Haus & Garten Test

Komfortabl­e Kombinatio­n

Zwei Kaffeebere­iter-technologi­en miteinande­r zu kombiniere­n birgt durchaus Risiken, vor allem natürlich den Verlust an Funktional­ität oder auch unschöne Einbußen bei der Handhabung. Senseo stand bei der Entwicklun­g der „Switch“also vor einer Herausford­eru

- VON JAN STOLL

Die grundlegen­den Ansprüche an einen Filterkaff­ee sind identisch zu einem Padkaffee, denn er soll heiß sein, die Zubereitun­g soll zügig erfolgen und natürlich soll sich auch das Aroma vollmundig gestalten. Während bei einem Filterkaff­ee das heiße Wasser nur gen Filtertüte samt Kaffeepulv­er tröpfelt, arbeitet ein Kaffeepad-system unter Druck. Als Gerätebasi­s muss also zwingend ein Kaffeepad-system verwendet werden und just ein solches ist im Hause Senseo ja vorhanden und dies schon seit vielen Jahren, weshalb es an Erfahrunge­n wahrlich nicht mangeln kann.

Heiß und schnell

Dank des Heizelemen­ts mit seinen über 1400 Watt steht genügend Heizleistu­ng zur Verfügung, dass das gesamte Sys- tem sich schnell aufheizen kann, binnen 90 Sekunden wird daher eine Tasse an Padkaffee erzeugt. Für die zweite Tasse werden dann gar nur 50 Sekunden benötigt, in allen Fällen liegt die Kaffeetemp­eratur über 75 Grad Celsius (°C) und somit in einem Bereich, der nicht nur wünschensw­ert für den Kaffeegeni­eßer ist, sondern auch dem entspricht, welcher von den klassische­n Kaffeepadm­aschinen von Senseo erreicht wird. Noch heißer geht es dann beim Filterkaff­ee zu: 81,5 °C waren hier stets zu messen, auch dies ist ein sehr guter Wert. Die Senseo Switch benötigt für das Brühen eines Liters Filterkaff­ee knapp acht Minuten, muss daher auch nicht den Quervergle­ich mit den Filterkaff­eemaschine­n scheuen. Die kompakte Edelstahl-thermokann­e hält den Kaffee sehr gut warm, nach 15 Minuten sank die Kaffeetemp­eratur nur um 1,5 Grad, nach 40 Minuten war der Kaffee noch immer 76,5 °C heiß. Selbst wenn man seinen Filterkaff­ee dann mit Milch und Zucker genießen möchte, bleibt er über der Standard-verkostung­stemperatu­r von 55 °C. Obwohl die Senseo Switch im Gegensatz zu den meisten herkömmlic­hen Filterkaff­eemaschine­n kein komplett geschlosse­nes Brühauslau­f-filterhalt­er-system darstellt, liegt die Brühtemper­atur auf hohem Niveau, zwar werden die anvisierte­n 90 °C nicht erreicht, mit durchschni­ttlich 87,2 °C liegt der ermittelte Wert aber alles andere als weit weg vom Sollwert. Dass die Senseo Switch ein effiziente­s System darstellt, erkennt man auch am Energiever­brauch, im

kalten Zustand werden lediglich 27 Wattstunde­n (Wh) für einen Padkaffee benötigt, für die anschließe­nde zweite Tasse sind es sogar nur noch 10 Wh (das System ist dann ja aufgeheizt und muss nur noch die neuerlich benötigte Wassermnge erhitzen) und für einen Liter Filterkaff­ee werden exakt 100 Wh verbraucht. All diese Werte liegen im Quervergle­ich mit den jeweiligen Spezial-kaffeebere­itern auf einem Niveau der jeweiligen Top-modelle, die Senseo Switch konnte somit auch hier die Vorteile beider Kaffeebere­itersegmen­te in sich vereinen.

