| Akku-sauger
Akkusauger sind beliebter als jemals zuvor, Gründe hierfür gibt es zahlreiche, vor allem aber die mittlerweile erreichte Leistungsfähigkeit ist natürlich ein absolutes Kaufargument. Dieses sollte natürlich erst recht für die Top-Modelle auf dem Markt gelt
Die Top-modelle im Kampf gegen Staub und Tierhaare
Erfreulicherweise beherrschen alle Testkandidaten den Spagat zwischen Saugleistung und Laufleistung (also Betriebsdauer mit einer Akku-Ladung) und dies ohne es bei der Leistungsspitze (maximale Saugleistung) zu übertreiben, wodurch nur noch ein Kurzzeitbetrieb möglich wäre. Selbst auf der Turbo-Stufe kann der XLR 32 LED von De’Longhi noch 16 Minuten betrieben werden, der Renegade 36 von Dirt Devil sowie der ATV 324 von Hoover schaffen sogar über 30 Minuten. Das genügt in allen Fällen für die schnelle Intensivreinigung von zwei mit Teppich ausgelegten Räumen noch bequem aus, der potentielle Käufer kann also beruhigt sein. Auch im Bereich der Hartbodenreinigung können die Top-Modelle überzeugen, der ATV 324 erreicht in der Praxis die beworbenen „bis zu 120 Minuten“zwar nicht ganz bei der Laufleistung, aber die Differenz zur Realität von 115 Minuten muss wahrlich nicht überbewertet werden. Auch im „Spar-Modus“hat der wendige Hoover bei der Hartbodenreinigung keine Probleme, die zur Verfügung stehende reine Saugleistung genügt für die üblichen Verschmutzungen aus. Ob Staubflocken, Tierhaare, Toastkrümel, Sand oder Konfetti von der Party: Der ATV 324 nimmt diese zuverlässig und in einem Arbeitsdurchgang auf. Das trifft auch auf den Renegade 36 zu und dies ist ebenfalls doppelt erstaunlich, nicht nur weil im Spar-Modus ja der Motor wie bei allen Testkandidaten stark gedrosselt wird, sondern weil Dirt Devil wie auch Hoover sogar die Walzenbürste in diesem Modus deaktiviert. Das spart einerseits etwas Energie (ein paar Watt), sorgt aber im Gegenzug dafür, dass keine mechanische Reinigungsleistung vorhanden ist – Dirt Devil und Hoover haben aber eine ideale Kompromisslösung gefunden gefunden, im Zusammenspiel mit dem kraftvollen Akku ergibt sich bei den beiden Testkandidaten ein sauberes Saug-Bild. Beim Colombina Cordless Plus XLR 32 LED kann man die Walzenbürste manuell ein- und ausschalten, es lohnt sich allerdings stets der Betrieb mit aktiver Bürste, es bleibt dann nämlich kein feiner Staubschleiher zurück.
Haare und Teppiche
Ja, die Hartbodenboden ist wahrlich kein Hexenwerk, anders schaut es bei der Partikel- und Faseraufnahme vom Teppich aus. Letzteres war aber schon immer die Domäne der Walzenbürsten-Staubsauger: Die Haare werden in Windeseile mit mehreren tausend Umdrehungen pro Minute vom Teppich ge- bürstet. Die Bürsten sind auch allesamt einfach zu entnehmen, was wichtig ist, denn unweigerlich setzen sich diese mit Haaren und Fasern zu, diese müssen dann (am besten mithilfe einer kleinen Schere) von den Walzen geschnitten werden. Am einfachsten geht dies bei Hoover, wie auch bei De’Longhi geht die Walzenbürsten-Entnahme werkzeuglos. Beim Renegade 36 muss eine kleine Kunst stoffs ch raub sicherung aufgedreht werden (das geht auch mit einem 1-Euro-Stück ganz schnell).
