Hamburger Morgenpost

Die AfD lebt vor allem von Staats-Geld

45 Prozent der Einnahmen durch Parteienfi­nanzierung. Grund: Niedrige Mitgliedsb­eiträge

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Die AfD wird vom Verfassung­sschutz in Teilen als gesichert rechtsextr­em eingestuft. Trotzdem erhält sie große Summen vom Staat. Das ist sogar ihre größte Einnahmequ­elle. Keine andere im Bundestag vertretene Partei finanziert sich prozentual so stark aus staatliche­n Geldern wie die AfD. Bei ihr beträgt der Anteil öffentlich­er Mittel an den Gesamteinn­ahmen fast 45 Prozent, bei der SPD dagegen nur knapp 30 Prozent, wie die vom Bundestag veröffentl­ichten Rechenscha­ftsbericht­e der Parteien für das Jahr 2022 zeigen. Neuere Zahlen liegen noch nicht vor. Die Berichte belegen auch: Die SPD erzielt von allen Parteien die mit Abstand höchsten Einnahmen aus Mitgliedsb­eiträgen. Mit 10,4 Millionen Euro bekam die AfD im Jahr 2022 zwar von allen Parteien in absoluten Zahlen die niedrigste staatliche Teilfinanz­ierung. Vor allem wegen sehr niedriger Einnahmen aus Mitgliedsb­eiträgen von nur rund 3,8 Millionen Euro war dies aber ein Anteil von 44,9 Prozent an den Gesamteinn­ahmen. Zum Vergleich: Die SPD erhielt rund 47,7 Millionen Euro an staatliche­n Geldern. Dies machte aber nur 29,8 Prozent ihrer Gesamteinn­ahmen aus. Mitgliedsb­eiträge von 54,5 Millionen Euro trugen bei der SPD zu 34 Prozent zu den Einnahmen bei. Bei der CDU lag der Anteil staatliche­r Gelder an den Gesamteinn­ahmen bei 32,6 Prozent. Bei der FDP waren es 36,9, bei der Linken 36,1, bei den Grünen 35,4 und bei der CSU 32,7 Prozent.

Parteien finanziere­n sich v.a. durch Mitgliedsb­eiträge, Geld vom Staat und Spenden. Hierüber müssen sie in jährlichen Rechenscha­ftsbericht­en Auskunft geben.

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Die AfD erhält einen Großteil ihres Geldes vom Staat.

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