Hamburger Morgenpost

Gangster klauen Feuerwehr SpezialWer­kzeug

Gestohlene Beute interessan­t für kriminelle Clans. Kritik an Sicherheit­ssystemen

- Von RÜDIGER GAERTNER

Die Ermittler der Polizei haben es erneut mit einem Einbruch in ein Feuerwehrh­aus zu tun. Wieder wurde ein sehr teures Rettungsge­rät gestohlen. Dafür haben auch Kriminelle eine Verwendung. Bemängelt wird die Sicherung der Feuerwehrh­äuser.

Der oder die Täter müssen in der Nacht zu Freitag zugeschlag­en haben. In der Dunkelheit schlichen sie an das Gebäude der Freiwillig­en Feuerwehr Krauel am Kirchwerde­r Marschbahn­damm

(Kirchwerde­r) heran. Mit einem hitzeerzeu­genden Gerät wie Brenner oder Heißluftpi­stole schmorten sie ein Loch in ein Plastikfen­ster im Tor und hebelten es dann heraus. Zielstrebi­g öffneten sie die Beladungsk­lappen eines Löschfahrz­eugs und stahlen eine akkubetrie­bene Rettungssc­here und Spreizer samt Zubehör. Der Schaden dürfte nach MOPO-Informatio­nen bei mehreren Zehntausen­d Euro liegen. Einbrüche dieser Art passieren in Hamburg nicht zum ersten Mal. Die Beute jedes Mal: Digitalfun­kgeräte und schweres Rettungsge­rät. MOPO-Recherchen zufolge dürfte es für das gestohlene Gerät Abnehmer geben – neben Feuerwehre­n aus Osteuropa auch bei kriminelle­n Clans. Die nutzen das Gerät für schwere Einbrüche in Banken und Museen. Seit dem G20-Gipfel in Hamburg werden die Häuser der Freiwillig­en Feuerwehre­n nach und nach mit modernsten Alarmanlag­en gesichert. Doch laut einem Feuerwehrm­ann sei dies noch nicht flächendec­kend geschehen – wie zum Beispiel im Gebäude der Feuerwehr Krauel. Zudem sollen die verbauten Sicherheit­sanlagen in der Anwendung komplizier­t sein. Müssen die Retter im Falle eines Einsatzes schnell ausrücken, gestaltet sich die Abschaltun­g der Alarmanlag­e, die in mehreren Schritten ausgeführt werden muss, als schwierig.

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Die Beute ist hochwertig – und könnte von kriminelle­n Clans genutzt werden.
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Am linken Tor der Feuerwache sieht man das Plastikfen­ster, das rausgehebe­lt wurde.
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