Die Königsdisziplin bleibt natürlich die Partikelaufnahme vom Teppich, hier kommen – so wie auch die Bodenstaubsauger – alle Testkandidaten ans Limit, arbeiten aber allesamt auf einem erfreulich hohen Niveau, welches von einem Sehr Gut wahrlich nicht mehr weit entfernt ist. Die Walzenbürsten bearbeiten den Teppich mechanisch, die Saugleistung auf höchster Stufe saugt feine Partikel fast schon mühelos auf (mehr als zwei Saugdurchgänge sind nicht nötig), allein sandkorngroße Partikel bleiben noch zu rund 20 Prozent zurück, größere Partikel (über einem Millimeter) werden hingegen gänzlich erfasst und aufgesaugt. Bei der Partikelaufnahme an den Düsenkanten (Front und Seite), sind die Unterschiede dann schon deutlich größer,
wenngleich auf Hartböden keine signifikanten Probleme zu messen waren. Allein der XLR 32 LED fällt hier etwas ab, denn 2,5 Zentimeter (cm) Restschmutz an den Düsenseiten sind natürlich optimierungsfähig, was sich besonders in Relation zum Renegade 36 mit seiner sehr kompakten Düse und zum ATV 324 (jeweils 0,5 cm) zeigt. Auf dem Teppich haben dann alle Testkandidaten ihre Probleme und 2,5 cm Schmutzrad an der Düsenfront sind hier so etwas wie „Standard“und den kennt man auch von den Bodenstaubsaugern.
Schalter und Netzteile
Grundsätzlich gestaltet sich die Handhabung der Testkandidaten einfach, die Düsen sind flexibel, die Geräte sehr wendig, die Staubcontainer modular (gut für die Schnell- und Tiefenreinigung) und die Griffe ergonomisch. Der Schalter zur Leistungsregulierung ist bei Hoover quasi perfekt, bei De’longhi allerdings etwas zu weit unten am Gehäuse, der Anwender muss sich hier wortwörtlich etwas krumm machen Bis auf den Renegade 36 haben die Akku-stielstaubsauger eine genaue Anzeige für den Akkuladestand, sodass man stets weiß, ob die noch im Akku gespeicherte Energie für den nächsten Reinigungsdurchgang ausreicht oder man eben doch vorher schnell noch die Ladestation bzw. Ladenetzteil aufsuchen sollte. Der Ladevorgang ist bei De’longhi vorbildlich, Grund hierfür ist das leistungsfähige Netzteil, welches zwar auch nur ein kleines Steckernetzteil ist, aber eine Ladeleistung von stattlichen 40 Watt erlaubt. Dies sorgt für eine sehr kurze Ladezeit von nur rund 120 Minuten, was nur halb so lang wie bei Hoover ist, dessen Steckernetzteil klar unter der 20-Watt-marke bleibt. Weitgehend Einigkeit (Bauweise und dementsprechende Bewertung) herrscht dann bei den Zykloncontainern, alle sind moular und auch mit Wasser zu reinigen. So sauber wie die Entnahme und Entsorgung eines Staubsaugerbeutels kann man die Akku-sauger zwar weiterhin nicht nutzen, aber die technischen und technologischen Grenzen sind nun einmal nicht zu überschreiten. Grenzen gibt es auch beim Betriebsgeräusch, die kompakten Motoren arbeiten entsprechend hochfrequent, können auch kaum wirklich schallgedämmt werden, daher sind Betriebsgeräusche auf höchster Leistungsstufe von 75 DB(A) die Regel, der XLR 32 LED macht sogar mit 82 DB(A) auf sich aufmerksam. De positive Erscheinung im Testfeld ist der Renegade 36, mit etwas über 60 bzw. etwas über 70 DB(A) (niedrige und hohe Leistungsstufe) arbeitet er am dezentesten.
Zwar ist kein Testkandidat perfekt, denn jeder leistet sich mindestens eine kleine Schwäche, was die Leistungsfähigkeit betrifft, so zeigt das Testfeld aber auf, dass die Top-modelle der Akku-stielstaubsauger wahrlich mehr als nur eine Ergänzung zum klassischen Bodenstaubsauger sind, sondern diesen sogar verdrängen können.