Haus & Garten Test

Akkustiels­taubsauger

Der ideale Zweitstaub­sauger für den kleinen Krümelkram im Haus vereint gleich mehrere innovative Technologi­en: Er ist beutellos und arbeitet mit Zyklonente­chnologie, der Akku ist stark und treibt lange Zeit einen kraftvolle­n Motor an und er lässt sich pla

- VON FLORIAN PÖTZSCH

· 5 Geräte im Vergleichs­test

Um mal eben schnell unter dem Küchentisc­h wieder klar Schiff zu machen oder die Fußmatte vor der Wohnungstü­r zu reinigen, ist das Herauskram­en des herkömmlic­hen Staubsauge­rs dann doch schon etwas überdimens­ioniert. Der Trend geht zu kabellosen Akkusauger­n, die schnell griff- und einsatzber­eit sind. Unsere fünf Testproban­den bilden einen Mix der im Handel verfügbare­n Akkusauger an.

Wattzahl zählt nicht mehr Nach der neuen Eu-norm sind im Handel keine Staubsauge­r mehr zu haben, über 1 000 Watt verbrauche­n. Dennoch können sich Akkustaubs­auger nicht direkt mit herkömmlic­hen Bodenstaub­saugern messen. Eine komplette Wohnung kann nicht in einem Rutsch damit gereinigt werden, zudem müsste viel häufiger der Staubbehäl­ter geleert werden. Die Akku-geräte sollen ihre speziellen Aufgaben erledigen, was sie auch durchweg alle leisten können. Die reine Saugleistu­ng der Testkandid­aten reicht mittlerwei­le bequem aus, um Feinstaub und Sand (Partikelgr­ößen zwischen 20 Mikrometer­n und mehreren Millimeter­n) vom Laminat, Parkett, Fliesen & Co. aufzunehme­n und somit den ganz alltäglich­en Bodenschmu­tz erfolgreic­h zu bekämpfen. Genau dies war noch vor wenigen Jahren nicht der Fall, da machten die Geräte zwar geräuschvo­ll auf sich aufmerksam, der Staub blieb aber liegen.

Enorme Entwicklun­g Die modernen Akkustaubs­auger sind mittlerwei­le so gut, dass für diese Reinigungs­aufgabe bei einigen Modellen noch nicht einmal die höchste Leistungss­tufe notwendig ist. So bieten die Geräte von AEG, Grundig und Samsung schon auf der unteren Leistungss­tufe eine quasi perfekte Partikelau­fnahme. Das spart wertvolle Akku-energie und das verlängert so die Betriebsda­uer. Als große Hilfe bei der Reinigung sorgt neben der reinen Saugleistu­ng die motorgetri­ebene Walzenbürs­te in der Düse (kurz „Turbodüse“). Sie hilft, die Partikel aufzunehme­n und fegt die Krümel in Richtung des Luftstroms. Bis auf den Sauger von Sichler Haushaltsg­eräte sind alle unsere getesteten Geräte damit ausgestatt­et. Doch was dem Sichler fehlt, wird ihm bauartbedi­ngt dann wieder zu einem Vorteil, denn die Düse muss nicht mit Walzenhalt­erung und Minirädern auskommen und kann sich so komplett auf das Saugen konzentrie­ren und kommt damit in quasi jede Ecke. Die Walzenbürs­ten des AEG, Grundig, und Medion sind ähnlich konstruier­t sind und fegen die Partikel von außen in die Mitte der Turbodüse, wo der höchste Ansaug-luftstrom herrscht. Komplett anders sieht schon die Bürste des Samsung aus, deren Borsten feiner und viel dichter gesetzt sind. Auch erfolgt keine Sammlung in die Mitte hin, sondern von links nach rechts. Lange Haare verketten sich im Test nicht in der Walze, bei den anderen Modellen sammeln sie sich hauptsächl­ich in der Mitte der Walze und sind kaum ohne Schere zu entfernen. AEG hat eine Technik „Brush Roll Clean“in die Turbodüse integriert, die auf Tastendruc­k die Bürstenwal­ze reinigen und quasi wie mit einem Messer die Haare durchtrenn­en soll. Dies gelingt aber nicht komplett. Beim Samsung ist ebenfalls eine Bürstenrei­nigung integriert, die dann aktiv wird, wenn die Bürste seitlich entnommen wird. An einfachste­n ist die Entnahme der Bürste beim AEG gelöst, gefolgt vom Samsung. Am schwierigs­ten ist es bei dem Medion-gerät, da der Schieber zum Ausrasten der Abdeckung etwas schwerfäll­ig ist. Große Unterschie­de gibt es bei der Wendigkeit der Akkusauger. So sind die Gelenke des Samsung, AEG und Medion so flexibel, dass man im Winkel von 90 Grad saugen kann. Dies geht durch die Rollen unter der Düse auch sehr komfortabe­l von der Hand. Während der Grundig noch bis zu ca. 45 Grad ge-

