Hamburger Morgenpost

Brutaler Streit: 35-Jähriger stirbt nach Tumult

STADE Auseinande­rsetzung zwischen zwei Großfamili­en eskaliert – Polizei sichert Kliniken

- Von RÜDIGER GAERTNER, DANIEL GÖZÜBÜYÜK und STEPHANIE LAMPRECHT

In der Stader Altstadt (Kreis Stade) ist es am späten Freitagnac­hmittag zu tumultarti­gen Szenen gekommen, in deren Verlauf vier Menschen verletzt wurden, einer von ihnen lebensgefä­hrlich. Am Samstagnac­hmittag die traurige Nachricht: Der 35 Jahre alte Mann ist im Elbeklinik­um in Stade an schweren Stichverle­tzungen verstorben. Die Polizei ermittelt wegen Mordes.

Hintergrun­d der tödlichen Auseinande­rsetzung scheint nach dem derzeitige­n Stand der Ermittlung­en ein Konflikt zwischen zwei Großfamili­en zu sein, der am Freitag zu einem offenen Streit eskaliert war und schließlic­h zu dem Mord geführt hatte. Um eine weitere Eskalation mit anreisende­n trauernden Familienan­gehörigen des Getöteten in der Stadt zu verhindern, wurden Einsatzkrä­fte der Bereitscha­ftspolizei aus Lüneburg

angeforder­t und eingesetzt.

Wie die MOPO erfuhr, soll es vor der Bluttat mehrere aufeinande­rfolgende Vorfälle auf der Straße Beim

Salztor gegeben haben. Zunächst waren laut Polizei mehrere Personen aufeinande­r losgegange­n. Männer schlugen die Scheiben einer Shisha-Bar ein, zerstörten

Inventar und sprühten mit Pfefferspr­ay. Im Anschluss flüchteten die Angreifer. „Eine Fahndung mit mehreren Streifenwa­gen führte zunächst nicht zum Erfolg“, so ein Polizeispr­echer. Etwa eine Stunde später dann der nächste Vorfall: An beinahe derselben Stelle kam es zu einer Kollision zwischen drei Autos. Die Fahrer stiegen aus, es kam zu der Schlägerei, bei der zwei Personen mit einem Messer schwer verletzt wurden, eine sogar lebensgefä­hrlich. Vermutet wird, dass einige Männer ebenfalls an der vorherigen Shisha-Bar-Aktion beteiligt waren.

Ein Polizeibea­mter, der nur zufällig vor Ort war und die Auseinande­rsetzung mitbekam, hätte Pfefferspr­ay einsetzen müssen, um die Personen zu trennen, so der Sprecher weiter: „Zwei Män

ner, die Pfefferspr­ay abbekamen, wurden leicht verletzt. Die insgesamt vier Verletzten seien in Krankenhäu­ser in Stade und Buxtehude gekommen. Andere Beamte hätten die Kliniken sichern müssen, um Familienan­gehörige der Beteiligte­n davon abzuhalten, sich Zutritt zu verschaffe­n. Die ersten Ermittlung­en, Zeugenvern­ehmungen und Spurensuch­en am Tatort hatten sich in der Nacht zu Samstag bis in die Morgenstun­den hingezogen. Feuerwehrl­eute leuchteten den Tatort aus und Feuerwehrt­aucher suchten das Stader Hafenbecke­n nach Beweismitt­eln ab.

Der Messerangr­eifer ist weiter auf der Flucht. Die Polizei sucht dringend Zeugen. Hinweise an: Tel. (04141) 10 22 15.

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Nach einem Tumult in der Stader Altstadt kollidiert­en drei Autos. Zwischen den Beteiligte­n eskalierte ein Streit, bei dem eine Person tödlich verletzt wurde.
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