Mikrowellen
· 6 Geräte im Vergleichstest
Diese Mikrowellen mit Grill- und Heißluftfunktion haben jede Menge zu bieten: Erhitzen, Grillen, Auftauen und Backen. Hat der konventionelle Herd samt Backofen jetzt vollständig ausgedient oder sind diese Mikrowellen einfach eine gute und nützliche Ergänzung in der heimischen Küche?
Einige getestete Mikrowellen mit Grill- und Heißluftfunktion kommen in Aussehen und Handhabung einem Backofen schon sehr nahe – wie beispielsweise die NN-CS 894S von Panasonic oder die MC 32J 7055 C von Samsung. Beide Geräte sind mit einer Tür ausgestattet, die sich vergleichbar wie an einem Backofen über einen Griff am oberen Rand nach vorne öffnen lässt. Das Garraumvolumen ist mit 32 Litern (l) recht hoch, genauso wie der Platzbedarf in der Küche. Ob die Geräte das Zeug dazu haben, dem konventionellen Herd den Rang abzulaufen, zeigen die Ergebnisse der vier unterschiedlichen Testreihen. Los geht es mit dem Erhitzen von Wasser bei voller Leistung, die bei den Kandidaten zwischen 800 und 1000 Watt (W) liegt. Drei Minuten hatten die Geräte bis zur Temperaturmessung.
Es wird heiß Das Thermometer zeigte Temperaturen zwischen 83 und 96 Grad Celsius (°C) an, im Durchschnitt wurde das Wasser auf 90 °C erwärmt, was der Siedetemperatur schon recht nahe kommt. In der Einzelwertung erzielte Panasonic den Spitzenwert, Caso und Candy erreichten auch noch Werte über 90 °C. Am unteren Ende des Feldes platzierten sich Se- verin mit 83 °C und Samsung mit 86 °C. Mit dem Erhitzen hatte also kein Kandidat größere Probleme. Darauf folgte das Auftauen von Tiefkühlspinat. Bei dieser Testreihe gerieten die meisten Geräte an ihre Grenzen. Zunächst wurde der Spinat für 15 Minuten (min) in der Mikrowelle mit einer vom Hersteller empfohlenen Leistung für das Auftauen von Lebensmitteln belassen. Nur bei sehr wenigen Geräten, nämlich beim Testsieger Panasonic und dem Drittplatzierten Bauknecht, war der Spinat nach dieser Zeit schon gut angetaut, so dass ein Umrühren möglich war. Bei allen anderen Geräten war der Eisblock meist noch recht groß, bei Candy hatte sich nach der ersten Auftauphase keine große Veränderung in der Konsistenz ergeben. Spätestens nach 25 min befanden sich im Gemüse dann zumeist nur noch wenige Eisklumpen, die sich durch mehrmaliges Umrühren auflösten. Schnell mal ein Toast zum Frühstück oder für ein Sandwich knusprig bräunen, auch das ist prinzipiell mit den kleinen kompakten Allroundern möglich. Das beste Ergebnis in dieser Runde erzielte der Zweitplatzierte von Samsung. Der Toast wurde sehr gleichmäßig braun und das im Vergleich zu einigen anderen Modellen in einer sehr kurzen Zeit von weniger als 10 min. Nur minimal gebräunt wurde das Brot im Garraum der EGO-C25DCS von Candy und sehr ungleichmäßig wurde das Toast bei der MCG 25 Ceramic chef von Caso. Auch die NN-CS 894S von Panasonic und die MW 7865 von Severin ließen sich viel Zeit beim Grillen.
Locker luftig Zum Abschluss sollte ein Rührkuchen nach Rezeptur des Hauses gebacken werden. Schön luftig und gut durchgebacken, konnte das Gebäck aus dem Garraum von Panasonic, Bauknecht und Samsung entnommen werden. Eine goldbraune Kruste gab es bei den beiden Erstgenannten oben drauf. Der Kuchen aus der MC 32J 7055 C war etwas blass, so dass es hier einen minimalen Punktabzug gab. Eine sehr ungleichmäßige Bräunung erhielt der Kuchen in der MCG 25 Ceramic Chef und der Teig war auch nicht ganz so luftig aufgegangen. Weniger gut für das Backen eignen sich offenbar die MW 7865 und die EGOC25DCS. Während der Kuchen aus der Candy-mikrowelle an der Oberfläche noch eine halbwegs homogene Bräune erhielt, war das Gebäck im Severin-gerät schon an einigen Stellen leicht verbrannt. Leider war bei Beiden der Teig
auf der Unterseite zum Teil noch flüssig und damit nicht für den Verzehr geeignet. Für dieses Ergebnis ließen die Kandidaten einige Punkte liegen.
