Babyphone
· 6 Geräte im Vergleichstest
Um jederzeit ein Auge (bzw. Ohr) auf das liebe Kind haben zu können, muss man es nicht ständig in den Armen tragen oder sich im gleichen Raum aufhalten. Babyphone bieten die Möglichkeit, den Haushalt, den Besuch beim Nachbarn und auch den eigenen Schlaf sorgloser anzugehen, während der elektronische Helfer im Stillen seine Arbeit verrichtet und bei Alarm im Kinderzimmer ebensolchen bei den Eltern schlägt.
Alles im Griff
Um sich in Wohnung, Haus und Hof frei bewegen zu können bietet es sich an, dass die Empfänger-einheit des Babyphones kabellos betrieben werden kann. Alle Testkandidaten werden diesem Punkt gerecht und können mit Akku (Alecto, Beurer, Philips, reer) oder mit Batterien (Primanova, Switel) betrieben werden. Bei Philips und reer besteht durch den Verzicht auf spezielle Akku-bauformen ebenfalls die Möglichkeit, die Akkus durch Aa-batterien zu tauschen. Um noch flexibler zu sein und gänzlich ohne Stromquelle auszukommen, können die Sender-einheiten, die die Geräusche des Babys weiterleiten sollen, bei Philips, Primanova, reer und Switel ebenfalls mit Batterien betrieben werden, sodass beim Besuch bei Oma und Co. nicht einmal die Netzteile nötig wären. Diese allerdings sind bei allen Herstellern für Sender und Empfänger jeweils baugleich, sodass eine Verwechslung der Kabel keine Rolle spielt. Löblich! Im Test gestaltete sich der Aufbau und Inbetriebnahme der Geräte durchweg problemlos, auch wenn Verwechslungen der fast identischen Sender und Empfänger-einheiten bei Primanova, reer und Switel teils für Laufarbeit sorgten. Einmal aufgebaut und auf Kinder- bzw. Schlafzimmer der Eltern verteilt, spielt diese Verwechslung aber ohnehin keine Rolle mehr. Im besten Falle sollen die Babyphones schließlich auch Laufarbeit sparen: stimmt die Verbindungsund Sprachqualität und lassen sich somit etwa Schlafgeräusche von echtem Weinen unterscheiden, kann der ein oder andere Gang ins Kinderzimmer vermieden werden. Im Test konnten Beurer, Philips und reer hier Maßstäbe setzen und überzeugten mit sehr gutem Ansprechverhalten und klarer, störungsfreier Verbindung. Auch Alecto und Primanova reagierten sehr gut auf Geräusche und lieferten diese an den Empfänger – dort aber teils mit immensem Grundrauschen, das auf Dauer wohl schwer zu ertragen ist. Hier sollte nachgebessert werden, schließlich sollte für das Kratzen an den elterlichen Nerven das Kind verantwortlich sein, nicht das Gerät. Beim DBX-20 von Alecto riss auch innerhalb kurzer Reichweiten ohne weiteres Zutun die Verbindung ab oder es kam selbst bei mittlerer Lautstärke keine Übertragung zustande, wodurch hier erhebliche Abwertungen zustande kamen. Auch wenn Babyphone kein Ersatz für persönliche Überwachung und Umsorgung des Kindes sein dürfen – ohne stabile Verbindung geht es nicht. Auch im Reichweitentest konnte Alecto nicht überzeugen, gefolgt von PrimaNova – für viel mehr als den Einsatz in einer kleineren Wohnung reicht es hier nicht. Dass es deutlich besser geht zeigten Switel und Beurer, diese Phones empfingen auch über zwei Etagen bzw. längere Freistrecken problemlos. Der Beeconnect Plus von reer und der SCD 580 von Philips ließen sich selbst von Entfernungen über 4 Etagen nicht beeindrucken und lieferten weiterhin klare und fehlerarme Übertragungen. Referenz! Wenn die Grenzen des eigenen Gerätes in der häuslichen Umgebung einmal ausgelotet sind, besteht bei allen Herstellern noch die Sicherheit der Reichweitenwarnung: sollte die Verbindung doch gestört sein und deswegen abbrechen, melden dies die Empfänger-geräte und warnen optisch und akustisch (Switel nur optisch).
