Glanz nur zur Prime Time
BIATHLON Frauen jubeln in der Staffel, aber kein Top-TenPlatz am Sonntag
Glanzstück in der Staffel, Enttäuschungen in den Einzelrennen. Die deutschen Biathleten haben beim Weltcup in Soldier Hollow eine Berg- und Talfahrt erlebt.
Für den Höhepunkt hatte Julia Kink gesorgt. Die 20-Jährige ist zwar vierfache Junioren-Weltmeisterin. Bei den „Großen“aber hatte sie erst am Freitag ihr Debüt gefeiert. Am Samstag, zur besten Sendezeit im deutschen TV, musste sie dann auch in der Staffel ran. Das hatte sich erst kurz vor dem Rennen entschieden, weil Sophia Schneider krank wurde. Und da die Reihenfolge so kurzfristig nicht mehr zu verändern war, musste Kink direkt als Schlussläuferin ran – und machte ihre Sache großartig. Sie verteidigte den zweiten Platz hinter Norwegen und vor Schweden. „Es war verrückt, wie im Film“, jubelte Kink, die ein glänzendes Rennen, das Janina HettichWalz, Selina Grotian und Vanessa Voigt eingeleitet hatten, zu Ende brachte. „Das Beste“, sagte Voigt, „haben wir uns für die Primetime aufgehoben.“
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So gesehen war es schade, dass die Frauen am Sonntag dann schon um 17 Uhr deutscher Zeit antreten mussten. Grotian und Hettich-Walz belegten im Verfolger die Plätze 13 und 14. Voigt verbesserte sich nach verkorkstem Sprint von Platz 36 auf 16. Kink sammelte als 38. ihre ersten drei Weltcup-Punkte. Lou Jeanmonnot aus Frankreich gewann.
Auch für die deutschen Männer sprang kein TopTen-Platz heraus. Philipp Horn (11.), Johannes Kühn (13.), Danilo Riethmüller (16.), Justus Strelow (19.) und Benedikt Doll (25.) machten ihre Sache allenfalls solide. Vom Norweger Johannes Thingnes Bø, der in der Verfolgung als 17. des Sprints zu seinem 82. Weltcup-Sieg stürmte, trennten sie Welten.