Exklusiv-test
Exklusiv-test: Grundig Flexicook+ GIEI 946990 N
· Induktionskochfeld von Grundig
Bei vergleichsweise simplen autarken Einbaukochfeldern klafft bei der Leistungsfähigkeit und der Kochzonenvariabilität zwischen Anspruch und Realität jeweils eine große Lücke. Wortwörtlich sogar, denn zwischen den Induktionszonen gähnt eine Leere, da hier kein Induktionsfeld erzeugt wird, weil die Induktionszonen zu weit auseinander liegen. Grundig wählt beim PremiumKochfeld namens GIEI 946990 N einen anderen Weg, Flexicook+ heißt dieser und bietet statt drei oder vier Kochzonen derer elf. Damit alle Kochzonen auch mit genügend Energie versorgt werden können, zehrt das Flexicook+ an allen drei Phasen der Drehstromleitung und kann daher bis zu 10 800 Watt aufnehmen. Die technologische Basis klingt also vielversprechend, doch wie sieht es in der Anwendungspraxis aus?
Volle Leistung
Jede der elf Kochzonen weist eine Maximalleistung von 1 250 Watt auf, das klingt erst einmal nicht nach besonders viel, da aber schon Standardtöpfe und -pfannen einen Durchmesser von mindestens 20 Zentimetern (cm) aufweisen, können diese schon mit der Kraft von zwei Kochzonen erhitzt werden. Mit den insgesamt 2 500 Watt liegt das GIEI 946990 N damit schon umgehend im Bereich der Oberklasse. Bei noch größerem Kochgeschirr, insbesondere natürlich Brätern, wird dann eine dritte bzw. sogar vierte Kochzone aktiviert und auch wenn jede „Kochfeld-spalte“(links und rechts je aus vier Kochzonen, in der Mitte aus drei Kochzonen bestehend) auf maximal 3 600 Watt limitiert ist (bedingt durch die Standard-absicherung einer Drehstromphase), stellt das GIEI 946990 N so viel Leistung zur Verfügung, dass auch voluminöses Kochgeschirr schnell erhitzt werden kann. Im Ankochtest mit fünf Liter Wasser und einer Ausgangstemperatur von 20 Grad Celsius in einem großen Bräter wurden nur etwas mehr als 13 Minuten benötigt. Das ist ein wirklich gutes Ergebnis, welches zudem im Quervergleich zu herkömmlichen Elektrokoch- feldern in einer ganz anderen Dimension verortet ist. Wärmestrahlungs- und Massekochfelder benötigen fast doppelt so lange. Das alte Vorurteil, Induktionskochfelder wären nicht leistungsstark genug, kann mit dem Ergebnis des GIEI 946990 N gänzlich entkräftet werden. Nur einen kleinen Wermutstropfen offenbart der Testkandidat: Die BoostFunktion (das Abrufen der Maximalleistung) steht nur für eine Zeit von zehn Minuten zur Verfügung – für wohl 99 Prozent aller Kochaufgaben genügt dies aber mit Sicherheit. Manuell kann die höchste Leistungsstufe wieder aktiviert werden und selbst die zweithöchste Leistungsstufe bietet genug Leistung. Auch das in der Kochpraxis wesentlich wichtigere Nutzen aller Kochzonen ohne Leistungsverlust (viele Kochfelder drosseln die Leistung pro Kochzone) gelingt auf dem Grundig-induktionskochfeld ohne irgendwelche Probleme. Selbiges lässt sich erfreulicherweise auch über die Temperatureinhaltung sagen, denn das Schmelzen von Kuvertüre, wo genau das
Stück für Stück setzen sich Induktionskochfelder in deutschen Küchen durch, immer mehr verlockende Modelle sind erhältlich. So auch das Flexicook+ GIEI 946990 N von Grundig, welches unter anderem durch ein besonderes Kochzonenkonzept überzeugen kann.
Gegenteil der Maximalleistung gefordert ist, gelingt zuverlässig und ohne Überhitzung der Schokolade, zudem gleichmäßig und mit der perfekten Konsistenz.
