Lockenstäbe
Eine wilde Lockenmähne ist für viele Frauen die Traumfrisur. Doch so unterschiedlich die Haartypen jeder einzelnen Dame sind, so verschieden sind auch die Varianten, um diese zu kreieren. Die neuen elektrischen Lockenstäbe bieten hier Abhilfe mit diversen
· 3 Geräte im Vergleichstest
Wer nicht die Zeit und Muße hat, sich aufwendig Lockenwickler ins Haar zu drehen oder sich die Lockenpracht beim Friseur nicht leisten kann, dem versprechen elektrische Lockenstäbe eine Walle-mähne im Handumdrehen. Dabei wickelt man (zumeist) manuell eine Haarsträhne um einen heißen Stab, wartet kurz und Schwups, hat man Locken oder Wellen. Für die Oberflächen wird bei den Testmustern Keramik verwendet. Es ist bekannt für eine schnelle und sehr gute Wärmeverteilung, was dafür sorgt, dass das Haar bei hohen Temperaturen nicht verbrennt. Außerdem sorgt die glatte Oberfläche der Keramikbeschichtung für ein seidig glänzendes Endergebnis. Zusätzlich reichern manche Hersteller ihre Beschichtung noch mit zusätzlichen Pflegewirkstoffen an.
Richtige Temperaturwahl Bei einem Lockenstab wickelt man das Haar Strähne für Strähne um den Stab und mittels Hitzeeinwirkung entstehen dann die Locken. Das passiert innerhalb weniger Sekunden und sollte mit einem guten Lockenstab möglichst sanft und strukturschonend geschehen. Für die richtige Temperatur geben die Hersteller in ihren Bedienungsanleitun- gen unterschiedliche Hilfestellungen an. Dabei kommt es natürlich auch ganz auf die eigene Haarstruktur oder gar Vorschädigungen des Haares an. Zudem ist es natürlich abhängig davon, wie viele Temperaturstufen das Styling-gerät bietet. Der Lockenstab von Beurer HT 55 hat eine Temperaturwahl zwischen 100 und 200 Grad Celsius (°C). Hier werden 100 bis 140 °C für feines, blondiertes bzw. strapaziertes Haar, 140 bis 160 °C für normales Haar und 160 bis 200 °C für dickes und widerstandsfähiges Haar empfohlen. Der BHB 867 von Philips kommt lediglich mit drei Leistungsstufen daher, mit einer Abstufung von 170 °C, 190 °C und 210 °C. Der Hersteller empfiehlt auch lediglich verschiedene Temperaturen für unterschiedliche Lockenformen, also von Wellen über weiche bis hin zu festen Locken. Bei Remington finden sich klassische Empfehlungen: Kleinere Temperaturen (150 bis 175 °C) für dünnes, mittlere Temperaturen (175 bis 195 °C) für normales und hohe Temperaturen (195 bis 210 °C) für dickes Haar. Man hat also die Wahl und sollte sich je nach Haarstruktur für die entsprechende Leistungsstufe entscheiden. Es sei anfangs Vorsicht geboten und es wird zunächst die Wahl der niedrigeren Einstellung empfohlen. Das Haar sollte bei der Behandlung mit dem Lockenstab außerdem auf gar keinen Fall nass sein, denn die Feuchtigkeit, die sich im Haarinneren befindet, würde sich durch die Hitze ausdehnen und somit den Haarschaft sprengen. Damit auch im trockenen Zustand keine Schädigung entsteht, sollte man vor der Anwendung immer ein Hitzeschutzspray verwenden.
