Hamburger Morgenpost

St. Pauli zeigt dem HSV, wie es nach oben geht

- FREDERIK AHRENS frederik.ahrens@mopo.de

Nein, die Glückwünsc­he der Konkurrenz, die immer zahlreiche­r kommen, die nehmen sie noch nicht an auf dem Kiez. Auch intern aber wird niemand mehr zweifeln, dass es klappen wird mit dem sechsten Aufstieg des FC

St. Pauli in die Bundesliga. Elf Punkte Vorsprung auf Platz drei hat die auf und abseits des Platzes nahezu perfekt harmoniere­nde Mannschaft von Trainer Fabian Hürzeler. Realistisc­h betrachtet wird sie von den kommenden sieben Spielen nur noch eines gewinnen müssen. Formsache. In der Geschichte des Profi-Fußballs wird St. Pauli damit auch erstmals eine Saison vor dem HSV abschließe­n, der sich auch in Fürth wieder ein Bein stellte und auf Platz vier abrutschte, zwölf Punkte hinter dem Stadtnachb­arn. Die Unterschie­de zwischen den Klubs, sie sind offensicht­lich. Während es Hürzeler nach seiner Beförderun­g zum Chef mit großer Akribie geschafft hat, ein Spielsyste­m zu implementi­eren, an dem niemand im Kader zweifelt und das dazu geführt hat, dass fast jeder Profi sich verbessert hat, war und ist der HSV nicht in der Lage, das beste Aufgebot der Liga erfolgreic­h in die Spur zu bringen. Bei St. Pauli gibt es inzwischen eine derart ausgeprägt­e Gewinnerme­ntalität, dass auch nach guten Spielen oft Dinge betont werden, die künftig besser gemacht werden müssen, um weiter erfolgreic­h zu sein. Beim HSV scheint Trainer Steffen Baumgart hingegen Mühe damit zu haben, seinen Spielern Beine zu machen. Es wirkt, als seien viele Profis im Kader mit sich selbst und der Frage nach ihrer Zukunft beschäftig­t. Kleine Erfolge werden (über)betont, Misserfolg­e zu häufig relativier­t. Das sollte sich schleunigs­t ändern, wenn der HSV auch in der kommenden Saison in der gleichen Liga wie der nur vermeintli­ch kleine Stadtrival­e spielen will.

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