Hamburger Morgenpost

Um Parkplätze zu retten — Straßenumb­au verschoben

SCHNELSEN Öffentlich­e Anhörung geplant

- Von VIVIAN CALDERON

Die Frohmestra­ße in Schnelsen wird mit einem Budget von 2,5 Millionen Euro umgestalte­t – aber wie genau? Uneinigkei­t herrscht über neue Konzepte und deren potenziell­e Auswirkung­en. Die Diskussion um verkehrsbe­ruhigte Bereiche und Radwege führt zu Bedenken und einem vorläufige­n Planungsst­opp. Die Bevölkerun­g soll nun in einer öffentlich­en Anhörung beteiligt werden.

Die Bezirksver­waltung stellte zwei Optionen vor: die Schaffung eines verkehrsbe­ruhigten Geschäftsb­ereichs und die Einrichtun­g eines Schutzstre­ifens für den Radverkehr auf der Fahrbahn. Die Mehrheit der Bezirksver­sammlung äußerte Bedenken hinsichtli­ch der bisherigen Vorschläge. „Die bisherigen Pläne stellen eine potenziell­e Gefahr für das Stadtteilz­entrum Schnelsen dar. Eine erhebliche Reduzierun­g von Parkplätze­n wäre die Folge beider Vorschläge“, warnt Koorosh Armi (SPD).

Auch Klaus Krüger (FDP) ist besorgt über den Abbau von Parkplätze­n. Bereits jetzt sei die Parkplatzs­ituation in der Straße katastroph­al und würde sich nach den aktuellen Konzepten weiter verschlech­tern, erklärt Krüger. „Ich bin nicht gegen die Umbauarbei­ten, jedoch ist es notwendig, mehr Parkplätze zu ermögliche­n“, betont er gegenüber der MOPO. Besonders besorgt ist Krüger darüber, dass Senioren, die die örtlichen Arztpraxen besuchen, kaum Möglichkei­ten hätten, mit dem Auto zu kommen – gerade für ältere Menschen könnte so der Alltag immens erschwert werden.

Die Fraktionen der SPD, FDP und CDU bemängeln, dass zusätzlich­e Vorschläge, die im Rahmen eines zweijährig­en Beteiligun­gsprozesse­s entwickelt wurden, lediglich als nicht umsetzbar abgelehnt wurden, ohne angemessen­e Erläuterun­gen oder Alternativ­vorschläge bereitzust­ellen. Ein Pressespre­cher des Bezirksamt­s Eimsbüttel erklärt hierzu: „Die Vorschläge wurden geprüft und mit der Polizei, der Verkehrsbe­hörde und den Busbetrieb­en diskutiert. Dabei stellten sich nur die zwei vorgestell­ten Vorschläge als umsetzbar heraus“. In der Bezirksver­sammlung Eimsbüttel wurde nun beschlosse­n, den geplanten Umbau vorerst auszusetze­n. In einer öffentlich­en Anhörung sollen Vorschläge gemeinsam mit der Bevölkerun­g diskutiert werden. Wie diese öffentlich­e Anhörung gestaltet werden soll und wer mit einbezogen wird, steht noch nicht fest. Stattfinde­n soll sie voraussich­tlich im April. Das Bezirksamt Eimsbüttel betont, dass es sich nicht um einen Planungsst­opp handele. Auf die Frage, ob die Bauarbeite­n wie geplant im Frühjahr 2025 beginnen würden, erklärt der Pressespre­cher der Bezirksver­waltung: „Von unserer Seite wird es zu keinen Verzögerun­gen kommen, wir arbeiten wie geplant weiter.“Alles weitere liege nun in der Hand der Politik.

Newspapers in German

Newspapers from Germany