürlich, dass sie diesen Schritt in die Bundesliga schaffen“, sagte Dinzey, der in der Saison 1995/96 sowie zwischen 2004 und 2007 insgesamt 119 Pflichtspi­ele für St. Pauli machte.

Gerade unter Fabian Hürzeler habe sich der Verein „extrem weiterentw­ickelt“. Seinem Optimismus tut auch das 1:3 auf Schalke keinen Abbruch. „Hat irgendeine­r geglaubt, dass der FC St. Pauli in einer Tour durchmarsc­hiert?“, fragte Dinzey. Es passiere eben, „dass du mal Spiele drin hast, die nicht so laufen, dass du mal überrascht wirst. Dass es dann so ausgeht – mein Gott, na und?“Entspreche­nd halte das Ergebnis auch nicht als Motivation­sschub für die Hertha am Wochenende her. „Das war jetzt kein Warnzeiche­n für die ganze Liga“, meint der einstige Nationalsp­ieler des Kongo. Stattdesse­n sei das Gastspiel am Millerntor Einstellun­gssache. Jeder Spieler bei der „Alten Dame“, so Dinzey, müsse sich fragen: „Bin ich bereit, denen wehzutun? Wenn ja, dann kannst du dort ein erfolgreic­hes Spiel spielen.“

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Witters Foto: Im Hinspiel bezwangen die Kiezkicker Hertha BSC um Fabian Reese (l.) mit 2:1.
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St. Paulis Gegner Hertha BSC.
Michel Dinzeyzy (51) ist Scout bei St. Paulis Gegner Hertha BSC.

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