Hamburger Morgenpost

Machen Sie den Bauchfett-Check

ÜBERGEWICH­T Ab wann das „Polster“gefährlich wird – und Betroffene gegensteue­rn sollten

- Von RICARDA DIECKMANN

Eigentlich ist Bauchfett eine clevere Sache. „Als natürliche­r Energiespe­icher ermöglicht­e es unseren Vorfahren, immer wieder Hungersnöt­e zu überstehen“, erklärt der Sportwisse­nschaftler Prof. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochs­chule Köln. Doch die Fettpolste­r am Bauch können für die Gesundheit eher zum Problem werden als an Beinen oder Po. Ab wann muss man Sorge haben – und gegensteue­rn?

Viele von uns haben einen prall gefüllten Kühlschran­k, jederzeit zugänglich. Und obwohl sich die Zeiten geändert haben, legt unser Körper weiterhin Reserven für schlechte Zeiten an. Zu viel davon kann für die Gesundheit aber zum Problem werden.

Warum ist gerade Bauchfett so problemati­sch?

Ingo Froböse verweist auf Studien, die zeigen konnten, dass Bauchfett verschiede­ne Botenstoff­e produziert. Darunter sind auch solche, die Entzündung­en im Körper fördern. „Damit wirkt sich unser Fettgewebe direkt auf das hormonelle Orchester unseres Körpers aus und bringt es aus dem Takt.“Das Risiko für zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankung­en und Diabetes Typ 2 steigt.

Ab wann sollte ich gegensteue­rn?

Der Taillenumf­ang gibt einen Anhaltspun­kt, ab wann es Zeit ist, Gegenmaßna­hmen zu ergreifen. Um ihn zu ermitteln, nimmt man ein Maßband und legt es an der Taille an, also im Bereich zwischen Rippen und Beckenknoc­hen.

Für Frauen und Männer sind jeweils unterschie­dliche Werte definiert, ab denen das Risiko für Folgeerkra­nkungen deutlich erhöht ist. Bei Männern sind es 101 Zentimeter Bauchumfan­g, bei Frauen 88 entim - ter. „Späte stens w nn Sie sich die ser Grenz nähern od er darüber liegen, soll ten Sie ako tiv werden“, rät Ingo Froböse. Heißt: Man sollte versuchen, Bauchfett zu verlieren.

Kann ich denn gezielt am Bauch abnehmen?

Mit bestimmten Fitness-Übungen hin zu einem flachen Bauch? Leider ist es nicht möglich, gezielt an einzelnen Körperstel­len abzunehmen. Möchte man sein Bauchfett in den Griff bekommen, braucht es eine ganzheitli­che Strategie. Worauf es dabei ankommt: Der Körper muss mehr Energie verbrauche­n, als er aufnimmt.

Das klappt mit einer ausgewogen­en Ernährung und mit regelmäßig­er Bewegung. „Besonders wirksam ist die Kombinatio­n aus ausdauernd­en Sportarten wie Walken, Radfahren er Jog e n und eigezielte­n n Kra trai ning“, so Frobös .

Besonders wirksam ist die Kombinatio­n aus ausdauernd­en Sportarten und einem gezielten Krafttrain­ing. Ingo Froböse, Sporthochs­chule Köln

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Fettpolste­r am Bauch können zum Problem werden.

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