Komfortable Kombination
Zwei Kaffeebereiter-technologien miteinander zu kombinieren birgt durchaus Risiken, vor allem natürlich den Verlust an Funktionalität oder auch unschöne Einbußen bei der Handhabung. Senseo stand bei der Entwicklung der „Switch“also vor einer Herausforderu
Die grundlegenden Ansprüche an einen Filterkaffee sind identisch zu einem Padkaffee, denn er soll heiß sein, die Zubereitung soll zügig erfolgen und natürlich soll sich auch das Aroma vollmundig gestalten. Während bei einem Filterkaffee das heiße Wasser nur gen Filtertüte samt Kaffeepulver tröpfelt, arbeitet ein Kaffeepad-system unter Druck. Als Gerätebasis muss also zwingend ein Kaffeepad-system verwendet werden und just ein solches ist im Hause Senseo ja vorhanden und dies schon seit vielen Jahren, weshalb es an Erfahrungen wahrlich nicht mangeln kann.
Heiß und schnell
Dank des Heizelements mit seinen über 1400 Watt steht genügend Heizleistung zur Verfügung, dass das gesamte Sys- tem sich schnell aufheizen kann, binnen 90 Sekunden wird daher eine Tasse an Padkaffee erzeugt. Für die zweite Tasse werden dann gar nur 50 Sekunden benötigt, in allen Fällen liegt die Kaffeetemperatur über 75 Grad Celsius (°C) und somit in einem Bereich, der nicht nur wünschenswert für den Kaffeegenießer ist, sondern auch dem entspricht, welcher von den klassischen Kaffeepadmaschinen von Senseo erreicht wird. Noch heißer geht es dann beim Filterkaffee zu: 81,5 °C waren hier stets zu messen, auch dies ist ein sehr guter Wert. Die Senseo Switch benötigt für das Brühen eines Liters Filterkaffee knapp acht Minuten, muss daher auch nicht den Quervergleich mit den Filterkaffeemaschinen scheuen. Die kompakte Edelstahl-thermokanne hält den Kaffee sehr gut warm, nach 15 Minuten sank die Kaffeetemperatur nur um 1,5 Grad, nach 40 Minuten war der Kaffee noch immer 76,5 °C heiß. Selbst wenn man seinen Filterkaffee dann mit Milch und Zucker genießen möchte, bleibt er über der Standard-verkostungstemperatur von 55 °C. Obwohl die Senseo Switch im Gegensatz zu den meisten herkömmlichen Filterkaffeemaschinen kein komplett geschlossenes Brühauslauf-filterhalter-system darstellt, liegt die Brühtemperatur auf hohem Niveau, zwar werden die anvisierten 90 °C nicht erreicht, mit durchschnittlich 87,2 °C liegt der ermittelte Wert aber alles andere als weit weg vom Sollwert. Dass die Senseo Switch ein effizientes System darstellt, erkennt man auch am Energieverbrauch, im
kalten Zustand werden lediglich 27 Wattstunden (Wh) für einen Padkaffee benötigt, für die anschließende zweite Tasse sind es sogar nur noch 10 Wh (das System ist dann ja aufgeheizt und muss nur noch die neuerlich benötigte Wassermnge erhitzen) und für einen Liter Filterkaffee werden exakt 100 Wh verbraucht. All diese Werte liegen im Quervergleich mit den jeweiligen Spezial-kaffeebereitern auf einem Niveau der jeweiligen Top-modelle, die Senseo Switch konnte somit auch hier die Vorteile beider Kaffeebereitersegmente in sich vereinen.
Schaumig und bequem
Die Handhabung der Switch als Padmaschine entspricht der Handhabung aller Senseo-kaffeepadmaschinen, das Prinzip ist ein extrem simples, daher verwundert es nicht, dass die Handhabung sich so herrlich einfach gestaltet. Der Hebel ist leichtgängig, die Pad-einsätze passen perfekt in die Halterung und das Bedienfeld mit seinen drei beleuchteten Tasten ist so übersichtlich und logisch gestaltet, dass man die Schnellstarteinleitung hierfür noch nicht einmal benötigt. Das Sensorik-ergebnis des Pad-kaffees lässt kaum Wünsche offen, Nebengeschmäcker sind nur am Rande zu erahnen, gefürchtete säuerliche Noten bleiben aus, Senseo hat seine Kaffeepads sehr gut auf die Technologie abgestimmt, ein harmonischer, wenig bitterer Kaffee ist die Folge. Die Crema fällt wie gewohnt voluminös und locker aus, der Druck in der Brühkammer ist natürlich nicht direkt mit dem Druck innerhalb eines Kaffeevollautomatens oder Siebträgers zu vergleichen, eine feinstporige, samtige Crema ist daher nicht möglich. Der „Umbau“zur Filterkaffeemaschine geht sehr schnell von der Hand, schließlich muss nur die Tropfschale entnommen und dann die Thermokanne mit Filtertütenaufsatz eingesetzt werden – das sind zwei Handgriffe, die keine zehn Sekunden benötigen. Das Sensorik-ergebnis des Filterkaffees muss sich wie erwartet keinesfalls hinter der Konkurrenz verstecken, das Zusammenspiel aus Brühtemperatur, Filterhalter und Kaffeekanne funktioniert gut, zwar fällt der Filterkaffee nicht ganz so gehaltvoll aus, wie er es könnte, aber Geschmack und Nebengeschmack zeichnen ein harmonisches, störungsfreies Geschmacksbild. Gänzlich überzeugen die weiteren Handhabungsaspekte: Der modulare Wassertank lässt sich sehr einfach entnehmen, dann befüllen und wieder einsetzen, der Füllstand ist natürlich bestens zu erkennen, selbst die Skalierung ist sehr gelungen – das mag nur als ein sehr kleiner Aspekt anmuten, deutet aber klar auf Liebe zum Detail hin. Die Thermokanne tropft und kleckert nicht, ist zudem perfekt zu dosieren und der Daumenschalter ist leichtgängig. Auch bei der Reinigung stellen sich dem Anwender keine Probleme entgegen, sogar die Kaffeepad-einsätze sind modular aufgebaut, lassen sich daher schnell und gründlich reinigen, was besonders wichtig ist, wenn Kaffeevariati- onen wie „Caffé Latte“oder auch „Cappuccino Choco“verwendet werden.
Fazit
Die Senseo Switch kombiniert das Beste aus zwei Kaffeewelten sowohl bei der Funktion als auch bei der Handhabung. Die Switch profitiert hierbei nicht nur von der langjährigen Kaffeepad-erfahrung von Senseo, sondern auch von der großen Erfahrung seitens Philips im Bereich der Filterkaffeemaschinen. Das Gesamtpaket ist daher für den Interessenten ein äußerst verlockendes und man könnte sogar soweit gehen zu behaupten, dass die Switch für beide Marktsegmente der Kaffeebereiter zukunftsweisend sein kann.