Aufs Grad genau Wichtig beim Lockenstyling ist nicht nur die richtig Temperaturwahl, sondern auch, dass der Lockenstab die Temperaturen konstant hält und die Wärme gleichmäßig verteilt ist. Denn nur so kann ein einwandfreies Ergebnis garantiert werden. Der Remington CI 83 V6 liefert bei der Temperatureinhaltung ein gutes Ergebnis, zwischen der Soll- und Ist-temperatur liegen höchstens 6 °C Unterschied. Dabei wird die Wärme gleichmäßig verteilt. Die Hitze geht zwar anfangs stärker von der Mitte aus, verteilt sich schließlich aber regelmäßig. Der Außenbereich hat so zur Mitte höchstens ein paar Grad Unterschied. Philips und Beurer machen bei der Einhaltung der Temperaturen hingegen eine nicht ganz so gute Figur. Bei dem Philips BHB 876 werden statt ausgewählten 210 °C
nur 196,5 °C erreicht. Über die Wärmeverteilung kann man hier allerdings nicht meckern. Der Beurer HT 55 hat sogar bei der niedrigsten Leistungsstufe eine Abweichung von circa 40 °C. Die Verteilung der Wärme ist gut, aber zwischen den Heizstäben deutlich höher. Die Hersteller sollten also nochmal an ihren Thermostaten arbeiten. Zumindest werden die ausgewählten Temperaturen nicht überschritten, womit die Gefahr weitgehend ausgeschlossen wird, sich die Haare zu verbrennen.
Konzeptvielfalt Die verschiedenen Bedienkonzepte kämpfen in unserem Lockenstab Test um die Gunst der Probandinnen. Zum einen tritt der klassische, kegelförmige Lockenstab von Remington an. Bei der Verwendung wird die Strähne um den Stab gewickelt und dann festgehalten. Als nächstes geht der Lockenstab von Beurer ins Rennen, der von außen eine zylindrische Form zeigt, sich jedoch in zwei Heizstäbe teilt. Man muss die Haarsträhne hier zwischen die Heizstäbe führen, den Stab bis fast an die Haarwurzel und dann mit einer 360°-Drehung langsam Richtung Spitzen ziehen. Das Gerät von Philips bietet noch eine ganz andere neue Methode: Bevor man überhaupt Haare in die so genannte Lockenkammer einführt, wählt man die gewünschte Temperatur und Zeit, für welche die Strähne gehalten werden soll. Die Haarsträhne wird dann in der Lockenkammer einmal um den Heizstab gelegt und anschließend durch Gedrückt-halten des Betriebsschalters automatisch eingezogen. Es ertönt ein Signalton, wenn das Haar erfolgreich umwickelt und die angegebene Zeit beendet ist. Der Unterschied der Bedienkonzepte ist definitiv ersichtlich. Die Handhabung ist jedoch leider nicht immer so einfach, wie sie in der Theorie klingt. Das Einführen der Strähne in die Lockenkammer gestaltet sich beim Philips BHB 876 als durchaus schwierig. Zunächst kann man nicht genau sehen, wo genau man die Strähne einführen muss, was vor allem am Hinterkopf problematisch ist. Außerdem neigt der Testkandidat bei kürzerem Haar dazu, dieses erst gar nicht einzuziehen. Noch schwerer macht es uns der Beurer HT 55, denn die Strähnenführung zwischen die beiden Heizstäbe gelingt nicht immer, das Haar wird beim Hochziehen wirr und bekommt schnell Knicke. Am einfachsten geht das Ganze beim Remington CI 83 V6. Es gibt keine Fummelarbeit, sondern bloßes Wickeln und Halten. Ein- ziger Pluspunkt: Alle Geräte liegen sehr gut in der Hand und die Bedienelemente sind leicht verständlich.
Schöner Lockenschopf Abgesehen vom Bedienkonzept ist das Lockenergebnis noch ein sehr entscheidender Faktor. Mit dem Remington CI 83 V6 erzielt man klassische Locken bis hin zu sanfteren Wellen, je nachdem wie eng man die Haarsträhne wickelt. Philips und Beurer produzieren beiden Korkenzieherlocken, wohingegen die von Philips eher lockerer sind. Bei dem Beurer HT 55 bekommen wir jedoch sehr schnell Knicke im Haar, wenn der Stab nicht schnell genug entlang der Strähne gezogen wird. Zudem tut sich der Testkandidat von Philips bei kürzerem (schulterlangem) Haar schwerer. Die Strähnen werden teilweise nicht eingezogen oder gar gehalten. Bei der Pflegewirkung und der Haltbarkeit gibt es leider einige Notenpunkte Abzug. Das Haar dampft bei allen drei Testgeräten und führt teilweise zu unangenehmer Statik. Außerdem sind die Locken bei Beurer und Philips schnell wieder verschwunden. Allein bei Remington war eine längere Haltbarkeit der Locken zu erkennen. Nähere Informationen befinden sich auf den nachfolgenden Tabellenseiten.