Nachgehakt & nachgefragt
Kaffee-kapseln und Usb-sticks sind diesmal die Themen bei nachgehakt & nachgefragt. Das erste Thema hat einen direkten Bezug zu einem Test der letzten Ausgabe, das zweite hat immerhin noch einen entfernten Bezug zur diesjährigen IFA.
Kapsel vs. Umwelt
Kaffeekapselmaschinen werden von vielen Verbrauchern sehr skeptisch beäugt, weil die an sich ja sehr praktische Portionierung leider auch mit einem höheren Materialaufwand einhergeht. Hierzu erhielten wir zahlreiche kritische Zuschriften, was uns im Übrigen sehr erfreut, denn es zeigt das Umweltbewusstsein unserer Leser. Allerdings muss man das Verteufeln der „Plastikmüllkapseln“doch etwas relativieren, denn die Kunststoffmenge ( nur Nespresso setzt noch auf Aluminium) pro Kapsel liegt lediglich bei rund 0,5 Gramm (meist als Polypropylen) und ist damit beispielsweise um den Faktor 20 kleiner als bei einem ganz gewöhnlichen Joghurtbecher. Nicht der Kunststoff an sich ist das „Kernproblem“der Kaffeekapseln, sondern die Wiederverwertung. Der Kunststoff kann recycelt werden, doch die „Verschmutzung“namens Kaffeerest stört diesen Prozess, genau wie die Verschmutzung namens Joghurtrest – beim Recycling wird daher immer auch eine Reinigung durchgeführt. Das ist ganz normal, das geht auch sehr effizient, bleibt aber natürlich eine unschöne Wasserverschwendung. Meist landen die Kapseln jedoch im Hausmüll und werden dann in einer Müllverbrennungsanlage verfeuert. Hieraus wird dann Energie erzeugt – prinzipiell auch nicht schlecht – aber eben nicht gänzlich „sauber“. Die Schweizer Kaffee-experten von Cremesso haben nun aber eine ganz neue Kapsel entwickelt, die aromadicht ist (das war bisher immer das größte Problem) und zugleich ganz bequem in der Bio-tonne oder auf den Kompost entsorgt werden kann. Zwei Kaffeesorten (Espresso Bio Classico und Lungo Bio Classico) stehen zum Start der Bio-kapsel zur Wahl. Man darf gespannt sein, wie schnell diese Technologie zum Trend wird, dann auch die anderen Hersteller erfasst und wann alle Kaffeekapseln biologisch abbaubar sein werden. Für die Produktgruppe der Kaffeekapselmaschinen wäre dies zweifelsohne klar von Vorteil.
GB vs. MB/S
Es gab mal eine Zeit, in welcher ein 512 MB fassender Usb-stick 50 Euro kostete... Die Zeiten sind lange vorbei, und heute ist ein solcher Stick auch allenfalls noch für ein Linux-live-os zu nutzen. Auch wenn Streaming, Cloud und 1-Click-hoster immer beliebter werden und vielfach physikalische Datenträger schon abgelöst haben, bleibt der USBStick doch ein fester Bestandteil des Datentransports, weil er eben physisch präsent und als Backup-medium sehr praktisch ist. Zum Flashen der neusten Firmware für einen Receiver kann man selbst den kleinsten und langsamsten Usb-stick einsetzen..., aber natürlich giert man als Anwender nach Geschwindigkeit, damit der Stick auch mal einen Urlaubsfilm aufnehmen kann, ohne dass der Datentransfer länger dauert als das Anschauen des Films. Auf der IFA waren auch dieses Jahr die Usb-sticks die Standard- Informationsmaterialträger und elf von ihnen wurden einem kleinen Test unterzogen, einem Geschwindigkeitstest für das sequenzielle Lesen und Schreiben via H2testw. Und was fiel auf? Bei Ecovacs gab es das Kapazi- tätswunder (dürfte mit seinen 64 GB der Allzeitrekordhalter sein), bei Pearl den schnellsten Usb-stick in allen Belangen (USB 3.0!), bei Melitta den schönsten Usb-stick, bei Graef einen guten Allrounder, bei der Groupe SEB einen idealen Stick für ein kleines Live-os und beim Rest immerhin noch für z. B. das Usb-radio im Auto taugliche Modelle. Die Usb-stick-sammlung der Redaktion hat sich abermals vergrößert, wichtiger sind aber natürlich die Daten auf den Sticks, bei aller Benchmark-liebe sei dies an dieser Stelle versichert!