„Haben sie gebrochen!“— Party nach dem Coup
HANDBALL Starker HSVH schlägt Melsungen. Tore als Geburtstagsgeschenk
Volle Halle, volle Pulle, volle Punktzahl! Hamburgs Handballer haben ihre Siegesserie ausgebaut und sind weiter auf dem Vormarsch. Am Ostermontag bezwang der starke HSVH das Topteam aus Melsungen hochverdient mit 29:22 (13:12). Der Klassenerhalt dürfte schon sicher sein.
Die Freudentänze werden zur schönen Gewohnheit. Nach dem vierten Sieg in Folge hüpften die Spieler ausgelassen über das Spielfeld der mit 3750 Fans erneut ausverkauften Sporthalle Hamburg, machten die Welle, jubelten und feixten. „Mega! Klasse, das hat Spaß gemacht“, freute sich Keeper-Riese Johannes Bitter
über den Coup gegen den Tabellenfünften, zu dem er zehn Paraden beigesteuert hatte. Die letzten zehn Minuten seien ein Genuss gewesen. „Wir haben sie irgendwann gebrochen, das haben wir gemerkt, da kam keine Reaktion mehr.“Trainer Torsten Jansen war „mehr als zufrieden“, hob die „überragende“Abwehr hervor und war „unheimlich stolz auf die Mannschaft“, die sich auf Tabellenplatz neun verbesserte.
Einer kam aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus. „Ich wollte unbedingt ein gutes Spiel machen für meine Mutter, die heute Geburtstag hat und in der Halle ist, und für meine Frau, die gestern Geburtstag hatte“, erzählte Linksaußen Casper Mortensen mit Söhnchen Carlo auf dem Arm. Mission geglückt! Nach holprigem Start in die Partie hatte der Däne aufgedreht, war am Ende mit zehn Toren bester Schütze.
In der Kabine belohnte sich das Team mit ein, zwei Oster-Bier. Schon Freitag steht die nächste Partie in Hannover an.
Vor Spielbeginn war Vereins-Legende Stefan Schröder mit viel Applaus offiziell verabschiedet worden. Der Ex-Profi, zuletzt U21-Trainer und Jugend-Koordinator, betreibt jetzt einen Campingplatz in Dänemark. Über Ostern war offizielle Eröffnung.
Tore HSVH: Mortensen (10/6), Weller (6), Ilic (6), Baijens (3), Tissier (3), Andersen (1) HANDBALL-BUNDESLIGA
22 Würfe gingen jenseits der Dreierlinierlinie in Richtung Korb der Berliner – und nur zwei fielen durch die Reuse. Es waren Quoten, mit denen die Towers kein Spiel gewinnen können, erst recht nicht gegen den Tabellendritten. „Unser Flow in der Offensive war gut, wir haben einfach die offenen Dreier nicht getroffen“, ärgerte sich Seth Hinrichs.
Ein bisschen mehr Fortune in der Offensive wäre vielleicht das fehlende Puzzleteil
auf dem Weg zu einer Überraschung gewesen. Denn bis zum Ende des dritten Viertels agierten die Wilhelmsburger auf Augenhöhe und lagen nur einen Zähler hinten (49:50/27.). Dann schaltete Alba aber einen Gang hoch und sorgte mit einem 3:13-Lauf bis zum Ende des Abschnitts für die Vorentscheidung. „Darauf haben wir keine Antwort gefunden“, sagte Hinrichs, dessen Towers in den letzten Minuten kaum mehr Gegenwehr zeigten. Bezeichnend: Hinrichs war mit 13 Zählern schon bester Türme-Scorer – und rechtfertigte damit seine Nominierung, während Mark Hughes als siebter Importspieler aussetzen musste.