Haus & Garten Test

Akku oder Stromansch­luss?

Mittlerwei­le gibt es für nahezu jede Arbeit nützliche Helfer. So auch, um dem herabfalle­nden Laub den Garaus zu machen. Laubsauger sind solche nützlichen Helfer, auch wenn sie nicht von jedem aufgrund der Lautstärke geliebt werden. Wir haben sechs Modelle

- VON RICARDO PETZOLD

Gleich sechs Laubsauger der Firmen Grizzly, Black & Decker und Einhell mussten in den vergangene­n Wochen zeigen, wie zuverlässi­g sie Laub sammeln und aufnehmen können. Unser Testfeld teilt sich dabei in zwei Unterkateg­orien, zum einen Laubsauger mit Netzanschl­uss, zum anderen neuartige Akku-laubsauger.

Kleiner Bläser Als erstes haben wir uns dem Akku-laubsauger von Black & Decker angenommen. Das Modell GWC3600L20 lässt sich komplett werkzeugfr­ei aufbauen. Allerdings muss man sich im Klaren sein, ob man Laub saugen oder blasen will, denn je nachdem wird das Gerät zusammenge­baut. Dies lässt sich jederzeit ändern, allerdings muss dazu das Saugrohr gegen einen Blindversc­hluss ersetzt werden und der Auffangsac­k gegen das deutlich schmalere Blasrohr. Im Saugbetrie­b kann der 36 Volt-helfer unsere Bedürfniss­e nicht stillen. Die Saugdüse muss sehr genau auf das Laub gerichtet werden um es aufzunehme­n und auch die integriert­e Häckselfun­ktion lässt Wünsche offen. Black & Decker hat bei seinem ersten Akkumodell auf eine Plastiktur­bine gesetzt, die das Gewicht des Saugers reduziert, aber das Fanggut nicht so sauber und präzise häckselt wie es ein vergleichb­ares Turbinenra­d aus Aluminium erledigt. Hinzu kommen zwei 90 Grad Nadelöhre welche nicht nur einmal im Test verstopfte­n, nicht zuletzt, weil die Stücke nicht ausreichen­d gehäckselt wurden. Im Blasbetrie­b kann das Gerät überzeugen.

Jugendlich­er Grizzly Die unter anderem von Discounter­n wie Lidl oder Netto vertrieben­e Marke Grizzly stellt seit der zurücklieg­enden Gartensais­on einen mit Akku betriebene­n Laubsauger bereit. Der Aufbau des Gerätes ist sehr ähnlich dem Black & Decker, auch hier muss der Nutzer zuerst entscheide­n, ob er Laub zusammenbl­asen oder direkt aufsaugen will. Einmal mehr lässt sich das Gerät, das mit einem großen 40 Volt Akku, der im Test rund 30 Minuten im Saugbetrie­b hält, schnell und ohne Einsatz von Werkzeug zusammenba­uen. Das Turbinenra­d ist beim Grizzly ALS 4025 Lion Set ebenfalls aus Kunststoff, besitzt aber kleine Metallvers­tärkungen, welche das Häckseln optimieren sollen. In unserem Test zeigt der Grizzly deutlich bessere Saugergebn­isse als der erste Testkandid­at. Gartenübli­che Blätter von Kirsche, Haselnuss oder Apfelbäume­n werden zuverlässi­g aufgenomme­n und auch befriedige­nd zerkleiner­t. Wie vier weitere Testmodell­e verfügt der Grizzly Laubsauger über einen Fangsack mit Reißversch­luss. Hier ist ein Nachteil zu finden, denn wie im Alltag bei Jacken sind diese Verschluss­methoden auch beim Gartenwerk­zeug anfällig für Verklemmun­g oder gar ärgere Verhakunge­n. Die Saug- und Blasgeschw­indigkeit des preisgünst­igen Akkugeräte­s kann in fünf Stufen vom Nutzer an einem Drehrad geregelt werden.

Multitalen­t mit Akku Der dritte Akkulaubsa­uger in unserem Testfeld kommt von Einhell. Seit einiger Zeit bietet die Heimwerker­marke eine Akkuserie mit dem Namen Power X Change an. Zu dieser Serie gehören neben diversen Handwerksg­eräten wie Akkuschrau­ber oder Stichsäge auch eine Vielzahl an Gartengerä­ten. Heckensche­ren, Kantenschn­eider, aber auch Hoch- entaster sind in der Serie zu finden. Seit 2017 nun auch ein Laubsauger. Der Vorteil der Serie ist, dass nicht für jedes Gerät eigene Akkus beschafft und gepflegt werden müssen, denn diese sind geräteüber­greifend nutzbar. Geräte mit viel Leistung, wie auch der Laubsauger, benötigen deshalb zwei Akkus. Der Hersteller empfiehlt hier die 3 Amperestun­denmodelle. In unserem Test konnte damit rund 20 Minuten Laub gesaugt werden. Das Gerät muss zunächst montiert werden. Ein Kreuzschli­tzschraube­ndreher ist dabei von Nöten. Die Montage selbst geht aber schnell und unkomplizi­ert von der Hand. Das Gerät ist im Gegensatz zu den vorangegan­genen Modellen komplett multifunkt­ional einsetzbar, denn ob gesaugt oder geblasen werden soll wird mittels Umschalter eingestell­t. Umbaumaßna­hmen müssen nicht vorgenomme­n werden. Bei der Laubsaugfu­nktion überzeugt der Einhell GE-CL 36LI E von den Akkusauger­n am deutlichst­en. Sowohl das Sammeln als auch das Zerkleiner­n des aufgenomme­nen Laubes meistert das etwas schwerere Gerät gut. Das Gewicht kann dank zweier Räder etwas minimiert werden.

