Hummels darf seine offene Rechnung begleichen
KÖNIGSKLASSE Dortmund will ins Viertelfinale. Bankdrücker spielt – mit viel Wut im Bauch
Gibt er dem BVB nun, da es drauf ankommt, mal wieder den entscheidenden Kick? Nachdem Mats Hummels zuletzt in unschöner Regelmäßigkeit auf der Ersatzbank Platz nehmen musste, wird er heute gegen die PSV Eindhoven in die Startelf zurückkehren. Der passende Moment, um noch etwas gerade zu rücken, was ihn seit drei Wochen verfolgt.
Er bekommt die Szene nicht aus dem Kopf, sie wurmt ihn noch immer. Der BVB war im Hinspiel beim starken holländischen Meister auf der Siegerstraße, als Hummels nach 56 Minuten gegen Malik Tillman zur Grätsche ansetzte. Der fragwürdige Strafstoß, der zum 1:1-Endstand führte, erhitzte die Gemüter. „Null Prozent Elfmeter“, schimpfte Hummels anschließend bei „Amazon Prime“. „Ich grätsche rein, ich spiele ganz klar den Ball zuerst, erwische ihn danach noch minimal. Wir sind im Fußball, also, tut mir leid. Null Prozent Elfmeter.“Man sieht sich allerdings immer zwei Mal. Genau diese Chance bietet sich Hummels
heute Abend, im mit Spannung e r wa r t e t e n Rückspiel. Der 35-Jährige soll den gelb-gesperrten Nico Schlotterbeck ersetzen und ein
Eckpfeiler für das Erreichen des Champions-League-Viertelfinals sein. Es wäre der Beginn eines aus BVB-Sicht erhofften furiosen letzten Saison-Abschnitts.
„Es war keine leichte Zeit für Mats zuletzt, aber wir haben noch mal ein langes und ausführliches Gespräch geführt“, betonte Dortmunds Trainer Edin Terzic, der die offene Ausgangslage ausdrücklich als Chance versteht. Der Fall ist einfach: Gewinnt der BVB, ist er weiter. Verliert er, war es das. Für Hummels geht es allerdings um mehr. Aufgrund seiner zunehmenden Reservistenrolle muss er längst um seinen zwischenzeitlich sicher geglaubten Platz im deutschen EM-Kader fürchten. Eindhoven war vor drei Wochen ein Tiefpunkt der Saison für Hummels. Heute dient der selbe Gegner als Chance für einen persönlichen Neustart.