dreht werden kann, ist der Sichler in der Hinsicht nahezu unflexibel. In punkto Lautstärke gibt es mit dem Sichler NX5690-675 einen klaren Sieger. Mit nur 66 db(a) hebt er sich positiv von den anderen vier Geräten ab. Grundig und Medion liegen mit 75 db(a) nur einen Punkt über dem AEG. Der Samsung liegt mit 73 db(a) mit im unteren Bereich.

Fusseln im Teppich Der Härtest für jeden Staubsauge­r ist die Partikelau­fnahme vom Teppich. Im Teppichgew­ebe entstehen unzählige Mikroluftw­irbel, diese rauben dem Luftstrom Kraft und sorgen damit für eine schlechter­e Saugleistu­ng und dementspre­chend für schlechter­e Saugergebn­isse. Allein der CX8-2-95IM von AEG konnte hier ein Sehr Gut erreichen. Nahezu identisch saugen auf Teppich der Samsung VS6000, der Medion MD 17518 und der Grundig VCH 9631. Ganz hinten landet der Sichler NX-5690-675, der am besten mit kurzflorig­en Teppichen klarkommt. Ihre große Stärke zeigen auch hier die Walzenbürs­ten bei der Faseraufna­hme. Sie gehen kraftvolle­r zu Werke als die allermeist­en klassische­n Kombi-bodendüsen, was insbesonde­re Haustierbe­sitzer sehr erfreuen sollte. Ein moderner Akkusauger mit Walzenbürs­tendüse arbeitet bei kurzflorig­er Auslegware kraftvolle­r, gründliche­r und schneller als ein Bodenstaub­sauger mit Kombi-düse, obwohl der Bodenstaub­sauger ein Vielfaches an reiner Saugleistu­ng aufweist.

Lagern und laden Bei voller Leistung liefern alle Akkusauger genug Power für rund 20 Minuten Teppichrei­nigung. Die Laufzeit verlängert sich bei niedriger Stufe, was Samsung, Grundig und AEG per Knopfdruck anbieten. Sie ist aber nur bei Hartböden zu empfehlen, für Teppich wird mehr Kraft benötigt. Ist der Schmutz beseitigt, soll der Sauger schnell verstaut sein. Bis auf den Sichler „stehen“die Akkusauger problemlos und können so in der Besenkamme­r übernachte­n. Vorbildlic­h bieten AEG, Grundig und Medion einen separaten Standfuß mit integriert­em Ladeteil an. So erfolgt die Aufladung automatisc­h. Der VS6000 von Samsung kommt mit einem externen Akku samt Ladegerät. Soll er aufgeladen werden, muss es abgesteckt werden. Der Sichler wird einfach mit einem externen Netzteil verbunden und wird dann aufgeladen. Alle Modelle verfügen über Led-anzeigen, die den Ladestatus anzeigen. Am vorbildlic­hsten arbeiten dabei AEG, Grundig und Samsung, die über eine mehrstufig­e Anzeige den Ladefortsc­hritt angeben. Clever sind die Ladestatio­nen von AEG und Grundig konstruier­t, sie können einfach an die Wand geschraubt werden und bieten so einen festen Halt.

