Hamburger Morgenpost

Verspreche­n der Politik nichts wert

- MATHIS NEUBURGER matthis.neuburger@mopo.de

Es gibt Dinge, mit denen hat man sich abgefunden, weil sie offenbar unveränder­bar sind: das Hamburger Wetter, die ständigen Ausfälle der S-Bahn, die extrem ungleichmä­ßige Verteilung von Flüchtling­en in Hamburg (S. 20). Wäre da nicht das Verspreche­n von SPD und Grünen, an Letzterem im Jahr neun der „Flüchtling­skrise“nun wirklich mal etwas zu ändern. Ha, selten so gelacht. Diesbezügl­iche Aussagen der Damen und Herren im Rathaus sind leider so viel wert wie Benkos Verspreche­n hen, den Elbtower fertigzust­ellen. In n Hamburg läuft das nämlich so: In Blankenese entsteht eine Flüch hteg, lingsunter­kunft am Björnsonwe die Anwohner klagen, weil sie Angst um ihre Idylle und den

Wert ihrer Häuser haben, die Stadt bekommt Angst und kommt ihnen entgegen. Die Flüchtling­e müssen weg, die versproche­nen Sozialwohn­ungen werden wohl nicht gebaut, dafür entstehen dort Stadthäus smit chen, die aktuell für 1,5 Millionen Euro das Stück angeboten und mit der Nähe zu „Boutiquen und Schmuckläd­en“beworben werden. In Wilhelmsbu­rg dagegen stellen sie ohne große Bürgerinfo eine 600-Mann-Unterkunft hin und erklären, Anwohner, Kitas und Schulen müssten eben sehen, wie sie damit klarkämen. Integratio­n findet kaum statt, die alten Fehler werden wiederholt. Wozu das führt, kann man gerade am Jungfernst­ieg besichtige­n: Die Jungs, die dort mitsmit FäustenFäu­ste und Messern dafür sorgen, dassd sich das Blankenese­r Bürgertu um und sein behüteter Nachwu uchs nach 20 Uhr nicht mehr auf f den Prachtboul­evard traut, le ben in überfüllte­n Unterkünft­en k und Sozialwohn­ungen g in Jenfeld und Billstedt. Man möchte ihnen zuraunen, sich doch mal auf dem Blankenese­r Marktplatz zu treffen.

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