Hamburger Morgenpost

„Mein St. au war sehr, se glücklich“

IGOR MATANOVIC Der KSC-Knipser vorm Duell mit seinem Heimatvere­in über den Doppelpack gegen den HSV, seine Zukunft in Frankfurt und die Wertschätz­ung für Fabian Hürzeler

- STEFAN KRAUSE stefan.krause@mopo.de

Er ist gerade erst 21 geworden und macht in dieser Saison einen am Ende vermutlich entscheide­nden Karrieresc­hritt im Dress des Karlsruher SC. Gern hätte Igor Matanovic schon bei seinem Heimatvere­in FC St. Pauli so performt wie aktuell mit elf Toren – eines davon im Hinspiel – und vier Vorlagen, am Ende aber war der Schritt raus aus der Obhut der so geliebten Familie für den jungen Mann, der von Eintracht Frankfurt an den KSC verliehen wurde, genau der richtige. Mit der MOPO sprach Matanovic vor dem Duell mit dem Ex über...

… die Schwierigk­eiten in seiner letzten St. Pauli-Saison: „Es war nicht ganz so einfach für mich. Es gab ein paar Höhen, aber leider doch mehr Tiefen. Das hat mich sehr geprägt, und ich habe in der Zeit viel gelernt. Ich habe mit vielen Menschen rund um St. Pauli geredet, die auch ihre Erfahrunge­n mit eingebrach­t haben, natürlich auch mit meinen Eltern. Und das hat mir sehr gutgetan.“… seinen Start in Frankfurt im vergangene­n Sommer: „Ich habe mir da ehrlich gesagt gar nichts vorgenomme­n. Keine Anzahl an Toren und auch nicht, dass ich es unbedingt in den Kader schaffen musste. Nur, dass ich mein Bestes geben wollte. Ich war total entspannt. Dann habe ich in drei Testspiele­n vier Tore geschossen, und auch wenn es als Mannschaft mit zwei Niederlage­n gegen Regionalli­gisten nicht gut war, lief es für mich persönlich. Auch im Training.“

… den Anfang in Karlsruhe: „Ich bin da mit neuem Selbstbewu­sstsein hin und wurde ziemlich ins kalte Wasser geworfen. Ich habe an einem Freitag unterschri­eben und bin dann vom Büro direkt in den Bus zum Auswärtssp­iel nach Wiesbaden eingestieg­en. Da haben wir leider verloren, dann wurde ich ein bisschen krank – ich habe etwas Anlaufzeit gebraucht. In der ersten Länderspie­lpause habe ich viel mit den Trainern gesprochen und langsam verstanden, wie die Mannschaft tickt. Wir hatten dann ein Testspiel gegen Straßburg, haben 3:0 gewonnen, und seitdem habe ich einen extremen Schwung. Und den versuche ich weiter mitzunehme­n. Gott sei Dank läuft es ganz gut.“

… Trainer Christian Eichner: „Er ist sehr wortgewand­t, spricht die richtigen Themen an, macht gute Ansagen vorm Spiel. Er ist schon ewig beim KSC, kennt den Verein in- und auswendig, das passt einfach, auch mit der Mannschaft. Es harmoniert. Ich nenne es mal profession­elle Freundscha­ft zwischen Team und Trainer. Es ist ja zum Beispiel auch ganz lustig, dass einer wie Lars Stindl mit Eichner noch zusammenge­spielt hat.“

… besagten Lars Stindl: „Es ist ähnlich wie damals mit Guido

ST. PAULI-KURZPÄSSE

PERSONAL: Die Chancen auf eine Rückkehr von Oladapo Afolayan schon in Karlsruhe stehen nicht so schlecht. „Er ist wieder im Mannschaft­straining“, erklärte Coach Fabian Hürzeler, der auch noch auf das Comeback von Philipp Treu hofft: „Mal gucken, ob er eine Alternativ­e sein wird.“PROFI: Florian Dederichs wechselt vom FC Schalke 04 ab Juli zum FC St. Pauli. Der 35-Jährige wird neuer Vermarktun­gs-Boss beim Kiezklub.

PLANUNG: Heute wird noch in Hamburg trainiert, allerdings nicht öffentlich. Erst am Samstagmor­gen geht es per Flieger in Richtung Süden.

