Portable Induktionskochfelder
Nach und nach setzt sich das Induktionskochfeld in deutschen Küchen durch. So finden sich mittlerweile immer mehr Modelle, die sicher nicht nur für die Gartenlaube oder den Ein-personen-haushalt attraktiv sind. Wie effizient und gut die neuen Induktionsko
· 7 Geräte im Vergleichstest
Das normale Elektrokochfeld wird nach und nach durch das Induktionsfeld ersetzt. Die simple Funktion lässt sich leicht erklären: eine große Kupferspirale unter einer Glasplatte erzeugt ein sehr starkes elektromagnetisches Feld, was mit hoher Frequenz magnetische Wirbelstürme im Topf- oder Pfannenboden erzeugt, der dabei entstehende Widerstand wird schließlich in Wärme umgewandelt. Demnach ist jedes Kochgeschirr kompatibel, was ferromagnetisch ist, also Eisen enthält. Der Wirkungsgrad der Geräte ist sehr hoch und demnach der Energieverbrauch geringer als bei klassischen Kochfeldern. Jetzt bleibt nur noch die Frage, wie gut die neuen Geräte arbeiten und wie einfach sie zu bedienen sind.
Leistungsstark und schnell Die autarken Induktionsfelder bieten unterschiedliche Leistungen, da ist von 1 800 Watt (Unold) bis 2 400 (Caso) alles vertreten. Zusätzlich ist beispielsweise der Rommelsbacher CT 2100 noch mit einer Boost-funktion ausgestattet, welche für kurze Zeit eine zusätzliche Leistungsabgabe aktiviert. Doch auch ohne diese Funktion zeigen sich die Testkandidaten leistungsstark. Die als Maßstab angegebenen 360 Sekunden bei der An- kochzeit unterbieten die Geräte fast alle, lediglich der 58255 Profi benötigt 6 Sekunden länger. Bei höchster Leistungsstufe braucht der Caso Maitre 2400 gerade einmal 272 Sekunden um 1,5 Liter 19,5 Grad Celsius kaltes Wasser zum Kochen zu bringen. Das ist der Bestwert im Test. Alle anderen Geräte pegeln sich bei rund 320 Sekunden ein. Es zeigt sich also, dass es nicht einmal hohe Wattzahlen braucht um eine zügige Ankochzeit zu gewährleisten.
Vorsichtiges Erwärmen Weniger um Leistung und mehr um eine dezente Leistungsabgabe geht es beim Schmelzen von Zartbitter-kuvertüre. Denn wenn die Minimalleistung nicht stimmt, gibt es Einbrennungen in der Pfanne und die schöne Glasur ist dahin. Allerdings können bei diesem Test wirklich alle Kandidaten überzeugen. Sehr effektiv ist dabei vor allem das „Pulsen“des Unold 58255 Profi, in kurzen Intervallen wird immer wieder Wärme erzeugt. Damit wird die Pfanne nicht zu schnell heiß und die Kuvertüre schmilzt gleichmäßig langsam und wird zu einer glatten und homogenen Masse. Auf den niedrigen Leistungsstufen arbeiten demnach alle Geräte erfolgreich. Um Präzision geht es bei den Temperatureinhaltungen der Geräte. Diese sollen vor allem bei höheren Koch- und Bratstufen garantieren, dass die Gerichte wie gewünscht gelingen. Allerdings gestaltet sich das bei fast allen Testkandidaten als problematisch. Jedes Gerät, außer der Caso TC 2100, liefert bei einer Zieltemperatur von 140 °C eine Realtemperatur von über 200 °C. Das ist wohl ein klassisches Konstruktionsproblem: Denn die Wärme wird im Boden des Topfes oder der Pfanne erzeugt, der Temperatursensor liegt allerdings in der Mitte des Kochfeldes direkt unter der Glasplatte. Demnach benötigt die Wärme eine gewisse Zeit um überhaupt zum Sensor zu gelangen. Somit sorgt das Überhitzungsproblem vor allem bei einer hohen Leistung sowie einer geringen Füllmenge und kleineren Töpfen zu einer sehr hohen Mess-latenz. Füllt man einen Topf circa zwei Zentimeter hoch mit Rapsöl, so erhitzt sich das Öl binnen weniger Minuten auf über 200 °C. Das passiert sowohl bei den günstigeren Geräten von Severin und Rosenstein & Söhne, als auch bei den teuren Geräten von Caso. Der einzige Testkandidat, der es tatsächlich mit einer geringen Latenz schafft, das Öl auf die ausgewählte Temperatur zu erhitzen, ist der TC 2100 von Caso. Die Lösung, die hier geboten
wird, ist ein extern mitgeliefertes Thermometer, was man direkt an das Induktionskochfeld anschließen kann und in die Flüssigkeit o. ä. hält. Dieses misst dann in regelmäßigen Abständen und regelt die Temperatur entsprechend der gewählten Einstellung. Dabei wird nach Beginn des Heizvorgangs die Ist-temperatur im Display angezeigt. Das ist definitiv ein cleverer und effektiver Ansatz, jedoch wäre eine Variante ohne extern angeschlossenes Thermometer langfristig wünschenswert. Zwar geben die Hersteller in ihren Bedienungsanleitungen Empfehlungen für bestimmte Garvorgänge, allerdings sollte man diese – wie der Test zeigt – mit Vorsicht genießen.