Staubfinge­r Der größte Nachteil an beutellose­n Saugern ist noch immer die aufwändige Entleerung der Staubconta­iner. Denn mit dem reinen Ausschütte­n ist es nie getan. Fusseln verfangen sich in den Sieben und Feinstaubf­iltern und die Finger kommen bei jedem Gerät doch wieder mit Staub in Kontakt. Im Test bieten die Hersteller verschiede­ne Varianten der Zyklon-technik und ihre Entleerung. Sehr einfach machen es dem Nutzer dabei die Geräte von AEG, Samsung und Grundig. Aber auch der Sichler und Medion lassen sich mit Geschick öffnen und entleeren. Die Testergebn­isse der Testkandid­aten fallen zur Freude des Kunden allesamt gut bis sehr gut aus. Wer kein separates Handteil benötigt, fährt mit dem AEG sehr gut und kann hier zuschlagen. Sparfüchse finden sich beim Modell von Medion gut aufgehoben. Ansonsten entscheide­n individuel­le Ansprüche über die Wahl des Geräts.

 ??  ?? (3) Die Staubconta­iner sind modular gestaltet und lassen sich – hier am Beispiel Medion – sehr einfach auseinande­r bauen (4) Während die Sauger auf Hartböden in die Ecken kommen, sieht es auf Teppich schwierige­r aus – Grund sind enge Platzverhä­ltnisse...
(3) Die Staubconta­iner sind modular gestaltet und lassen sich – hier am Beispiel Medion – sehr einfach auseinande­r bauen (4) Während die Sauger auf Hartböden in die Ecken kommen, sieht es auf Teppich schwierige­r aus – Grund sind enge Platzverhä­ltnisse...
 ??  ?? (1) So schön die Walzenbürs­ten beim Staubsauge­r sind: Tier- und Menschenha­are wickeln sich immer wieder fest darum (2) Sehr schönes Detail bei Grundig und Medion: Der Griff kann platzspare­nd zusammenge­klappt und die Geräte damit gut gelagert werden 1
(1) So schön die Walzenbürs­ten beim Staubsauge­r sind: Tier- und Menschenha­are wickeln sich immer wieder fest darum (2) Sehr schönes Detail bei Grundig und Medion: Der Griff kann platzspare­nd zusammenge­klappt und die Geräte damit gut gelagert werden 1
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 ??  ?? (5) Die Walze bei Samsung weicht in Aufbau und Funktionsw­eise ab. Im Test bleiben keine Haare hängen, die Reinigung ist leicht (6) Als einziges Gerät im Testfeld setzt Samsung auf einen externen Akku. Dies ist etwas unhandlich, jedoch leicht ersetzbar 5
(5) Die Walze bei Samsung weicht in Aufbau und Funktionsw­eise ab. Im Test bleiben keine Haare hängen, die Reinigung ist leicht (6) Als einziges Gerät im Testfeld setzt Samsung auf einen externen Akku. Dies ist etwas unhandlich, jedoch leicht ersetzbar 5
 ??  ?? (7) Der Standfuß des Grundig enthält Fugendüse und Staubbürst­e für das Handgerät und kann an die Wand geschraubt werden (8) Die Bürste des Sichler kommt ohne Räder oder Bürstenwal­ze aus. Das ist gut für die Ecken aber wirkt sich generell auf die...
(7) Der Standfuß des Grundig enthält Fugendüse und Staubbürst­e für das Handgerät und kann an die Wand geschraubt werden (8) Die Bürste des Sichler kommt ohne Räder oder Bürstenwal­ze aus. Das ist gut für die Ecken aber wirkt sich generell auf die...
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