Hamburger Morgenpost

Die Wand von Wiesbaden

STRITZEL Beim HSV lernte er – nun freut er sich diebisch auf die Rückkehr

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Er gilt als Mentalität­sspieler, von daher sollte der HSV am Sonntag auf der Hut sein. Wehens Keeper Florian Stritzel macht keinen Hehl daraus, dass es für ihn in dieser Saison nichts Größeres als den Auftritt im Volkspark gibt. „Das ist mein HighlightS­piel der Saison“, ließ der Keeper im Vorfeld wissen. Weil er nach knapp zehn Jahren dorthin zurückkehr­t,, wo er einst damit begann, von einem Leben als Profi zu träumen.

Lang ist’s her. 2007, im Alter von 13 Jahren, wechselte Stritzel aus Neubranden­burg zum HSV, blieb sieben Jahre. Er trainierte auch mit den Profis, lernte viel von René Adler oder Jaroslav Drobny. Richtig Fahrt nahm die Karriere des Schlussman­nes aber erst vor zwei Jahren auf. Nach Stationen in Karlsruhe und Darmstadt wurde Wiesbaden zum sportliche­n Jackpot.

Stritzel ist voll angekommen im Profi-Business, das beweist er in dieser Saison fast Woche für Woche. Mit 96 Paraden ist er die Nummer zwei der Liga (hinter Karlsruhes Patrick Drewes/ der „Kicker“kürte ihn nach der Hinrunde gar zum besten Keeper der Klasse. Und insbesonde­re die Hamburger Luft schmeckt dem 30-Jährigen noch immer. Im Dezember, beim 1:1 am Millerntor gegen St. Pauli,, überragteg er.

Nun der Volkspark. Stritzels Highlight. Das nächste in der Karriere, die etwas später in Gang kam, dafür dann aber richtig. Die Österreich­er haben ihn sogar für das Nationalte­am auf dem Zettel. Möglich ist das, weil Stritzels Papa aus der Alpenrepub­lik stammt. Sein Junior hat noch einiges vor, bleibt aber Realist. „Mit 40 ist der Ofen aus“, sagte er kürzlich im Gespräch mit der „Frankfurte­r Allgemeine­n Zeitung“. Bleiben noch zehn Jahre für weitere Heldentate­n. Am Sonntag dort, wo einst als Teenager die ganz große Sehnsucht danach begann.

BELASTUNG: Verteidige­r Stephan Ambrosius absolviert­e am Donnerstag eine individuel­le Einheit auf dem Platz, Jean-Luc Dompé und Noah Katterbach arbeiteten im Kraftraum. Am Sonntag beim Heimspiel gegen Wiesbaden wird das Trio fehlen. BESETZUNG: Anssi Suhonen steht nun auch im endgültige­n Aufgebot der finnischen Nationalma­nnschaft für die EM-Playoff-Spiele in der anstehende­n Länderspie­lpause. Am 21. März geht es nach Wales, bei einem Sieg würden die Finnen fünf Tage später in einem Finale gegen Polen oder Estland um eines der letzten EM-Tickets spielen.

BETRIEB: Um 11 Uhr steht heute im Volkspark das nächste Mannschaft­straining auf dem Programm.

als wenn ich mich nur bei ihm in eine bessere Position bringen will (schmunzelt). Aber es ist richtig, ich mag ihn schon seit langer Zeit. Die Art und Weise, wie er ist und die Energie, die er hat, das gefällt mir sehr. Seine intensive Spielweise passt auch zu mir. Ich werde nun alles dafür tun, damit er auch zufrieden mit mir ist. Helfen würde es sicherlich, wenn das Offensivsp­iel beim HSV wieder besser als zuletzt wird. Wie wollen Sie das schaffen?

Spiele wie zuletzt in Düsseldorf passieren leider im Fußball. Manchmal findet man auf dem Platz einfach nicht die Lücken in der gegnerisch­en Defensive, um gefährlich nach vorne zu kommen. Wir arbeiten daran, dass es wieder besser wird. Wir haben so viel Offensiv-Qualität im Kader. Das wird man auch wieder auf dem Platz sehen. Ich mache mir da keine Sorgen. Das ist kein grundsätzl­iches Problem – auch wenn nach Spielen wie in Düsseldorf natürlich viel darüber gesprochen wird. Nervt es Sie eigentlich, dass St. Pauli gerade zehn Punkte vor dem HSV steht? Das gab es vorher noch nie. Über St. Pauli will ich nicht viel reden. Wir konzentrie­ren uns vor allem auf uns. Unser voller Fokus liegt jetzt auf dem Spiel am Sonntag gegen Wiesbaden. Da wollen wir drei Punkte holen. Nur das zählt. Danach schauen wir weiter. Die Saison ist noch lang.

Wenn am Ende der Saison St. Pauli und der HSV zusammen aufsteigen, wäre das okay?

Ja, das wäre schon sicherlich cool für die Stadt Hamburg. g

Ich will dem Team Kraft und positive Energie geben. Dafür gibt es von mir immer 100 Prozent. Bakery Jatta

 ?? ?? Großer Rückhalt: Florian Stritzel spielt eine bärenstark­e Saison und ist mit Wehen Wiesbaden auf dem Weg zum Klassenerh­alt.
Beim HSV trainierte Stritzel auch mit Nationalsp­ieler Jonathan Tah (l.).
Großer Rückhalt: Florian Stritzel spielt eine bärenstark­e Saison und ist mit Wehen Wiesbaden auf dem Weg zum Klassenerh­alt. Beim HSV trainierte Stritzel auch mit Nationalsp­ieler Jonathan Tah (l.).
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In 199 Spielen für den HSV erzielte Bakery Jatta 28 Tore und bereitete 26 Treffer vor.
HSV - Wiesbaden (Sonntag, 13.30 Uhr, live bei Sky) In 199 Spielen für den HSV erzielte Bakery Jatta 28 Tore und bereitete 26 Treffer vor.

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