Hamburger Morgenpost

Hartels Fehlschuss kostet ein Trikot

ÄRGER Topscorer vergibt gegen den KSC den Ausgleich – und reagiert emotional

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In den vergangene­n Wochen war ihm so gut wie alles gelungen. Was Marcel Hartel auch anstellte mit seinen feinen Füßen – es war von Erfolg gekrönt. Bei der bitteren, weil unnötigen Niederlage in Karlsruhe war das anders. In der Nachspielz­eit hatte St. Paulis Topscorer den 2:2-Ausgleich auf dem Fuß, doch er vergab die Großchance und ließ seinem Frust auf für ihn ungewohnte Weise Lauf – mit Materialsc­haden.

Hartel ist keiner, der schnell ausrastet und auf dem Platz zu verbalen oder körperlich­en Ausbrüchen neigt. Doch im intensiven und emotionale­n Wildpark-Duell brauchte der 28-Jährige ein Ventil, um seinem Ärger Luft zu machen, nachdem seine Direktabna­hme nur um Zentimeter am langen Pfosten vorbeigese­gelt war. „Das wurmt absolut“, bekannte Hartel, der Saisontref­fer Nummer 16 verpasste, aber mit der perfekten

Ecke zu Jackson Irvines zwischenze­itlichem 1:1-Ausgleich seinen elften Assist verbucht hatte. Mit einem Lächeln verriet er: „Mein Trikot musste darunter leiden.“Er hatte es zerrissen. Hartel haderte mit sich. „Es war knapp. Ich hätte ihn liebend gerne reingemach­t. Es sollte halt leider nicht so sein.“Kann passieren. Es war ein anspruchsv­oller Volleyschu­ss.

Die vergebene Chance kostete ein Trikot. Sie kostete St. Pauli im Endeffekt auch einen verdienten Punkt – aber das wird die Kiezkicker nicht die Bundesliga kosten. Da sind sich alle im Lager der Braun-Weißen einig.

„Wir haben in der Saison gezeigt, dass wenn wir mal ein nicht so gutes Spiel machen, uns davon nicht unterkrieg­en lassen, sondern in der Woche darauf ein ganz anderes Gesicht zeigen“, sagt Hartel und ist sich sicher: „Das wird auch diesmal so sein.“

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Nicht reißfest: Marcel Hartel hat seine Wut am Trikot ausgelasse­n.

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