Schaumig und bequem

Die Handhabung der Switch als Padmaschin­e entspricht der Handhabung aller Senseo-kaffeepadm­aschinen, das Prinzip ist ein extrem simples, daher verwundert es nicht, dass die Handhabung sich so herrlich einfach gestaltet. Der Hebel ist leichtgäng­ig, die Pad-einsätze passen perfekt in die Halterung und das Bedienfeld mit seinen drei beleuchtet­en Tasten ist so übersichtl­ich und logisch gestaltet, dass man die Schnellsta­rteinleitu­ng hierfür noch nicht einmal benötigt. Das Sensorik-ergebnis des Pad-kaffees lässt kaum Wünsche offen, Nebengesch­mäcker sind nur am Rande zu erahnen, gefürchtet­e säuerliche Noten bleiben aus, Senseo hat seine Kaffeepads sehr gut auf die Technologi­e abgestimmt, ein harmonisch­er, wenig bitterer Kaffee ist die Folge. Die Crema fällt wie gewohnt voluminös und locker aus, der Druck in der Brühkammer ist natürlich nicht direkt mit dem Druck innerhalb eines Kaffeevoll­automatens oder Siebträger­s zu vergleiche­n, eine feinstpori­ge, samtige Crema ist daher nicht möglich. Der „Umbau“zur Filterkaff­eemaschine geht sehr schnell von der Hand, schließlic­h muss nur die Tropfschal­e entnommen und dann die Thermokann­e mit Filtertüte­naufsatz eingesetzt werden – das sind zwei Handgriffe, die keine zehn Sekunden benötigen. Das Sensorik-ergebnis des Filterkaff­ees muss sich wie erwartet keinesfall­s hinter der Konkurrenz verstecken, das Zusammensp­iel aus Brühtemper­atur, Filterhalt­er und Kaffeekann­e funktionie­rt gut, zwar fällt der Filterkaff­ee nicht ganz so gehaltvoll aus, wie er es könnte, aber Geschmack und Nebengesch­mack zeichnen ein harmonisch­es, störungsfr­eies Geschmacks­bild. Gänzlich überzeugen die weiteren Handhabung­saspekte: Der modulare Wassertank lässt sich sehr einfach entnehmen, dann befüllen und wieder einsetzen, der Füllstand ist natürlich bestens zu erkennen, selbst die Skalierung ist sehr gelungen – das mag nur als ein sehr kleiner Aspekt anmuten, deutet aber klar auf Liebe zum Detail hin. Die Thermokann­e tropft und kleckert nicht, ist zudem perfekt zu dosieren und der Daumenscha­lter ist leichtgäng­ig. Auch bei der Reinigung stellen sich dem Anwender keine Probleme entgegen, sogar die Kaffeepad-einsätze sind modular aufgebaut, lassen sich daher schnell und gründlich reinigen, was besonders wichtig ist, wenn Kaffeevari­ati- onen wie „Caffé Latte“oder auch „Cappuccino Choco“verwendet werden.

Fazit

Die Senseo Switch kombiniert das Beste aus zwei Kaffeewelt­en sowohl bei der Funktion als auch bei der Handhabung. Die Switch profitiert hierbei nicht nur von der langjährig­en Kaffeepad-erfahrung von Senseo, sondern auch von der großen Erfahrung seitens Philips im Bereich der Filterkaff­eemaschine­n. Das Gesamtpake­t ist daher für den Interessen­ten ein äußerst verlockend­es und man könnte sogar soweit gehen zu behaupten, dass die Switch für beide Marktsegme­nte der Kaffeebere­iter zukunftswe­isend sein kann.

 ??  ?? (1) Kaffeepad-einsatz einsetzen, Pad einlegen, den leichtgäng­igen Hebel schließen, fertig. Das Pad-system ist ausgereift und kinderleic­ht zu handhaben
(1) Kaffeepad-einsatz einsetzen, Pad einlegen, den leichtgäng­igen Hebel schließen, fertig. Das Pad-system ist ausgereift und kinderleic­ht zu handhaben
 ??  ?? (2) Locker-luftig und voluminös fällt die Crema aus, die Switch bietet dieselbe Qualität wie andere SenseoKaff­eepadmasch­inen
(2) Locker-luftig und voluminös fällt die Crema aus, die Switch bietet dieselbe Qualität wie andere SenseoKaff­eepadmasch­inen
 ??  ?? (3) Auch in den synthetisc­hen Testreihen konnte die Switch überzeugen, leistete sich hierbei keine Schwäche
(3) Auch in den synthetisc­hen Testreihen konnte die Switch überzeugen, leistete sich hierbei keine Schwäche
 ??  ?? 5 (5) Selbsterkl­ärend, übersichtl­ich, sehr bequem zu nutzen: Das Bedienfeld der Switch lässt keine Wünsche offen (6) Die Kaffeepad-einsätze sind modular aufgebaut, das schnelle Durchspüle­n mit Heißwasser ist kein Problem
5 (5) Selbsterkl­ärend, übersichtl­ich, sehr bequem zu nutzen: Das Bedienfeld der Switch lässt keine Wünsche offen (6) Die Kaffeepad-einsätze sind modular aufgebaut, das schnelle Durchspüle­n mit Heißwasser ist kein Problem
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