Note 2,3
LG
Knapp 12 Monate ist der 55UH850V bereits erhältlich und LGS Lcd-nachfolgemodelle stehen bereits in den Startlöchern. Kann der UH850V mit einem attraktiven Preis und 3D-funktion dennoch gegen die nahende Konkurrenz bestehen?
Für gerade einmal 1 400 Euro Marktpreis erhalten Sie einen Ultra-hd-fernseher mit Hdr-unterstützung, Farbraumerweiterung und nativer 100-Hertz-technik. Die Materialqualität überrascht durch Metallblenden und auch bei der Tonwiedergabe punktet der Fernseher. Bei einer wandnahen Aufstellung können wir Ihnen den automatischen Tonabgleich ans Herz legen: Über das Mikrofon der Fernbedienung wird der Klang des Fernsehers passend optimiert. Einzig bei den fehlenden Twin-tunern ist der Preisdruck spürbar, der Tv-empfang in HD- und UHD-QUAlität über die Single-tuner bereitet dem Fernseher aber ebenso wenig Probleme, wie eine Programmaufzeichnung und Time-shift mittels angeschlossener Usb-festplatte. Nur bei der Sendersortierung und beim Abruf der Senderliste besteht Nachholbedarf, denn die Bedienung ist nicht immer selbsterklärend gelungen und gerät teilweise ins Stocken. Tipp: Wählen Sie z. B. innerhalb des EPG den Sendermanager aus und erstellen Sie eine neue Favoritenliste, diese können Sie im Nachgang auch über die Senderliste anwählen. Über die gelungene Bild-inBild-darstellung lassen sich Tv-bilder und externe Quellen flexibel nebeneinander wiedergeben.
Mehr als nur TV
Auch im Onlinebereich punktet LG. Apps für Amazon und Netflix zeigen bereits eine
„Mit Dolby-vision-quellen wächst der Fernseher über sich hinaus.“
4K-hdr-bildqualität, über Google Movies und Youtube können Sie in UHD-AUF- lösung streamen. Die Besonderheit: LG unterstützt nicht nur das Hdr-10-format, sondern auch Dolby Vision. Noch sind Dolby-vision-quellen rar (z. B. ausgewählte Serien auf Netflix), doch mit dem neuen LG Dolby-vision-uhd-player und Dolby-vision-uhd-blu-rays dürfte 2017 für Nachschub gesorgt sein. Dank eines Softwareupdates, das zum Testzeitpunkt über die Lg-website heruntergeladen und via Usb-stick manuell installiert werden musste, ist auch bei einer Hdr-zuspielung über PS4 und Xbox One S der Spielemodus im Bildmenü abrufbar, wodurch sich die Eingabeverzögerung reduzieren lässt. Bevor Sie Hdr-bilder angezeigt bekommen, müssen Sie in den Systemeinstellungen den jeweiligen Hdmi-eingang ins UHD-HDMI-FORMAT umschalten. Pc-nutzer sollten darauf achten, dass der Pc-modus im Anschlussschema des Fernsehers aktiviert wird, damit der Fernseher die volle Farbauflösung des Bildsignals verlustfrei anzeigt (Pc-anzeigeschema und Spielemodus lassen sich miteinander
kombinieren). Dem nicht genug, stellt der UH850V sogar 3D-signale mittels Polfilterverfahren dar. Im Test war es allerdings nahezu unmöglich, Doppelkonturen zu vermeiden, da der Fernseher eine sehr tiefe Sitzposition für eine saubere 3D-darstellung erfordert. 3D-fans sind mit den 2016ER-OLED-TVS besser bedient. LGS neue 2017er-geräte werden 3D-signale hingegen nicht mehr unterstützen.
IPS-LCD
LGS Lcd-stärken zeigen sich vor allem bei seitlicher Bildbetrachtung: Die Bildhelligkeit nimmt zwar deutlich ab, aber Bilder bleichen im Gegensatz zu vergleichbaren Lcd-fernsehern nicht störend aus. Videospieler und Sportfans werden zudem erfreut zur Kenntnis nehmen, dass der UH850V durch das IPS-LCD-PANEL kaum zu Nachzieheffekten neigt. Bildbewegungen zeigen sich im Klar-plus-modus am schärfsten, dann reduziert sich aber die Bildhelligkeit auf ca. 50 Prozent. Allerdings sind in vielen Bildvoreinstellungen die Rauschfilter des Fernsehers aktiviert, die wiederum Unschärfen und Nachzieheffekte provozieren können – unbedingt ausschalten! Schwächen zeigt der Fernseher erst mit Filmbildern: Durch die aufgehellte und kühle Schwarzdarstellung kommt kaum Kinoflair auf, die einseitige Edge-led-beleuchtung (Bildunterkante) provoziert Einleuchteffekte, insbesondere im Bereich der schwarzen Kinofilmbalken. Abhilfe schafft hier das 12-Zonen-led-dimming, sodass die Kontrastwiedergabe sichtbar aufgewertet wird. Mit entsprechenden Quellen präsentiert der UH850V eine besonders satte Farbdarstellung nach Kinonorm, in kontrastreichen Szenen neigt der Fernseher jedoch zu Farbblitzern. Die Zwischenbildberechnung Trumotion eignet sich nicht für eine superflüssige Filmbilddarstellung, da Artefakte um Objekte und Aussetzer (diagonale Bildbewegungen) zunehmen, je höher der Glättungswert (Entruckeln) gewählt wird. Mit niedrigen Glättungswerten oder ausgeschalteter Trumotion-funktion und der Option „Echtes Kino“lassen sich Filme jedoch originalgetreu darstellen. Die größte Schwäche des Fernsehers ist die Bildausleuchtung: Vertikale Schatten können insbesondere bei nahtlosen Farbübergängen und Kameraschwenks vom Bildinhalt ablenken und die Randbereiche des Fernsehers zeigen je nach Bildinhalt eine leicht abweichende Farbgebung. Mit Hdr-10-material liefert der UH850V eine schlechtere Leistung als der UH950V ab: Details in hellen und dunklen Bereichen gehen verloren, erst durch manuelle Optimierungen lässt sich zumindest in dunklen Bildbereichen die Durchzeichnung verbessern. Mit Dolby-vision-quellen wächst der Fernseher über sich hinaus: Die Hdr-wiedergabe überzeugt dann ohne störenden Detailverlust und mit hohem Kontrastumfang. Können Sie keine Hdr-quellen zuspielen, sollten Sie den Hdr-effektmodus in niedriger Stufe ausprobieren, der im Idealfall die Kontrastwahrnehmung aufwertet und nur im Ausnahmefall Details unterschlägt oder Gesichtstöne künstlich erscheinen lässt.
Gelungene Alternative
Das Gesamtpaket stimmt: LGS UH850V liefert bei Bild und Ton eine gute Leistung ab, wenngleich Hdr-kriterien hinsichtlich der Bildhelligkeit verfehlt werden. Angesichts der nicht fehlerfreien HDR-10-WIEdergabe des UH850V sollten alle Fans von PS4, Xbox One S und Uhd-blu-rayPlayern jedoch zum UH950V oder den nochmals deutlich besseren OLED-TVS von LG greifen. Sind Sie hingegen auf der Suche nach einem preislich attraktiven Großbild-tv, dann ist der UH850V einen Blick wert. Aufgrund der schattigen Bildausleuchtung empfehlen wir anspruchsvollen Zuschauern, sich vorab ein Bild vom Fernseher zu machen.