Hamburger Morgenpost

Amazone des Bowie-Künstlers

Belgier schuf Plattencov­er und Comic-Helden

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„Kauf mich!“– das k knallprang bunte Pop-Art-Bild sp mich auf der „Flohsch anze“regelrecht an. Für 35 Euro kaufte ich das ziem mlich große Werk, welches eine barbusige Amazone au uf eig ner kruden Mischung aus Motorrad und Pan nther zeigte. Wer war die Sc chöoten ne mit den knallro Haaren?

Daheim untersuc chte ich das Bild, fand abera keine Signatur. Da afür entdeckte ich den Sa atz: „Pravda nach Guy Pe eelng, laert still going stron even 1987 for M. Ma angelnd del.“Mmmh, ich goog te mal die Namen un wurde fündig: Auf de em Bild war die exotisch he Comic-Heldin „Pravd a“zu sehen. Diese hat te der belgische Künstle er Guy Peellaert (1934 42008) geschaffen. Ei in interessan­ter Mann n, der nach einem Kunst ts studium in Brüssel al Designer und Illustra - tor für die TV-Sender r, Fluglinien und die Modebranch­e arbeitete. Inspiriere­n ließ sich der eigenwilli­ge Belgier, der sein sehr wohlh1 hl 19- habendes Jähriger nach Elternhaus einer Schlägerei als mit seinem Vater verlassen hatte, von John Heartfield, Edward Hopper und Roy Lichtenste­in. Regelrecht fasziniert aber war Peellaert vom vielfältig­en Werk Andy Warhols.

Mit „Jodelle“erschuf der Künstler 1966 seinen ersten Comic für die Zeitschrif­t „Hara-Kiri“(Vorgänger von „Charlie Hebdo“). Schon 1967 folgte besagte „Pravda“, also die Heldin auf meinem Bild. Die Handlung des Comics ist übrigens etwas schräg: Pravda ist die Anführerin einer weiblichen Rockergang, deren Mitglieder alle nur mit einem GGürtel bekleidet sind und die Bewohner einer futuristis­chen Stadt terrorisie­ren.

1968 erschien der Comic auf Deutsch mit einem Vorwort von Theaterleg­ende Peter Zadek. Berühmt wurde Peellaert später t mit Plattencov­ern für David Bowie („Diamond Dogs“) oder den Rolling Stones („It’s only Rock ’n’ Roll“). Später folgten auch fantasievo­lle Airbrush-Porträts von Elvis, John Lennon oder Mick Jagger und Filmplakat­e unter anderem für Scorseses Meisterwer­k t „Taxidriver“. Hatte ich also ein Original eines n weltbekann­ten Künstlers erworben? Leider nein. Tatsächlic­h hatte wohl ein Hamburger Maler ddie Comic-Figur nachgezeic­hnet und einem Fan der Figur geschenkt.

Berühmt wurde Peellaert mit Plattencov­ern für David Bowie oder den Rolling Stones.

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Fotos: Florian Quandt, hfr
 ?? ?? Peellaert schuf das Cover zur Bowie-Platte „Diamond Dogs“.
Ein Original des Künstlers? Leider nicht. Ein Hamburger Maler hat sich offenbar inspiriere­n lassen.
Peellaert schuf das Cover zur Bowie-Platte „Diamond Dogs“. Ein Original des Künstlers? Leider nicht. Ein Hamburger Maler hat sich offenbar inspiriere­n lassen.

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