Hamburger Morgenpost

Falschpark­er blockieren einen Hydranten

WINTERHUDE Leider kein Einzelfall: Feuerwehr verliert durch Ignoranz mancher Autofahrer wertvolle Zeit

- DANIEL GÖZÜBÜYÜK daniel.goe@mopo.de

Flammen schlagen aus dem Fenster einer Wohnung an der Straße Beim Jacobistif­t in Winterhude. Die Feuerwehr rückt an, jede Sekunde zählt. Doch die Löscharbei­ten verzögern sich – weil Hydranten zugeparkt sind. „Lebensgefä­hrlich“, nennt das ein Feuerwehrm­ann. Die MOPO sagt, worauf jeder Autofahrer unbedingt achten sollte und welche Strafe droht.

Das Feuer brach am frühen Mittwochmo­rgen gegen 5 Uhr aus. Es brannte in einer Wohnung im vierten Stock. Die Feuerwehr erhöhte sofort die Alarmstufe, zog weitere Kräfte hinzu. Ein Sprecher: „Es war ein überaus ausgedehnt­er Wohnungsbr­and.“

Die Feuerwehrl­eute retteten eine Person aus der Wohnung – Verdacht einer Rauchgasve­rgiftung. Dasselbe galt für einen Nachbarn, der vom Rettungsdi­enst versorgt wird. In ein Krankenhau­s müssen beide nicht. Die restlichen 15 Bewohner werden in einem Linienbus vor dem Haus versorgt. Von innen und außen bekämpften die Retter das Feuer, bekamen es unter Kontrolle. Die Nachlöscha­rbeiten zogen sich über Stunden hin. Insgesamt sind bis zu 65 Retter im Einsatz. Die Ursache für das Feuer ist unklar. Aber: Die Löscharbei­ten wurden durch Falschpark­er erheblich erschwert. Mehrere Hydranten konnten erst benutzt b werden, nachdem die Autos umgesetzt worden waren. Bis dahin wa- ren die Retter auf Löschwasfa­hrzeuge ser aus den Tanks der Löschnannt­en angewiesen. An einer Einsatzste­lle zähle jede Sekunde, sagte Feuerwehrs­precher und Brandamtma­nn Christian Wolter zur MOPO. Fahrzeuge, die auf sogekommen.

Unter flur hydranten – in den Boden eingelasse­ne Hydranten oder Wasserleit­ungen – parken, verhindert­en die Benutzung. „Das gefährdet in diesem Moment das Leben der Betroffene­n und auch das unserer Einsatzkrä­fte im Innenangri­ff.“Man sei dringend auf das Hydrantenn­etz angewiesen – das Wasser aus den Löschfahrz­eugen reiche nur für den sogenannte­n ersten Angriff.

Sind die Hydranten zugeparkt, müsse man wie im aktuellen Fall in Winterhude den nächsten suchen und hoffen, dass der frei ist, oder die Autos mühsam „wegschauke­ln“. So nennen es die Feuerwehrm­änner, wenn sie die Position parkender Autos mit Muskelkraf­t verändern. Das koste Einsatzkrä­fte und Zeit. „Beides haben wir aber in dem Moment nicht über“, so Wolter weiter.

Das Parken auf Hydranten ist verboten und kann zu einem Ordnungswi­drigkeiten- Verfahren( Geldstrafe) führen. Für Schäden, die durch das Entfernen des Wagens am Einsatzort entstehen, muss der Halter selber auff Vor jedem Hydranten ist ein weißes Schild mit rotem Rand aufgestell­t, aufdem die jeweilige Leitung kenntlich gemacht ist. Unter anderem steht dort, wie tief diese in die Erde reicht. Der Appell der Feuerwehr an alle Autofahrer:,, t achten et Sie in Ihrem eigenen Interesse darauf, wo Sie parken."

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Falsch parkende Autos bereiten der Feuerwehr immer wieder Probleme (Symbolfoto). Diesmal waren Hydranten in der Straße Beim Jacobistif­t zugeparkt. Hier brannte eine Wohnung im vierten Stock (kl. Foto).
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Dieses Schild weist auf einen Hydranten hin. imageBROKE­R / alliance picture Foto:
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