Hamburger Morgenpost

Raab überrascht seinen Entdecker

ALTE LIEBE Lautern-Legende Ehrmann staunt über Keeper

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Als Matheo Raab in einem Interview mal von einem „Wahnsinnse­rlebnis“sprach, meinte er Folgendes: Kurz nach seinem Wechsel durfte der Keeper 2017 im Alter von nur 18 Jahren bei den Profis des 1. FC Kaiserslau­tern mittrainie­ren, weil ihn eine Vereinsleg­ende eingeladen hatte. Der talentiert­e Raab war damals hin und weg, durfte vom Größten lernen – und hat seinen Entdecker einige Jahre später überrascht.

„Jeder Torwart entwickelt sich mit der Zeit weiter“, weiß Gerry Ehrmann, der von 1997 bis 2020 KeeperCoac­h bei den FCK-Profis war und seit 2022 die Lauterer Nachwuchs-Torhüter betreut. Der 65-Jährige hätte aber nicht erwartet, dass

Raab nur eineinhalb Jahre braucht, um beim HSV zur Nummer eins aufzusteig­en.

„Dass es so schnell geht“, sagte Ehrmann der MOPO, „hätte ich nicht gedacht.“Dabei war es der Ex-Profi, der Raab vor sieben Jahren zum Probe-Training eingeladen hatte. Durch Ehrmanns Torwartin Kaiserslau­tern gingen Keeper wie Tim Wiese, Kevin Trapp – oder auch Roman Weidenfell­er. Und der Bruder des Ex-BVB-Torhüters, Heiko Weidenfell­er, trainierte Raab 2015/2016 in der U19 der Sportfreun­de Eisbachtal. So kam der Kontakt zustande und Ehrmann erzählt rückblicke­nd: „Matheo war damals ruhig und zurückhalt­end, aber sehr talentiert.“So sehr, dass die FCK-Ikone für Raabs Verbleib sorgte, als sich der heute 25-Jährige im Oktober 2017 das Schienbein brach. „Man kann einen so jungen Keeper dann ja nicht wegschicke­n“, sagt Ehrmann über Raab, der 2022 zum HSV wechselte. Es dauerte drei Monate, bis der Schlussman­n in Hamburg debütierte – ausgerechn­et bei einem 1:1 gegen Kaiserlaut­ern, weil Daniel Heuer

Fernandes damals ausfiel und Raab kurzfristi­g ins Tor musste. Er überzeugte, ließ sich die Anspannung nicht anmerken. „Matheo“, weiß Ehrmann, „ist physisch stark und wird nicht nervös.“Auch nicht in dieser Woche.

„Bis Sonntag hatte ich nur Greuther Fürth im Kopf“, sagte Raab der MOPO. „Jetzt freue ich mich auf das Wiedersehe­n mit dem FCK und aufs Spiel. Ich kenne den einen oder anderen Spieler noch, den Torwart-Trainer

Andreas Clauß, Zeugwart Peter Miethe und Busfahrer Florian Dahlmanns. Ich freue mich sehr, sie alle am Samstag zu sehen.“Nur Ehrmann, der wird den FCK und seinen Ex-Schützling Raab vorm Fernseher verfolgen.

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Matheo Raab gibt seit knapp zwei Monaten als Nummer eins im HSV-Tor die Kommandos.
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