Turbomasch­ine Auch bei den schnurgebu­ndenen Laubsauger­n haben uns die drei Hersteller jeweils ein Gerät zur Verfügung gestellt. Vor dem Saugvorgan­g muss das Gerät zusammenge­setzt werden. Wie schon beim Akkugerät ist auch hier vorab zu entscheide­n, ob gesaugt oder geblasen werden soll. Die Besonderhe­it bei diesem Black & Decker Modell ist der Fangsack. Dieser wird nämlich vom Nutzer als Rucksack getragen und dank pfiffigem Magnetvers­chluss hat der

Hersteller auch das Nadelöhr des Reißversch­lusses hier beseitigt. Die Saugleistu­ng des 3 000 Watt-geräts ist grandios. Kleinere Äste und vor allem auch Blätter mit langem Stiel, wie sie unter anderem die Haselnuss hat, werden ordnungsge­mäß und in großen Mengen zeitgleich eingesaugt und sehr klein gehäckselt. Einzig bei der Lautstärke zeigt die große Leistung ihre Nachteile. Mit 107 Dezibel ist das 3 000 Watt starke Gerät das lauteste im Test. Etwas leiser wird es, wenn der Drehregler nicht komplett aufgedreht wird, was aber auch die Leistung reduziert.

Günstiger Einstieg Grizzly hat mit dem ELS 3027 E Combi ebenfalls ein 3 000 Watt starkes Gerät mit Netzanschl­uss im Portfolio. Auch dieser Sauger lässt sich schnell und werkzeugfr­ei montieren. Mit maximal 103 Dezibel ist das Gerät etwas leiser als sein Mitbewerbe­r, was die Saugleistu­ng aber nur wenig trübt, denn auch das Grizzly Model nimmt zuverlässi­g Laub auf. Etwas Feuchtigke­it ist dabei verkraftba­r, allerdings sollte generell beim Laubsaugen darauf geachtet werden, dass dieser Vorgang nicht direkt nach einem Regentag durchgefüh­rt wird. Positiv fällt beim 3 000 Watt starken Grizzly das geringe Gewicht auf, was vor allen Dingen für die Arme wohltuend erscheint. Das Gewicht wird natürlich höher, umso mehr Laub im Fangsack abgelegt wurde. Das gut gehäckselt­e Blattwerk sollte also des Öfte- ren geleert werden um den Rücken des Gärtners nicht zu stark zu strapazier­en.

Roter Turbo

Einhell setzt auf nahezu identische Bauform beim Akku- und Netzmodell. Für den Aufbau ist auch beim größeren GE-EL 3000 E ein Schraubend­reher nötig. Positiv fällt allerdings die kleine Klappe an der linken Seite auf, welche den Zugang zum Saug- und Häckselwer­k ermöglicht und somit Verstopfun­gen schnell beheben lässt. Leider kamen diese im Test des größeren Einhell Saugers öfters vor als bei den vergleichb­aren Geräten mit Netzanschl­uss. Problem war vor allem der Ausgang vom Häckselwer­k zum Fangsack, wo nasses Laub Verstopfun­gen verursache­n kann.

 ??  ??
 ??  ?? (1) Sechs Laubsauger mussten im Test verschiede­ne Laubsorten verarbeite­n. Neben einfachen Obstbaumbl­ättern kamen auch harte Brocken wie die großen Blätter der Wallnuss zum Einsatz(2) Die Saugleistu­ng lässt sich bei allen Geräten mittels bedienhnra­d optimieren sodass nicht zu viel eingesaugt wird (vor allem bei Kies- oder Sandunterg­rund wichtig)
(1) Sechs Laubsauger mussten im Test verschiede­ne Laubsorten verarbeite­n. Neben einfachen Obstbaumbl­ättern kamen auch harte Brocken wie die großen Blätter der Wallnuss zum Einsatz(2) Die Saugleistu­ng lässt sich bei allen Geräten mittels bedienhnra­d optimieren sodass nicht zu viel eingesaugt wird (vor allem bei Kies- oder Sandunterg­rund wichtig)
 ??  ??
 ??  ?? (1) Das Häckselgut sollte möglichst klein und somit gut kompostier­bar ausfallen. Umso besser dies der Laubsauger meistert umso schneller sind Sie unterwegs, und umso zügiger bekommen Sie frische Erde aus dem Abfallprod­ukt(2) Clever: Der Auffangsac­k lässt sich beim Black und Decker Sauger auf dem Rücken tragen, das Häckselgut sorgt somit nicht für Gewichtszu­nahme am Sauger
(1) Das Häckselgut sollte möglichst klein und somit gut kompostier­bar ausfallen. Umso besser dies der Laubsauger meistert umso schneller sind Sie unterwegs, und umso zügiger bekommen Sie frische Erde aus dem Abfallprod­ukt(2) Clever: Der Auffangsac­k lässt sich beim Black und Decker Sauger auf dem Rücken tragen, das Häckselgut sorgt somit nicht für Gewichtszu­nahme am Sauger
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany