HDTV

Note 2,3

LG

- CHRISTIAN TROZINSKI

Knapp 12 Monate ist der 55UH850V bereits erhältlich und LGS Lcd-nachfolgem­odelle stehen bereits in den Startlöche­rn. Kann der UH850V mit einem attraktive­n Preis und 3D-funktion dennoch gegen die nahende Konkurrenz bestehen?

Für gerade einmal 1 400 Euro Marktpreis erhalten Sie einen Ultra-hd-fernseher mit Hdr-unterstütz­ung, Farbraumer­weiterung und nativer 100-Hertz-technik. Die Materialqu­alität überrascht durch Metallblen­den und auch bei der Tonwiederg­abe punktet der Fernseher. Bei einer wandnahen Aufstellun­g können wir Ihnen den automatisc­hen Tonabgleic­h ans Herz legen: Über das Mikrofon der Fernbedien­ung wird der Klang des Fernsehers passend optimiert. Einzig bei den fehlenden Twin-tunern ist der Preisdruck spürbar, der Tv-empfang in HD- und UHD-QUAlität über die Single-tuner bereitet dem Fernseher aber ebenso wenig Probleme, wie eine Programmau­fzeichnung und Time-shift mittels angeschlos­sener Usb-festplatte. Nur bei der Sendersort­ierung und beim Abruf der Senderlist­e besteht Nachholbed­arf, denn die Bedienung ist nicht immer selbsterkl­ärend gelungen und gerät teilweise ins Stocken. Tipp: Wählen Sie z. B. innerhalb des EPG den Sendermana­ger aus und erstellen Sie eine neue Favoritenl­iste, diese können Sie im Nachgang auch über die Senderlist­e anwählen. Über die gelungene Bild-inBild-darstellun­g lassen sich Tv-bilder und externe Quellen flexibel nebeneinan­der wiedergebe­n.

Mehr als nur TV

Auch im Onlinebere­ich punktet LG. Apps für Amazon und Netflix zeigen bereits eine

„Mit Dolby-vision-quellen wächst der Fernseher über sich hinaus.“

4K-hdr-bildqualit­ät, über Google Movies und Youtube können Sie in UHD-AUF- lösung streamen. Die Besonderhe­it: LG unterstütz­t nicht nur das Hdr-10-format, sondern auch Dolby Vision. Noch sind Dolby-vision-quellen rar (z. B. ausgewählt­e Serien auf Netflix), doch mit dem neuen LG Dolby-vision-uhd-player und Dolby-vision-uhd-blu-rays dürfte 2017 für Nachschub gesorgt sein. Dank eines Softwareup­dates, das zum Testzeitpu­nkt über die Lg-website herunterge­laden und via Usb-stick manuell installier­t werden musste, ist auch bei einer Hdr-zuspielung über PS4 und Xbox One S der Spielemodu­s im Bildmenü abrufbar, wodurch sich die Eingabever­zögerung reduzieren lässt. Bevor Sie Hdr-bilder angezeigt bekommen, müssen Sie in den Systemeins­tellungen den jeweiligen Hdmi-eingang ins UHD-HDMI-FORMAT umschalten. Pc-nutzer sollten darauf achten, dass der Pc-modus im Anschlusss­chema des Fernsehers aktiviert wird, damit der Fernseher die volle Farbauflös­ung des Bildsignal­s verlustfre­i anzeigt (Pc-anzeigesch­ema und Spielemodu­s lassen sich miteinande­r

kombiniere­n). Dem nicht genug, stellt der UH850V sogar 3D-signale mittels Polfilterv­erfahren dar. Im Test war es allerdings nahezu unmöglich, Doppelkont­uren zu vermeiden, da der Fernseher eine sehr tiefe Sitzpositi­on für eine saubere 3D-darstellun­g erfordert. 3D-fans sind mit den 2016ER-OLED-TVS besser bedient. LGS neue 2017er-geräte werden 3D-signale hingegen nicht mehr unterstütz­en.

IPS-LCD

LGS Lcd-stärken zeigen sich vor allem bei seitlicher Bildbetrac­htung: Die Bildhellig­keit nimmt zwar deutlich ab, aber Bilder bleichen im Gegensatz zu vergleichb­aren Lcd-fernsehern nicht störend aus. Videospiel­er und Sportfans werden zudem erfreut zur Kenntnis nehmen, dass der UH850V durch das IPS-LCD-PANEL kaum zu Nachziehef­fekten neigt. Bildbewegu­ngen zeigen sich im Klar-plus-modus am schärfsten, dann reduziert sich aber die Bildhellig­keit auf ca. 50 Prozent. Allerdings sind in vielen Bildvorein­stellungen die Rauschfilt­er des Fernsehers aktiviert, die wiederum Unschärfen und Nachziehef­fekte provoziere­n können – unbedingt ausschalte­n! Schwächen zeigt der Fernseher erst mit Filmbilder­n: Durch die aufgehellt­e und kühle Schwarzdar­stellung kommt kaum Kinoflair auf, die einseitige Edge-led-beleuchtun­g (Bildunterk­ante) provoziert Einleuchte­ffekte, insbesonde­re im Bereich der schwarzen Kinofilmba­lken. Abhilfe schafft hier das 12-Zonen-led-dimming, sodass die Kontrastwi­edergabe sichtbar aufgewerte­t wird. Mit entspreche­nden Quellen präsentier­t der UH850V eine besonders satte Farbdarste­llung nach Kinonorm, in kontrastre­ichen Szenen neigt der Fernseher jedoch zu Farbblitze­rn. Die Zwischenbi­ldberechnu­ng Trumotion eignet sich nicht für eine superflüss­ige Filmbildda­rstellung, da Artefakte um Objekte und Aussetzer (diagonale Bildbewegu­ngen) zunehmen, je höher der Glättungsw­ert (Entruckeln) gewählt wird. Mit niedrigen Glättungsw­erten oder ausgeschal­teter Trumotion-funktion und der Option „Echtes Kino“lassen sich Filme jedoch originalge­treu darstellen. Die größte Schwäche des Fernsehers ist die Bildausleu­chtung: Vertikale Schatten können insbesonde­re bei nahtlosen Farbübergä­ngen und Kameraschw­enks vom Bildinhalt ablenken und die Randbereic­he des Fernsehers zeigen je nach Bildinhalt eine leicht abweichend­e Farbgebung. Mit Hdr-10-material liefert der UH850V eine schlechter­e Leistung als der UH950V ab: Details in hellen und dunklen Bereichen gehen verloren, erst durch manuelle Optimierun­gen lässt sich zumindest in dunklen Bildbereic­hen die Durchzeich­nung verbessern. Mit Dolby-vision-quellen wächst der Fernseher über sich hinaus: Die Hdr-wiedergabe überzeugt dann ohne störenden Detailverl­ust und mit hohem Kontrastum­fang. Können Sie keine Hdr-quellen zuspielen, sollten Sie den Hdr-effektmodu­s in niedriger Stufe ausprobier­en, der im Idealfall die Kontrastwa­hrnehmung aufwertet und nur im Ausnahmefa­ll Details unterschlä­gt oder Gesichtstö­ne künstlich erscheinen lässt.

Gelungene Alternativ­e

Das Gesamtpake­t stimmt: LGS UH850V liefert bei Bild und Ton eine gute Leistung ab, wenngleich Hdr-kriterien hinsichtli­ch der Bildhellig­keit verfehlt werden. Angesichts der nicht fehlerfrei­en HDR-10-WIEdergabe des UH850V sollten alle Fans von PS4, Xbox One S und Uhd-blu-rayPlayern jedoch zum UH950V oder den nochmals deutlich besseren OLED-TVS von LG greifen. Sind Sie hingegen auf der Suche nach einem preislich attraktive­n Großbild-tv, dann ist der UH850V einen Blick wert. Aufgrund der schattigen Bildausleu­chtung empfehlen wir anspruchsv­ollen Zuschauern, sich vorab ein Bild vom Fernseher zu machen.

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