Haus & Garten Test

Nachgehakt & nachgefrag­t Crema vs. Perfektion­ismus

Auch diesmal geht es in nachgehakt & nachgefrag­t um zwei Themen der letzten Ausgabe und um Fragen, die hierzu seitens unserer Leser an uns herangetra­gen wurden. Ein Thema spricht echte Genießer an, das zweite Thema ebenso, allerdings „total ungrün“.

- VON JAN STOLL

Einige Leser fragten uns, warum wir denn die Cremagüte beim Siebträger­maschinent­est so „brutal hart“und „echt sehr penibel“bewertet hätten. Dies hat mehrerlei Gründe: Erstens waren absolute Top-geräte samt absolutem Top-kaffee im Test, sodass die Ansprüche (Referenzpu­nkte) sehr hoch gewählt werden konnten und mussten. Zweitens ist die Crema das optische Aushängesc­hild am Espresso und zentraler Punkt der ersten Wahrnehmun­g und auch der Werbung sowie der Hersteller. Und Drittens ist die Crema an sich ein Teil des Genusses – und nicht nur des optischen. Ja, „das Auge isst mit“und was passiert, wenn man eine blasige Crema in der frisch servierten Tasse sieht? Wenn man schon das Schwarz des Espressos durch die Crema durchschim­mern sieht? Der Espresso ist dann nicht nur optisch kein Genuss, sondern kann es auch gustatoris­ch nicht sein. Ob Über- oder Unterextra­ktion (letzteres ist häufiger anzutreffe­n), ob alte & billige Kaffeebohn­e (leider auch sehr oft der Fall) oder ein zu langer Zeitraum zwischen Erzeugung und Konsum: Ein Espresso ist nur dann ein Genuss, wenn das „Paket“stimmt und genau hier schwächeln viele, viele, viele Espressi in der Realität deutlich. Auch wenn man kein Espresso-experte ist, kann man sich mit einem simplen Experiment der objektiven Qualitätsb­ewertung nähern: ran liegt, dass diese Produkte nicht allein für die Erzeugung Grüner Smoothies zu verwenden sind. Ein Leser, der scheinbar kein Grün mehr sehen kann und die omnipräsen­ten Grünen Smoothies offensicht­lich auch sehr stören, sah buchstäbli­ch rot und schrieb uns, ob wir nicht evtentuell mal einen „Red Smoothie“kreieren könnten. Ja, können wir. Tatsächlic­h haben wir bereits im Frühjahr an einer weiteren Testreihe experimen- Man nehme den kleinen Löffel, schöpfe hiermit etwas Crema ab und verkostete diese dann. Schmeckt die Crema einfach nur bitter, ist die Extraktion nicht gelungen. Die Wahrschein­lichkeit, dass eine „billige Bohne“(Industrier­östung, zwei (!) Minuten bei 600 °C) verwendet wurde, ist dann eine sehr hohe. tiert, als wir feststellt­en, dass die aktuelle Generation der Hochleistu­ngsmixer durchweg gut bis sehr gut Grüne Smoothies erzeugen kann. Also suchten wir nach einer noch härteren Testreihe und siehe da: Diese erstrahlt in einem satten Rot. Zu Verwendung kommen 250 Gramm (g) Cranberrie­s, 250 g Himbeeren, 100 g Granatapfe­lkerne, 350 g Wasser und rund 50 g Eiswürfel – et voilà: la smoothie rouge est prête.

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