Rasierer
Das Wort hart reimt sich nur auf Bart. Wer hin und wieder im Poetry Slam unterwegs ist und mit dem guten Patrick Salmen seinen Humor teilt, weiß, wovon hier die Rede ist. Letztendlich bleibt die Entscheidung für oder gegen den „Gesichtspanzer“eine ganz pe
· 9 Geräte im Vergleichstest
Ein Mann und sein Bart unternehmen im Laufe ihrer gemeinsamen Jahre eine irrwitzige Reise. Mit 15 Jahren herbeigesehnt, mit Mitte 30 glattpoliert, als Opa passend zur Weihnachtsmannrolle bauschig gehalten. Zwischendrin wird immer mal wieder der 80er Jahre Schnauzbart ausprobiert, den man selber gar nicht schlecht findet. Aber eben nur man selbst. Wer kennt es nicht? Solange eine gute Pflege dahinter steckt, können sicher viele Varianten der Gesichtsbehaarung begeisterte Anhänger finden. Ob man sich dann durch den Chef und Kollegen beeinflussen lässt oder der des Kratzens überdrüssigen Partnerin zuliebe nachgibt und sich rasiert, kann zum Glück jeder selbst entscheiden. Vielleicht führt aber auch die sensible Haut des neugeborenen Nachwuchses zur Meinungsänderung, zumindest für eine gewisse Zeit. Oder aber man möchte vermeiden, mit Leuten in eine Kategorie gesteckt zu werden, die zum mächtigen Rauschebart zu kurze und zu enge Hosen tragen.
Scharfe Klingen Wie dem auch sei, wer sich für „glatt“entscheidet, steht damit nicht allein da und kann aus einer Vielfalt an Rasierern, Schermethoden und Zubehörpaketen wählen. Eine echte Nassrasur mit Schaum, Pinsel und Klinge liefert aus geschickter Hand selbstredend die bestmöglichen Ergebnisse. Sie bedarf aber auch einiger Zeit und birgt ein deutlich höheres Verletzungsrisiko als die Nutzung eines Rasierapparates. Für glatte Haut muss Mann nun aber längst nicht mehr in Opas Schublade greifen. Im Test zeigen sich die aktuellen Geräte von ihrer besten Seite und hinterlassen handschmeichelnde Haut, allen voran Grundig, Panasonic und Philips, die mit den Bestnoten punkten. Braun bleibt mit seinem 760cc ebenfalls nah dran. Da dieser Apparat ausschließlich für die Trockenrasur geeignet ist und die nasse Variante stets sauberer arbeiten kann, erschließt sich dieser Umstand. Sichler bleibt mit seinem großen Kandidaten NX-8038 auch bei einem guten Ergebnis, nur ihr kleiner NX4869 beißt sich an zu starkem Bart die Zähne aus. Rasiereinsteiger und Männer mit weniger dichtem Bart können hier zugreifen, alle anderen sind mit den stärkeren Modellen besser beraten. Dass sich die Technik mit sehr dünnen Scher- folien und Vibrationsmustern auf einem sehr hohen Niveau befindet, zeigen die durchgehend exzellenten Noten der Kategorie Hautschonung. Haarreißen oder außergewöhnlich gereizte Haut kommen nicht vor, allenfalls innerhalb sehr tolerierbarer Grenzen. Viele Hersteller weisen in den Bedienungsanleitungen auf die Eingewöhnungszeit hin, die die Haut für den neu angeschafften Rasierer benötigt. Das ist legitim und sollte nach dem Kauf Beachtung finden. Trotz, oder gerade wegen ihrer Schutzfunktion ist die Haut ein sehr sensibles Organ und so sollten ihr diese Gewöhnungsphasen auch entsprechend zugestanden werden. Für die Dauer einer Rasur kommen selbstverständlich mehrere Faktoren ins Spiel, zum Beispiel ob vollständig rasiert wird oder eben einige Passagen stehen bleiben sollen. Für vollständige Rasuren des gesamten Bartes legt Panasonics RT67 einen Spitzenwert von 3 Minuten vor. Werte um die morgendlich gewohnten fünf Minuten kamen weit häufiger vor. Zwischen fünf und acht Minuten benötigen die Kandidaten für die Vollrasur, einzig der kleine Sichler setzt sich mit neun Minuten etwas nach hinten ab. Da dieser aber, wie
bereits erwähnt, eher für leichten Wuchs geeignet ist, ist diese Zeit zu verzeihen.
