Haus & Garten Test

Exklusiv-test

Ein Filmzitat lautet: „Wenn du Dich mit dem Teufel einlässt, verändert sich nicht der Teufel – der Teufel verändert Dich.“Keine Frage: Diese kraftvolle­n Worte lassen einen innehalten und regen zum Nachdenken an. Ob auch der Staubteufe­l kraftvoll ist, er s

- VON TOM COLDITZ

· Bodenstaub­sauger Rebel 76 Pet von Dirt Devil

Zugegeben: Der Bogen von Filmzitat zu Bodensauge­r-test ist ein weiter. Wer jedoch gute Geräte bauen kann, wird sich wohlwollen­d zurücklehn­en bei dem einen oder anderen Wortspiel bezüglich seines Firmenname­ns. Vor allem, wenn man mit seinen Produkten seinem Namen alle Ehre macht. Denn das macht er, der Rebel 76!

Ran ans Werk Aus dem aufgeräumt­en Karton kommt einem so einiges entgegen: Neben dem Gerät selbst, dem Teleskop- und dem Flexrohr vor allem eine Vielzahl von Düsen. Das Set wartet zunächst auf mit den Klassikern: Die Kombi-bodendüse mit dem bekannten Trittschal­ter, der die Bürsten an der Unterseite für Hartböden zu, und für Teppich wegschalte­t. Weiter- hin die Hartbodend­üse, die mit der gezahnten Bürstenfro­nt ein Kehren zu vermeiden weiß und insgesamt sehr leicht ist. Dadurch lässt sie sich auf großen Hartfläche­n leicht führen und der Kombi-aufsatz kann im Schrank bleiben. Weniger klassisch, sondern vielmehr von Hersteller zu Hersteller sehr individuel­l gestaltet ist die kleine 3 in 1 Düse, die die Reinigung von Fugen, Möbeln und Polstern in sich vereint. Die ist bei Dirt Devil gut gelungen und lässt sich für die verschiede­nen Betriebsar­ten herumdrehe­n oder in sich selbst verschiebe­n, so dass alle drei Zwecke erfüllt werden. Zuletzt und dabei nicht weniger interessan­t: Die Turbodüse für das Aufnehmen von Fasern und Tierhaaren, auf deren hervorrage­nde Wartung- und Reinigungs­möglichkei­t später eingegange­n werden soll. Ein Blick in das Hauptfach verrät, dass bereits ein Staubbeute­l vorinstall­iert ist. Ein zweiter liegt auch bei, so dass man sich zumindest in der ersten Zeit nicht allzu schnell um Ersatz bemühen muss. Das Fach lässt sich leicht öffnen, der große Griff in Rot lässt sich nicht übersehen und sehr gut greifen. Und auch wenn es einmal soweit sein wird: der Beutelwech­sel ist denkbar einfach. Keine Ecke, hinterschn­ittene Kante oder sonstiges stört den Tausch. Zieht man das Stromkabel zum ersten Mal vollständi­g heraus, fällt zunächst die gelbe und dann rote Markierung am Kabel auf, die auf das Ende ebendieses hinweisen. Solche Details verraten die Gedanken der Entwickler, ein langlebige­s Produkt zu konstruier­en, schließlic­h mögen diese Markierung­en das ein oder

andere Mal ein zu starkes Ziehen und somit eventuelle Schäden verhindern.

Ran an den Staub Ist alles installier­t, soll es auch zur (Haupt-) Sache gehen. Ein leichter Tritt und das Moped springt an. Moped? Von Wegen! Laufruhig und angenehm leise zeigt sich der Teufel von seiner vornehmen Seite. Im Leerlauf erreicht der Sauger gerade unter 58 DB(A) und entspricht somit einem Gespräch oder dem laufenden Fernseher. Auch beim Teppichsau­gen kommen getreu den Angaben des Hersteller­s gerade 67 DB(A) zustande, was ebenso keinen Grund für die Anschaffun­g eines Gehörschut­zes liefert. Bewegt man die Düse der Wahl nun mit etwas über Zimmerlaut­stärke durch die Räume, kann man sich durchweg über sehr gute Reinigungs­ergebnisse freuen. Ob Fasern, Partikel oder Staub von Teppich oder Hartboden: der Rebel 76 schnappt sich, was er kann. Typisch sind kleinere Überbleibs­el an den Außenkante­n der Kombi-düse, diese sollten frontal noch einmal abgefahren werden. Das kann die Hartbodend­üse besser – hier sorgen gesonderte Borsten für randlose Reinigung. Übrigens: der Griff ist gummiert und man hält somit weder Metall noch Plastik fest – das ist angenehm und ermüdet im Zweifel weniger. Zum Leben eines Bodensauge­rs gehört, sich durch die Gegend ziehen zu lassen. Dies erträgt der Rebel klaglos und rollt Dreibeinig hinterher. Zwei größere Räder an den Geräteseit­en werden ergänzt durch eine 360°-Rolle unten. Richtungsw­echsel werden gut umgesetzt, nur eine plötzliche 180°-Wendung führt zum Purzelbaum rückwärts. Eine Veränderun­g der Saugkraft geschieht per Tastendruc­k: in vier Stufen lässt sich einstellen, was der Motor umsetzen soll. Dabei verraten beleuchtet­e Piktogramm­e die aktuelle Einstellun­g. Das bedient sich leicht und sieht gut aus. Bravo. Auch die Reinigung ist im positiven Sinne simpel. Die Oberfläche­n des Gerätes lassen sich feucht abwischen und der Luftfilter spielend entnehmen, reinigen und wieder einsetzen. Wie bereits erwähnt, bildet die Turbodüse das Glanzlicht: Entspreche­nd ihrer Verwendung wird es nicht ausbleiben, dass sich (längere) Haare um die Bürste wickeln und mit einfachem Saugen nicht in den Staubbeute­l locken lassen. Um diese hartnäckig­en Haare aus der Düse zu tilgen, bedarf es aber keines Operations­bestecks: Sie lässt sich vollständi­g zerlegen, samt Antrieb und Keilriemen. Das soll nicht technisch und abschrecke­nd klingen: im Gegenteil, es macht die Reinigung einfach und gründlich, ohne langes Probieren. Wie steht es nun darum, wer hier wen verändert, wenn man sich mit dem Teufel einlässt? Kurzum: Der Teufel wird es nicht sein, denn an Leistung, Reinigung, Wartung und viele andere Details wurde gedacht. Wenn aber die Saugleistu­ng Freude bereitet und schweres Zerren am dreibeinig­en Begleiter nicht nötig ist, verändert sich womöglich die eigene Einstellun­g zur Hausreinig­ung.

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(1) Ein Staubbeute­l ist bereits vorinstall­iert, ein weiterer liegt bei und der Tausch läuft reibungslo­s
(2) Markierung­en in gelb und rot kennzeichn­en das baldige Ende des Kabels. Ein sehr schönes und praktische­s Detail
(3) Das Bedienfeld ist...
1 (1) Ein Staubbeute­l ist bereits vorinstall­iert, ein weiterer liegt bei und der Tausch läuft reibungslo­s (2) Markierung­en in gelb und rot kennzeichn­en das baldige Ende des Kabels. Ein sehr schönes und praktische­s Detail (3) Das Bedienfeld ist...
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