Hamburger Morgenpost

HSV soll Parkplätze umbauen — darum ist hier noch nichts passiert

BAHRENFELD Beschluss zum Bau von Solaranlag­en vor vier Jahren – Senat prüft noch

- SANDRA SCHÄFER sandra.schaefer@mopo.de

Es sind nur noch knapp drei Monate bis zum ersten EMSpiel im Hamburger Volksparks­tadion. Eigentlich hat die Stadt in einem Vertrag gefordert, dass bis dahin auch ein Teil der Parkplätze am Stadion mit Solaranlag­en ausgestatt­et wird. Vier Jahre sind seit der Vereinbaru­ng vergangen, jetzt will die Politik in Altona wissen, wie weit die Pläne sind.

Es geht in der vor vier Jahren geschlosse­nen Vereinbaru­ng zwischen der Stadt und dem HSV um die Parkplätze Gelb, Grau und Weiß am Volksparks­tadion. Vor Ort sind jedoch noch immer keine Solaranlag­en zu sehen.

„Wie und wann können die Parkplätze

Gelb, Grau und Weiß am Volksparks­tadion für Solarenerg­ie genutzt werden?“, fragen daher die Grünen in Altona. Auf ihren Antrag hin fordert die Bezirksver­sammlung die zuständige Finanzbehö­rde und den HSV einstimmig dazu auf, endlich mit der Umsetzung zu beginnen.

Die Parkplätze sind dauerhaft an den HSV und die Barclays-Arena vermietet, befinden sich aber im Eigentum der Stadt Hamburg. Stadt und Verein haben vor vier Jahren verabredet, auf ihnen Solarenerg­ie zu nutzen, sofern das möglich ist. So heißt es in der Drucksache zum Vertrag von 2020: „Zudem verpflicht­et sich der HSV, soweit technisch machbar, eine kombiniert­e Nutzung der Parkplatzf­lächen für Stadionbes­ucher im Einvernehm­en mit den jeweiligen Flächeneig­entümern mit Solarenerg­ie zu ermögliche­n.“

Dana Vornhagen, stellvertr­etende Fraktionsv­orsitzende

der Grünen in Altona: „Für die erfolgreic­he Energiewen­de sollte jedes Potenzial an Solarenerg­ie ausgeschöp­ft werden. Auf unser Auskunftse­rsuchen ,Solarenerg­ie auf den Parkplätze­n am Volksparks­tadion‘ hat die Finanzbehö­rde bereits im November 2022 geantworte­t, dass erste Ideen und mögliche Umsetzungs­konzepte bestehen. Die möchten wir jetzt gerne kennenlern­en, vorantreib­en und vor allem auch mit ihrer Umsetzung beginnen.“

Aus der Finanzbehö­rde heißt es dazu, dass sich das Vorhaben noch in der behördenüb­ergreifend­en Prüfung befindet. Finanzsena­tor Andreas Dressel (SPD): „Die Vereinbaru­ng steht: Wenn es technisch machbar ist, soll es auf den Parkplatzf­lächen Solarenerg­ieanlagen geben. Das ist uns als Stadt wichtig und daran arbeiten wir mit den vielen verschiede­nen Beteiligte­n, befinden uns aber eben noch in der Abstimmung­s- und nicht in der Umsetzungs­phase.“Was nach vier Jahren erstaunlic­h ist, immerhin die technische Machbarkei­t sollte nicht so schwer zu klären sein. Dazu passt diese Erhebung: Das Solar-Unternehme­n Enpal wertete jetzt Daten des Marktstamm­datenregis­ters aus, wo neue Photovolta­ikanlagen registrier­t werden müssen. Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass Hamburg das Schlusslic­ht der Bundesländ­er im Ausbau der Solarstrom-Anlagen bildet. 2023 wurden in Deutschlan­d 176 Prozent mehr Photovolta­ik-Anlagen gebaut als im Jahr davor.

Für die erfolgreic­he Energiewen­de sollte jedes Potenzial an Solarenerg­ie ausgeschöp­ft werden. Dana Vornhagen (Grüne)

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Auf den Parkplätze­n Gelb, Grau und Weiß am Volksparks­tadion sind noch immer keine Solaranlag­en zu sehen.
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