Faeser warnt: Anschlagsgefahr bei uns „akut“
Innenministerin sorgt sich auch um Fußball-EM
BERLIN – Der Terroranschlag von Moskau lässt auch die Alarmglocken in Berlin schrill läuten. Vor allem um die anstehende Fußball-EM im Sommer machen sich Fachleute Sorgen.
„Die Gefahr durch islamistischen Terrorismus bleibt akut“, sagte Innenministerin Nancy Faeser (SPD) der „SZ“. „Nach allem, was bisher bekannt ist, ist davon auszugehen, dass die Terrorgruppe ,Islamischer Staat Provinz Khorasan‘ den mörderischen Terroranschlag in der Nähe von Moskau zu verantworten hat.“Von dieser Gruppe gehe derzeit auch in Deutschland die größte islamistische Bedrohung aus.
Erst am Dienstag hatte die Bundesanwaltschaft im Raum Gera in Thüringen zwei mutmaßliche Islamisten des IS-Ablegers festnehmen lassen. Sie sollen einen Anschlag auf das schwedische Parlament geplant haben. Auch die stark erhöhten Schutzmaßnahmen der Sicherheitsbehörden in Köln rund um Weihnachten und Silvester hätten dem Schutz vor möglichen Anschlagsgefahren durch den „Islamischen Staat Provinz Khorasan“(ISPK) gegolten, sagte Faeser.
Auch mit Blick auf die anstehende Fußball-EM werden Fachleute nervös. Ein nicht namentlich genannter Terror-Fahnder sagte zu „Bild“: „Im Sommer ist die Fußball- Europameisterschaft in Deutschland, danach sind in Paris Olympische Spiele. Darauf schaut die ganze Welt, das sind in der schrecklichen Logik der Terroristen perfekte Ziele.“Andrea Lindholz (CSU), stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Union, forderte die Bundesregierung auf, die Sicherheitskonzepte für die Europameisterschaft zu überprüfen. „Sollte sich die Urheberschaft des ISPK bestätigen, würde dies ins Bild passen. Der Verfassungsschutz warnt schon seit Längerem gerade auch vor diesem IS-Ableger“, erklärte Lindholz.
Von der Miliz „Islamischer Staat Provinz Khorasan“geht in Deutschland die größte islamistische Gefahr aus. Innenministerin Nancy Faeser (SPD)