Volle Variabilität
Grundig verspricht mit dem Begriff Flexicook+ viel, die Ansprüche der Nutzer sind daher auch hohe und keineswegs einfach zu erfüllen, doch Grundig gelingt dies. Das farbiges Tft-display samt Sensor-eingabefelder ist die Schaltzentrale und dies sogar buchstäblich und bezieht sich auch nicht nur auf das Einund Ausschalten oder die Leistungsstufenwahl. Auf dem Display ist erkennbar, welche Kochzone noch heiß ist, welche Kochzonen auf welcher Leistungsstufe aktiv sind und natürlich dient das Display auch dazu, das Zusammenlegen der Kochzone zu steuern. Hier spielt das GIEI 946990 N seine große Stärke aus: die Flexibilität. Man kann mit wenigen Tastenfeld-berührungen beispielsweise die komplette linke Kochzonen-spalte zu einer zusammenführen, um diese dann für einen großen Bräter zu nutzen. Man muss für einen großen Kochtopf nicht zwei oder drei Kochzonen nutzen, sondern kann ganz gemütlich nur die eine Kochzone aktiv lassen und zum Beispiel die Cremesuppe ganz dezent köcheln lassen und in der Mitte des Kochfeldes (der Drei-zonen-spalte) in zwei kleinen Töpfen auf einer zusammengeschalteten Kochfeldzone noch Reis und Kartoffeln kochen – alles kein Problem, alles sehr hilfreich und übersichtlich durch das Display dargestellt. Als etwas störend erwies sich im Test allerdings die Eingabelatenz der Touch-felder, denn insbesondere wenn man viel einstellt und die Möglichkeiten des Testkandidatens ausreizt, sind die Finger deutlich schneller als die mit einer gewissen Trägheit ausgestatteten Touch-felder. Einen kleinen Punktabzug gibt es zudem noch, da im Einzelbetrieb (also bei nur einer aktiven Kochzone, egal welcher Größe) das Display schnell wieder in den Standard-übersichtsmodus schaltet und der Nutzer bei der Einstellung der Leistungsstufe immer das Menü zur Leistungsstufeneinstellung aktivieren muss – Platz genug für eine stets aktive Leistungseinstellungsoption bietet das 95 mal 53 Millimeter große Display allemal. Bei Blickwinkel, Helligkeit und Kontrast überzeugt das Display aber durchweg, kann hier sogar als Referenz angesehen werden.
Voller Kochspaß
Rahmenlose Einbaukochfelder haben den Vorteil, dass die Reinigung prinzipiell sehr einfach ist, schließlich kann auch beim kräftigen Ölspritzen oder sogar beim Überkochen keine Stelle verschmutzen, die sich nicht einfach abwischen ließe. Dass Grundig auf das sehr robuste Schott-ceran setzt, ist auch im Premium-segment hervorzuheben, weil dies eben auch bei hochpreisigen Modellen leider noch immer nicht marktüblich ist. Auch nach intensiver Nutzung lässt sich die Glaskeramikplatte schnell und mit haushaltsüblichen Reinigungsmitteln binnen Sekunden reinigen, der Kochspaß kann also ohne Reue genossen werden. Die gesamte Verarbeitung des GIEI 946990 N ist quasi perfekt und die Glaskeramikkanten sind abgerundet, die Beschriftungen zudem kratzfest, hier wird auch das kritische Auge vollkommen zufrieden gestellt. Dies gilt ebenso für den Energieverbrauch, für die Standard-ankochtestreihe benötigte das GIEI 946990 N nur gemittelte 555 Wattstunden, das ist sehr gut und trotz der doch eher ungewöhnlichen Kochzonengestaltung liegt das Grundig-modell auf Augenhöhe mit den besten der bisher getesteten Induktionskochfeldern.
Fazit
Viel Leistung, viel Flexibilität v. a. für Bräter-nutzer, viele praktische Funktionen, ein exzellentes Display und eine sehr hochwertige Glaskeramikplatte zeichnen das GIEI 946990 N aus. Das Premium-versprechen hält Grundig somit für dieses Modell definitiv ein.