Gleichmäßige Hitze Viele Gerichte werden ständig gerührt, so dass eine ungleichmäßige Wärmeverteilung kaum auffällt. Doch es gibt auch ein paar Speisen bei denen es nicht möglich ist die Temperaturverteilung manuell zu kompensieren. So ist der klassische Pfannkuchen (o. a. Eierkuchen und Pancake genannt) der perfekte Test. Man kann an den Bräunungsunterschieden leicht erkennen, wo die meiste Hitze wirkt und wie sie verteilt ist. Eine sehr gleichmäßige Bräunung gelingt dem NX3793-675 von Rosenstein & Söhne, aber auch der Maitre 2400 und der TC 2100 leisten sehr gute Arbeit in Sachen Wärmeverteilung. Die Bräunungsabdeckung bei Rommelsbacher, Severin und Unold befindet sich trotz leichter Ungleichmäßigkeit noch im Gut. Deutlich sichtbar wird jedoch, dass die meiste Wärme in der Mitte entsteht und außen weniger wird. Einzig und allein die Schnelligkeit der einzelnen Testkandidaten ist hier etwas unterschiedlich. So bekommt das Induktionskochfeld von Severin (KP 1071) auf gleicher Leistungsstufe schneller einen fertigen Pfannkuchen als hingegen bei den Geräten von Caso.
Sparsam trotz Power Weil die Hitze im Kochgeschirrboden erzeugt wird, ist der Weg zu den Speisen wirklich kurz. Zudem muss nicht einmal die Glasplatte selbst erhitzt werden, was aus ökologischer Sicht umso effizienter ist. Die Testkandidaten verbrauchen durchschnittlich lediglich 140 Wattstunden um 1,5 Liter 19,5 °C kalten Wassers zu erhitzen, was weit unter der angesetzten Obergrenze von 500 Wh liegt. Folglich braucht man sich definitiv keine Sorgen machen, dass man sich einen Energiefresser ins Haus holt und kann getrost auf die kompakten Kochfelder zurückgreifen. Moderne Touch-bedienfelder haben sich auch bei den Induktionskochfeldern durchgesetzt. Lediglich der NX-3793-675 von Rosenstein & Söhne kommt noch mit Tasten und Drehwahlschalter daher. Alle anderen Testkandidaten setzen auf die komfortablen tastenfreien Arbeitsflächen. Der Vorteil liegt vor allem beim Säubern der Geräte. Trotz der Schalter lässt sich aber auch die Platte von Rosenstein & Söhne gut reinigen. Zudem arbeiten alle Geräte latenzfrei und binnen kürzester Zeit verständlich. Bei der Verarbeitungsqualität zeigen sich die Unterschiede in den Preisklassen. In der höherpreisigen Kategorie sind die Endnoten durchweg im Bereich Sehr Gut. Hier findet man keine Spaltmaße oder scharfe Kanten und das Gesamtbild wirkt wertiger. Die anderen Hersteller leisten ebenso gute Arbeit und bringen sehr solide Ergebnisse. Vor allem Severin und Unold überzeugen mit einer hochwertigen Optik. Die Unterschiede zwischen einem kleinem und einem höheren Preis sind in Bezug auf den Nutzen eher als gering zu betrachten. So hat man die Qual der Wahl, mit welchem Induktionskochfeld man nun elektrische Wirbelstürme in seinem Kochtopf oder der Pfanne erzeugen will.