Alles unter Kontrolle
Um zusätzliche Geräte im Kinderzimmer zu sparen kann es sinnvoll sein, wenn das Babyphone einige Aufgaben übernehmen kann. So können die BabyEinheiten von Beurer, Philips und reer
auf Knopfdruck Schlaflieder spielen lassen; und das auch aus der Ferne von der Eltern-einheit aktiviert. Beurer und Philips bieten weiterhin ein aktivierbares Nachtlicht, alle drei eine Gegensprechfunktion: im Stile eines Walky-talkys kann dann dem Baby gut zugesprochen werden. Dies funktionierte jeweils problemlos und mit ebenso guter Sprachqualität. Der Ausstattungs-riese von Philips zeigte sich weiterhin mit einer sehr ruhigen Sternenlicht-projektion, die unaufdringlich ein sich langsam veränderndes Lichtspiel an die Wand projiziert. Außerdem kann über das mitgelieferte 3,5 mm Klinke-kabel eine Aux-quelle angeschlossen werden – etwa ein Mp3-player. Bei eingeschaltetem Weinalarm kommt nicht etwa der Kellner: bei hohen Geräuschintensitäten vibriert dann der Empfänger und das Display leuchtet auf. Reer schaltet bei stummem Empfänger ebenfalls in den Vibrationsmodus, sodass auch hier kein Signal verloren geht. Alle drei Geräte senden ebenfalls die Temperatur des Kinderzimmers, Philips zusätzlich die Luftfeuchtigkeit. Als einziges Videophone im Test konnte das BY77 von Beurer zeigen, was auch abseits der akustischen Übertragung möglich ist: Die Kamera kann auf den Standfuß gestellt oder an ebendiesem an der Wand befestigt und jeweils frei gedreht und geschwenkt werden. Die Kamera lässt sich ferngesteuert in zwei verschiedene Zoom-stufen stellen und schaltet bei schwachem Umgebungslicht in den Nachtsichtmodus, der die Eltern beim Blick auf das Farbdisplay nicht im Dunkeln tappen lässt. Es ist außerdem möglich, weitere Kameras einzubinden und alle über eine einzige Eltern-einheit aufzurufen bzw. automatisch durchschalten zu lassen. Bezüglich der Bildqualität sollten sich Nutzer aber keine großen Hoffnungen machen, dafür sind Kamera und Display einfach nicht gut genug. Die Kernaufgabe wird zwar grunsolide erledigt, aber eine Qualtiät wie beispielsweise bei modernen Smartphones darf man natürlich nicht erwarten.
Alles im Rahmen
Eine kabellose Verbindung bringt zwingend eine Strahlenbelastung mit sich. Hochfrequenzstrahlun wie sie in W-lan Netzwerken, oder eben in Babyphones, eingesetzt wird, könnte bei zu hoher Intensität Körpergewebe erwärmen und unter Umständen Schäden hervorrufen. Beim Thema Elektrosmog sind Verbaucherschützer inzwischen (zurecht) sehr sensibel geworden, vorallem wenn es um Geräte für Kinder bzw. Babys geht. Erfreulicherweise lieferte die Strahlungsmessung bei keinem der sechs getesteten Geräte ein negatives Ergebnis. Im Gegenteil: die ermittelten Werte lagen zwischen 1,025 und 6,6 mw/m2 – bei einem Grenzwert von 100 mw/m2 (für Deutschland) – also sehr weit entfernt von besorgniserregenden Bereichen. Die folgende Tabelle fasst alle Testergebnisse zusammen, auch preistechnisch aggressiv gestaltete Modelle können überzeugen, die Top-modelle sogar ganz und gar.