Hamburger Morgenpost

Der Schauspiel­er („Derrick“, „Um Himmels Willen“) starb nur fünf Monate nach seinem Bruder

- Von CORDULA DIECKMANN

MÜNCHEN – Fritz Wepper sah sich als vom Glück gesegnet. „Ich bin ein Sonntagski­nd“, sagte er einmal. Wer dem Schauspiel­er begegnete, konnte einen fröhlichen Menschen erleben, charmant und unterhalts­am. Trotz mancher Schicksals­schläge bewahrte sich der Münchner seinen Optimismus, auch weil er immer seinen jüngeren Bruder Elmar an seiner Seite wusste. Nun sind beide tot. Rund fünf Monate nach Elmar ist auch Fritz Wepper gestorben, am Montag im Alter von 82 Jahren.

Weppers Kindheit war entbehrung­sreich. Sein Vater wurde 1944 während des Krieges in Russland als vermisst gemeldet. Die Mutter zog Fritz und den jüngeren Elmar allein groß. Traurig ging es aber nicht zu. „Von meiner Mutter und meiner Großmutter habe ich gelernt, Dinge nicht so ernst zu nehmen“, sagte Wepper.

1959 kam der Durchbruch, auch internatio­nal, mit Bernhard Wickis Antikriegs­film „Die Brücke“. Viele weitere Angebote folgten.

Fritz Wepper war umschwärmt und wurde vielfach ausgezeich­net. Und er genoss das Jet-Set-Leben. „Auf Genuss zu verzichten ist nicht Teil seiner DNA“, charakteri­sierte der Schauspiel­er Bernd Herzsprung seinen guten Freund. Er feierte mit Leopold Prinz von Bayern, tanzte mit Königin Silvia und verstand sich mit US-Star Liza Minnelli, die er beim Dreh des Musicals „Cabaret“kennenlern­te. Minnelli hatte ihrem guteen FreundFd kükürzlich­lihGG nesungswün­scche überbracht, schon schlecht um ihn stand: betet für Fritz, dassd er den und die Liebe bekommb immer in so viele Leben hat, auch in meeines. liebe Dich, Lizaa.“Ansonsten schis Wepper sein Priivatl ber ab. 1979 heeirat Angela, die zweei ter in die Ehe brab 1981 wurde Sophhi boren. 2009 dann Skandal: Wep Beziehung zu Jahre jüngeren sanne Kellerm wurde publik. beiden bekaa eine Tochter, trre ten sich, und Weep kehrte zu seinerr Ga tin zurück. Nachh dem

Tod T Angelas 2019 lebte die Liebe zu Kellermann wieder auf, 2021 gab es sogar eine heimliche Hochzeit. Eine seiner bekanntest­en Rollen: der Assistent A von „Derrick“, an der Seite von Horst Tappert. Ein Satz aus der Serie blieb untrennbar mit Wepper verbunden: „Harry, hol schon mal den Wagen“– auch wenn der nie so gefallen war.

2002 startete die Serie „Um Himmels Willen“. Als Bürgermeis­ter Wolfgang Wöller machte er darin den Schwestern des fiktiven Klosters Kaltenthal das Leben schwer. Nach Herzenslus­t konnte er seine komödianti­sche Seite ausleben, das Serienende 2021 enttäuscht­e ihn deshalb sehr. „Das war ein Schlag ins Kontor“, erklärte Wepper. „Da flossen Tränen, auch bei mir.“

Doch Wepper war ein Kämpfer – auch in gesundheit­licher Hinsicht. Er wurde am Herzen operiert und wehrte sich mit aller Macht gegen den Krebs. Für sein Ende hatte er noch selbst Vorsorge getroffen, mit einem Testament und mit Wünschen für den Tag seiner Beisetzung im Familiengr­ab in München. „Beerdigt werden möchte ich in meinem schwarzen Kimono, den ich zum Meditieren trage“, schrieb i i B u hh. DDazu wolle ll er ein i band tra

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Durchbruch: „Die Brücke“(Fritz Wepper, Frank Glaubrecht, Günther Hoffmann, Volker Lechtenbri­nk (v.r.)
Paraderoll­e: als Harry Klein in „Derrick“(mit Horst Tappert)
Jahrzehnte war Fritz Wepper ein prägender Charakter des deutschen Films und Fernsehens. Durchbruch: „Die Brücke“(Fritz Wepper, Frank Glaubrecht, Günther Hoffmann, Volker Lechtenbri­nk (v.r.) Paraderoll­e: als Harry Klein in „Derrick“(mit Horst Tappert)
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Wepper mit Tochter Sophie bei der Gala des Deutschen Fernsehpre­ises 2006

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