Alles im Griff Ein recht rundes Konzept zur Handhabung mit Bedienkonzept, Reinigung und Anleitung legten Panasonic, Samsung und Bauknecht vor. Kleinere Kritikpunkte zeigten sich in der Praxis jedoch auch bei diesen drei Modellen. Beispielsweise wurde die Zeiteinstellung an der NN-CS 894S zur Geduldsprobe, da es teilweise nur in Sekundenschritten voranging. Auch das Display ist hinsichtlich des Kontrastes und des Blickwinkels noch verbesserungsfähig. Auf dem Gehäuse zeigten sich nach kurzer Zeit einige Fingerabdrücke, so dass jeder Putzteufel den Lappen wohl öfters schwingen muss. Die Auto-clean-funktion des Panasonic-gerätes holt jedoch wieder einige Pluspunkte heraus. Der Knackpunkt an der MC 32J 7055 C von Samsung ist das Fehlen der automatischen Reinigung und die ebenfalls auf dem Gehäuse schnell erscheinenden Fingerabdrücke. Das Bedienkonzept ist jedoch sehr gut gelungen. Als nicht ganz so komfortabel erwies sich das Öffnen der Tür an der MW 49 SL von Bauknecht. Wie auch bei ande- ren Bauknecht-modellen befindet sich die recht kleine Griffmulde am unteren rechten Türrand. Mit dieser Positionierung besteht vor allem für größere Hände die Gefahr, über die Aufstellfläche zu schleifen. Von den preislich günstigeren Geräten ist die MW 7865 von Severin am einfachsten zu bedienen. Beim zwar kleinen Display stimmen aber Kontrast und Blickwinkel. Bei der Mikrowelle von Caso fielen zunächst die sehr komfortablen Bedienelemente wie die Tasten zur Menüwahl und der Drehregler zur Einstellung der Zeit sowie der Menüauswahl positiv auf. Die Wahl des Menüs war dann jedoch durch die Doppelbelegung der Tasten herausfordernder als bei anderen Kandidaten. Das Display ist zu klein und der Kontrast nicht stark genug, der Türöffner weist einen sehr langen Hubweg auf. Zudem hält der Grillrost nicht immer in den vorgesehenen Halterungen an den Seitenwänden. Sowohl beim Hineinschieben und Herausholen rutscht der Rost teils aus der Halterungen heraus.
Energieeffizent oder Stromfresser? Auch für die Wahl des Menüs an der EGO-C25DCS von Candy sollte vorher ein Blick in die Anleitung geworfen werden. Allerdings könnte das zu Ver- wirrung führen, denn teilweise sind Begriffe aus dem Englischen nicht oder nur teilweise übersetzt worden. Ein weiterer Minuspunkt ist der Griff zur Öffnung der Tür, der auch recht klein geraten ist und wiederum für große Hände weniger ist. Letztlich muss auch der Energieverbrauch stimmen. Dieser lag im Durchschnitt zwischen 187 und 250 Wattstunden (Wh). Bauknecht gönnte sich für das Backen 737 Wh und wurde damit in der Gesamtbewertung das Schlusslicht. Mit größerem Abstand und einem Verbrauch um die 600 Wh folgten Panasonic, Samsung und Caso. Recht wenig Energie zogen Candy (499 Wh) und Severin (450 Wh). Mit einem so niedrigen Strombedarf im energieintensivsten Teiltest sicherten sich die beiden Geräte auch die ersten beiden Plätze beim Energieverbrauch. Die Handhabung der höherpreisigen Geräte ist insgesamt komfortabler als die der günstigeren Modelle. Ob nun in der Küche künftig ein Mikrowellen-allrounder zum Einsatz kommt, kann jeder für sich entscheiden. Aufgrund der Kompaktheit könnte im Vergleich zum Herd vor allem in einer kleinen Küche Stellfläche gespart werden. Alle Ergebnisse des Tests zeigt die nachfolgende Tabelle – detailliert und ausführlich.