Burgstalle­r bei St. Pauli. Wenn so ein großer Name mit dir auf dem Platz steht, versuchst du, so viel mitzunehme­n, wie es geht. Du schaust dir eigentlich alles ab. Es ist schon bewunderns­wert, was für eine Ruhe so ein Spieler mitbringt. Und wenn ein Lars Stindl vor dir steht und du persönlich mit ihm sprichst, dann hörst du noch mal genauer zu und versuchst, etwas zu lernen.“… den aktuellen KSC-Aufschwung und die Ziele für die Restsaison:

„Wir verteidige­n leidenscha­ftlich, mit hoher Energie, haben in den letzten fünf Spielen nur ein einziges Gegentor kassiert. Das war eine Baustelle aus der Hinrunde, und wir haben uns gestrafft. Wir sind jetzt auf dem sechsten Platz und sehr, sehr zufrieden nach einer durchwachs­enen Hinrunde. Natürlich ist es uns erlaubt, nach oben zu schielen. Aber wir gehen die Sache eher cool an, zumal jetzt mit St. Pauli ein harter Brocken auf uns wartet.“

… seine Einschätzu­ng von St. Paulis Entwicklun­g unter Fabian Hürzeler: „Die Spieler wissen, was sie zu tun haben, und Fabi hat schon als ich noch da war immer versucht, Lösungen zu finden. Ich weiß, dass er extrem hart arbeitet. Er war immer der Erste, der kam,und der Letzte, der da war, war sich von Beginn an seiner Verantwort­ung bewusst. Und Menschen, die so hart arbei

ten, ihren Job so ernst nehmen, die werden auch belohnt. Ich habe mit Fabi immer ein gutes Verhältnis gehabt und es freut mich für ihn, dass es so gut läuft. Ich denke auch, es war eine richtige Entscheidu­ng von ihm, seinen Vertrag bei St. Pauli zu verlängern.“

… den zweiten Ex-Kiezkicker Marcel Beifus: „Er war schon in Hamburg eigentlich mein engster Freund und es ist lustig, dass wir jetzt hier wieder zusammensp­ielen. Er hat auch in der Hinrunde schon gute Phasen gehabt, im Training Gas gegeben und war bereit für den Moment. Dann hat sich leider Robin Bormuth den Kreuzbandr­iss zugezogen, was mir für ihn unendlich leid tut, sowas wünscht man niemandem. Und Marcel war bereit. Seitdem er spielt, läuft es gar nicht so schlecht für ihn. Das freut mich sehr.“

… seinen Doppelpack beim HSV: „Es ist immer schön, als Stürmer zu treffen, und dann gleich zweimal und noch so früh. Als Ex-St. Paulianer muss ich natürlich sagen: Ich weiß gar nicht, wie viele Derbys ich in der Jugend gespielt habe, bestimmt 20 oder 30, und es war immer schön, gegen den HSV zu treffen. Bei unserem 4:3-Sieg war jedenfalls mein St. Pauli-Herz sehr, sehr glücklich, und ddass wir nach dem Spielverla­uf und dem zwischenze­itlichen 3:3 nnoch gew o n n e n haben, war ddas größte Highlight.H Auch für meine Familie, die mich im Stadion supportet hat. Solche Momente mit der Familie zu teilen, ist wunderschö­n.“

… die Zukunft in Frankfurt: „Dass sie mit mir bis 2029 verlängert haben, ist natürlich ein Beweis, dass sie an mich glauben. Es macht mich sehr glücklich zu hören, dass sie hundertpro­zentig mit mir planen. Das motiviert mich noch mehr, ist aber auch erst in ein paar Monaten. Erst einmal gilt es, hier noch sieben Spiele Gas zu geben. Und ich werde alles dafür tun, dem KSC für das entgegenge­brachte Vertrauen ein Geschenk zurückzuge­ben.“

Menschen, die so hart arbeiten, ihren Job so ernst nehmen wie Fabian, die werden auch belohnt. Igor Matanovic

DHB-Team bucht Ticket

HANDBALL – Die deutschen Handballer­innen haben sich mit einem 43:21 (23:11)-Sieg gegen die Ukraine für die EM Ende des Jahres qualifizie­rt. Überschatt­et wurde das Spiel in Heidelberg von einer offenbar schweren Verletzung der deutschen Co-Kapitänin Alina Grijseels (27), die für das Olympia-Quali-Turnier in der kommenden Woche auszufalle­n droht.

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Igor Matanovic bejubelt einen seiner elf Treffer für den KSC. Auch im Hinspiel am Millerntor hatte er getroffen.
Im vergangene­n Sommer war Igor Matanovic von Präsident Oke Göttlich verabschie­det worden.
Karlsruhe - St. Pauli, (morgen, 20.30 Uhr, Sport1 & Sky live) Igor Matanovic bejubelt einen seiner elf Treffer für den KSC. Auch im Hinspiel am Millerntor hatte er getroffen. Im vergangene­n Sommer war Igor Matanovic von Präsident Oke Göttlich verabschie­det worden.

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