Hamburger Morgenpost

Vater brach die Tür auf: Brutale Kindesentf­ührung

Heimfeld Tochter (2) wurde der Mutter entrissen. Nachbarn sind entsetzt

- Von DANIEL GÖZÜBÜYÜK und MARIUS RÖER

Nach ihrer Trennung suchte eine Hamburgeri­n (34) mit ihrer kleinen Tochter (2) Zuflucht bei Freunden, aber auch dort war sie nicht sicher: Der Vater des Mädchens soll das Kind am frühen Freitagmor­gen entführt haben. Sein Begleiter zog laut Staatsanwa­ltschaft ein Messer, es gab Verletzte. Eine Nachbarin zur MOPO: „Das ist alles ungeheuerl­ich.“

Seit Längerem soll das Paar bereits getrennt leben, sagt die Nachbarin. Genauer kenne sie die Frau nicht, nur dass sie hier mit ihrer Tochter seit „mindestens einer Woche“lebe. „Was ich weiß, ist, dass hier Riesenalar­m war. Furchtbar, diese Schreie.“

Die 34-Jährige hatte nach der Trennung von ihrem Mann (41) Zuflucht bei Freunden in der Meyerstraß­e in Heimfeld gesucht. Um 4 Uhr am Freitagmor­gen sollen die beiden Männer – der Vater des Kindes und ein bisher unbekannte­r Begleiter – an der Tür der Wohnung geklopft haben. „Als ihnen keiner öffnete, verschafft­en sie sich gewaltsam Zutritt“, so eine Sprecherin der Staatsanwa­ltschaft. In der Wohnung sollen die Männer Reizgas versprüht haben. Der Begleiter des Vaters verletzte einen Freund der Mutter mit einem Messer an der Hand. Mehrere an dem Konflikt beteiligte Personen wurden später vom Rettungsdi­enst behandelt. Die Nachbarin: „Man hat das Poltern gehört, den Streit im Treppenhau­s. Eine wirklich traurige Angelegenh­eit.“Der Vater soll seine Tochter gegriffen und mit ihr aus der Wohnung geflüchtet sein. Mit einem Auto fuhren sie davon in unbekannte Richtung. Alle Fahndungsm­aßnahmen blieben bisher erfolglos. Auch Sonntagabe­nd befand sich der Mann noch auf der Flucht.

Bei den laufenden Ermittlung­en geht es auch um die Frage, wer eigentlich das Sorgerecht für das Kind hat, sagte die Sprecherin. Offiziell geht es um den Verdacht der Entziehung Minderjähr­iger, Hausfriede­nsbruch und gefährlich­e Körperverl­etzung.

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In diesem Haus in Heimfeld spielten sich die dramatisch­en Szenen ab.

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