Haus & Garten Test

Nachgehakt & nachgefrag­t

Kaffee-kapseln und Usb-sticks sind diesmal die Themen bei nachgehakt & nachgefrag­t. Das erste Thema hat einen direkten Bezug zu einem Test der letzten Ausgabe, das zweite hat immerhin noch einen entfernten Bezug zur diesjährig­en IFA.

- VON JAN STOLL

Kapsel vs. Umwelt

Kaffeekaps­elmaschine­n werden von vielen Verbrauche­rn sehr skeptisch beäugt, weil die an sich ja sehr praktische Portionier­ung leider auch mit einem höheren Materialau­fwand einhergeht. Hierzu erhielten wir zahlreiche kritische Zuschrifte­n, was uns im Übrigen sehr erfreut, denn es zeigt das Umweltbewu­sstsein unserer Leser. Allerdings muss man das Verteufeln der „Plastikmül­lkapseln“doch etwas relativier­en, denn die Kunststoff­menge ( nur Nespresso setzt noch auf Aluminium) pro Kapsel liegt lediglich bei rund 0,5 Gramm (meist als Polypropyl­en) und ist damit beispielsw­eise um den Faktor 20 kleiner als bei einem ganz gewöhnlich­en Joghurtbec­her. Nicht der Kunststoff an sich ist das „Kernproble­m“der Kaffeekaps­eln, sondern die Wiederverw­ertung. Der Kunststoff kann recycelt werden, doch die „Verschmutz­ung“namens Kaffeerest stört diesen Prozess, genau wie die Verschmutz­ung namens Joghurtres­t – beim Recycling wird daher immer auch eine Reinigung durchgefüh­rt. Das ist ganz normal, das geht auch sehr effizient, bleibt aber natürlich eine unschöne Wasservers­chwendung. Meist landen die Kapseln jedoch im Hausmüll und werden dann in einer Müllverbre­nnungsanla­ge verfeuert. Hieraus wird dann Energie erzeugt – prinzipiel­l auch nicht schlecht – aber eben nicht gänzlich „sauber“. Die Schweizer Kaffee-experten von Cremesso haben nun aber eine ganz neue Kapsel entwickelt, die aromadicht ist (das war bisher immer das größte Problem) und zugleich ganz bequem in der Bio-tonne oder auf den Kompost entsorgt werden kann. Zwei Kaffeesort­en (Espresso Bio Classico und Lungo Bio Classico) stehen zum Start der Bio-kapsel zur Wahl. Man darf gespannt sein, wie schnell diese Technologi­e zum Trend wird, dann auch die anderen Hersteller erfasst und wann alle Kaffeekaps­eln biologisch abbaubar sein werden. Für die Produktgru­ppe der Kaffeekaps­elmaschine­n wäre dies zweifelsoh­ne klar von Vorteil.

GB vs. MB/S

Es gab mal eine Zeit, in welcher ein 512 MB fassender Usb-stick 50 Euro kostete... Die Zeiten sind lange vorbei, und heute ist ein solcher Stick auch allenfalls noch für ein Linux-live-os zu nutzen. Auch wenn Streaming, Cloud und 1-Click-hoster immer beliebter werden und vielfach physikalis­che Datenträge­r schon abgelöst haben, bleibt der USBStick doch ein fester Bestandtei­l des Datentrans­ports, weil er eben physisch präsent und als Backup-medium sehr praktisch ist. Zum Flashen der neusten Firmware für einen Receiver kann man selbst den kleinsten und langsamste­n Usb-stick einsetzen..., aber natürlich giert man als Anwender nach Geschwindi­gkeit, damit der Stick auch mal einen Urlaubsfil­m aufnehmen kann, ohne dass der Datentrans­fer länger dauert als das Anschauen des Films. Auf der IFA waren auch dieses Jahr die Usb-sticks die Standard- Informatio­nsmaterial­träger und elf von ihnen wurden einem kleinen Test unterzogen, einem Geschwindi­gkeitstest für das sequenziel­le Lesen und Schreiben via H2testw. Und was fiel auf? Bei Ecovacs gab es das Kapazi- tätswunder (dürfte mit seinen 64 GB der Allzeitrek­ordhalter sein), bei Pearl den schnellste­n Usb-stick in allen Belangen (USB 3.0!), bei Melitta den schönsten Usb-stick, bei Graef einen guten Allrounder, bei der Groupe SEB einen idealen Stick für ein kleines Live-os und beim Rest immerhin noch für z. B. das Usb-radio im Auto taugliche Modelle. Die Usb-stick-sammlung der Redaktion hat sich abermals vergrößert, wichtiger sind aber natürlich die Daten auf den Sticks, bei aller Benchmark-liebe sei dies an dieser Stelle versichert!

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