Hamburger Morgenpost

Das gab ziemlich viel Ärger ...

- NADINE RINKE nadine.rinke@mopo.de

Neulich nachts: Ich war gerade mit einer Kollegin mit voller Wucht gegen die Flügel eines Lilienthal’schen Flugdings gekracht, alles kaputt, der Stoff hing nur noch in Fetzen vom Gestell, wir hatten ziemlich viel Ärger. Ich hab’s später gegoogelt, „Kleiner Schlagflüg­elapparat“hieß das Gerät (von 1893!) – zumindest, bevor wir es zerstört hatten.

Wir konnten nichts dafür. Wirklich nicht. Wir waren volles Rohr eine Rutsche runtergera­st – auf der Flucht, klar, so James-Bond-Style aus den 80ern, beide einen Stapel Papier in den Händen – davor rannten wir durch eine Röhre (Super-Mario-mäßig und Hinderniss­en ausweichen­d) und davor mussten wir auf eine fahrende Gondel aufspringe­n. Ich habe mich beim Aufwachen sehr gewundert.

Womit wir bei Franz Kafka wären.

Wobei: Im Vergleich zu Gregor Samsa, der eines morgens aus unruhigen Träumen erwachte und sich in seinem Bett zu einem ungeheuere­n Ungeziefer verwandelt fand, habe ich es ja noch gut erwischt.

Kafka hätte am 3. Juli seinen 100. Geburtstag gefeiert, starb aber mit 40 an Tuberkulos­e. Um seine letzten Lebensmona­te und vor allem um seine letzte Liebe geht’s jetzt in „Die Herrlichke­it des Lebens“(siehe rechts). Ist aber längst nicht alles! Das Erste zeigt am 24.3. zum Beispiel die Doku „Kafka und ich“und ab 26.3. die Serie „Kafka“(beides ab Mittwoch in der Mediathek). Wer lieber vor die Tür will: Auf kafka2024.de gibt’s Veranstalt­ungen in vielen europäisch­en Städten – Hamburg schwächelt da ehrlich gesagt.

Aber man kann ja ein bisschen träumen.

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