Scharfe Zeiten Um diese Zeiten so knapp wie möglich zu halten oder auch sanfter vorzugehen – je nach vorhandener Zeit und Muße – bieten Braun und Philips eine Leistungswahl. Das 5000er Modell von Philips verfügt über eine Turbo-taste, mittels dieser die volle Leistung freigesetzt wird. Das 9000er Modell lässt sich in drei Intensitäten versetzen, auch der Braun lässt von sanft nach stark abstufen. Damit während der Rasur am Morgen trotz geringer Dauer der Arm nicht schwer wird, tragen vor allem Form und Gewicht der Geräte zur Handlichkeit bei. Hervorzuheben ist auch hier der schnelle RT67, dessen gummierte Griffflächen keine Fragen offen lassen und den Rasierer sicher in der Hand halten lassen. Ebenfalls Philips’ Flaggschiff S9711 liegt ergonomisch und sicher in der Hand. Der Braun lässt hier durch sein vergleichbar höheres Gewicht Punkte liegen, ebenso mit seiner spürbaren Vibration. Der große Sichler NX-8038 erinnert in puncto Vibration bereits stark an das umtriebige Rauschen einer Modelleisenbahn in vol- ler Fahrt. Dass das besser geht, beweisen wiederum Grundig, Panasonic und Philips, deren Schwingungen allenfalls als angenehm zu bezeichnen sind.
Scharfe Leuchten In Sachen Leuchten, Blinken und Piepsen können die Hersteller so einiges vorweisen, und das im ganz positiven Sinne. Eine aussagekräftige Ladestandsanzeige ist ein ebenso hilfreiches wie wichtiges Mittel, um morgens nicht plötzlich mit leerem Gerät da zu stehen. Grundig warnt bei geringem Ladestand, das 5000er und 7000er Modell von Philips informiert mit einer so einfachen wie sachdienlichen Anzeige, aufgeteilt in drei Balken – der RT67 von Panasonic in 20 Prozent-schritten. Das 9000er Modell, Panasonics LV95 und der Braun bieten eine feine Prozentanzeige. Diese drei mahnen auch zur anstehenden Reinigung, Philips und Braun zusätzlich zum nötigen Wechsel des Scherkopfes. Bei leerem Akku schlicht mit Netzteil weiter zu rasieren ist übrigens oft nicht möglich. Dass manche Hersteller (z. B. Panasonic und Philips) trotz technischer Realisierbarkeit den Netzbetrieb unterbinden, dient dabei allein der Sicherheit. Wasser- dichte Geräte sollen nicht mit eingestecktem Netzadapter mit unter die Dusche genommen werden, um einen Stromschlag von vornherein auszuschließen. Stichwort Dusche: Die Geräte selbst sind insgesamt recht pflegeleicht. Die Scherfolien werden von einer Kappe getragen, die sich bei allen Rasierern entfernen lässt. So gelangt man an das Innenleben und kann den mitgelieferten Reinigungspinsel tanzen lassen. Bis auf den kleinen Sichler lassen sich zusätzlich alle Scherköpfe unter fließendem Wasser ausspülen. Die Kappe des Scherkopfes lässt sich bei den meisten Geräten vollständig vom Gerät trennen, beim Grundig MS6640 und dem 5000er von Philips sind diese gelenkig mit dem Gerät verbunden, sodass nichts herum fliegt – das ist nützlich und schützt vor Schäden. Der LV95 von Panasonic, der große Philips S9711 und der Braun bringen darüber hinaus im Paket eine Lade- und Reinigungsstation mit, die ihre Rasierer mittels einer meist alkoholischen Lösung rein halten, das dient der Hygiene zusätzlich und ist sehr komfortabel. Für jeden Rasurtyp steht eine große Auswahl an Geräten bereit, zusammengefasst in folgender Tabelle.