Hamburger Morgenpost

Spezialkrä­fte stürmen Wohnungen

Gang soll mit Drogen handeln und Jugendlich­e zum Dealen zwingen

- Von DANIEL GÖZÜBÜYÜK

Seit einigen Jahren häufen sich die gewalttäti­gen Auseinande­rsetzungen am Jungfernst­ieg. Oft sind es Gruppen junger Männer, die aneinander­geraten – mit nicht selten blutigen Folgen. Sie nennen sich „1920er“oder „315er“und tragen ihre Bandenkrie­ge mitten in der Hamburger City aus. Am Dienstag haben Beamte mehrere Objekte durchsucht und einen der mutmaßlich­en Anführer der „315er“verhaftet. Dabei zeigte sich: Die Bande handelt offenbar organisier­t mit Drogen – und zwingt Teenies auf brutale Weise, für sie zu arbeiten.

Amir N. (18) war nicht zu Hause, als Spezialkrä­fte vor seiner Tür standen. Die Wohnung am Pfeifengra­sweg (Billstedt), einer Folgeunter­kunft für Geflüchtet­e, war leer. Fündig wurden die Beamten später bei seiner Freundin. Dort versteckte sich der 18-Jährige, der als einer der Köpfe der „315er“gilt. Ihr Name spielt auf einen Parkplatz in Jenfeld an, ihre Mitglieder stammen aus Afghanista­n oder dem Iran. Amir N. wurde bereits seit Längerem wegen schweren Raubes per Haftbefehl gesucht.

Die Beamten der „Soko Alster“, einer speziell für die steigende Kriminalit­ät am Jungfernst­ieg gegründete­n Sonderheit, wurden bei ihrem Einsatz vom Spezialein­satzkomman­do (SEK) und der Beweisnahm­e- und Festnahmee­inheit (BFE) unterstütz­t. Die Mitglieder der „315“-Gruppe gelten als äußerst gewalttäti­g und schrecken mitunter auch nicht davor zurück, Polizisten anzugreife­n.

Die Beamten durchsucht­en zehn Objekte, hauptsächl­ich in Billstedt, und fanden kleinere Mengen Kokain sowie diverse Handys, die sichergest­ellt wurden. Vor allem durch die Mobiltelef­one erhoffen sich die Ermittler neue Ansatzpunk­te, da die Gangs ihre Gewalt

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Auch Beamte der Beweissich­erungsund Festnahmee­inheit waren beteiligt.

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