Note 1,8
Sony
Noch immer gelingt es nur Sony, im vierstelligen Preissegment einen 3-Chip-projektor mit echter 4K-auflösung auf den Markt zu bringen. Doch reicht dieses Alleinstellungsmerkmal aus, um Heimkinofans vom VPL-VW550ES zu überzeugen?
Wer sich für Uhd-auflösung interessiert, unterschätzt meist die dafür notwendigen Voraussetzungen. Bei einem Sitzabstand von drei Metern und mehr sind riesige Bilddiagonalen erforderlich, die sich am besten mit einem Heimkinoprojektor umsetzen lassen. Der VPL-VW550ES ist zwar alles andere als günstig, doch Fernseher in 85 Zoll oder größer kosten ebenfalls ein Vermögen. Sonys 4K-projektor sollte am besten stehend installiert werden, da das hohe Gewicht und die enorme Größe eine Überkopfmontage zum Kraftakt werden lässt, die man am besten mit mehreren Personen bewerkstelligt. Ist der Beamer installiert, wird der Rest der Bildabstimmung zum Kinderspiel. Neben der enorm flexiblen Bildvergrößerung und Bildverschiebung können Sie auch den Fokus über die Fernbedienung exakt steuern und somit direkt an der Leinwand die Abbildungsgenauigkeit überprüfen. Unterschiedliche Bildformate lassen sich abspeichern und mit wenigen Handgriffen abrufen, sodass Sie Inhalte in 4 : 3, 16 : 9 und 21 : 9 bei gleichbleibender Bildhöhe wie im Kinosaal darstellen können. Da es sich um einen 3-Chip-pro- jektor handelt, sind geringe Farbsäume nicht ausgeschlossen. Durch den filigranen Panelabgleich sind Korrekturen jedoch kein Problem, Sie sollten dem Projektor vorab aber die nötige Einlaufzeit gönnen, um unnötige Korrekturen zu vermeiden.
4K mit HDR
Uhd-filmbilder sind die Paradedisziplin des VPL-VW550ES und dank des verbesserten Kontrastreglers zeigen sich auch Hdr-signale von ihrer plastischen Seite. Darüber hinaus ermöglicht die Kontrastoptimierung in niedriger Stufe, dass dunkle
„Großer Pluspunkt des VPLVW550ES ist seine fast schon analoge Projektionsqualität.“
Details auch in Räumen mit Restlicht erkennbar dargestellt werden. Übertreiben Sie es mit der Hdr-kontrastabstimmung des Projektors nicht, werden Sie mit einer exzellenten Detaildarstellung in dunklen und hellen Bildbereichen, satten, aber zugleich natürlichen Farben und einer überzeugenden Bildhelligkeit belohnt. Solange Sie Signale in 4K-qualität zuspielen, ist die Zwischenbildberechnung des Projektors nicht aktiv, die mustergültige 24p-filmbilddarstellung bietet jedoch nur wenig Anlass zu Kritik. Der Farbumfang des Projektors erreicht nicht ganz das Kinoniveau, doch Sonys Bildabstimmung arbeitet präzise
wiedergegeben werden, stattdessen müssen Sie die YUV4 : 2 : 0-Ausgabe bei 2 160p-signalen erzwingen, falls Sie in 60 Bildern pro Sekunde zuspielen. In Kombination mit der PS4 Pro zeigte der VPL-VW550S ein gutes Ergebnis, solange HDR nicht aktiviert wurde. Im Hdr-60p-modus störten hingegen starke Abstufungseffekte. Eine UHD-BLUray mit 50 Bildern pro Sekunde erzeugte ebenfalls grobe Farbabstufungen und selbst mit Hd-sdr-quellen neigte der Projektor zu Abstufungsartefakten, sobald in Videospielen die Kameraansicht zu schnell bewegt wurde. Für Hdr-gaming-fans können wir den Projektor bislang nicht empfehlen, obwohl die Eingabeverzögerung vorbildlich niedrig ausfällt.
Zurück zu HD
Mit Hd-signalen haben Sie deutlich mehr Möglichkeiten, die Bildverarbeitung des Projektors zu beanspruchen und Kameraschwenks werden mittels Zwischenbildberechnung in exzellenter Schärfe ohne störende Nachzieheffekte wiedergegeben. Besonders empfehlenswert ist der Modus Kombination: Hierbei opfern Sie etwas Bildhelligkeit, doch auch schnelle Bildbewegungen werden detailscharf abgebildet. Großer Pluspunkt des VPL-VW550ES ist seine fast schon analoge Projektionsqualität: Hier stört kein Pixelraster, kein Rauschen, kein Flimmern und auch die Ausleuchtung gelingt homogen und verfärbungsfrei. Um den Schärfeeindruck zu verbessern, setzt Sony auf eine Pixelkontrastanhebung: Während Testbilder die Nachbearbeitung teilweise hinters Licht führen, gelingt die Wiedergabe von Film- und Fotoinhalten derart überzeugend, dass man das Schärfeplus nicht mehr missen möchte. Gegen zu stark komprimierte Videosignale steht eine effektive Glättungsfunktion zur Verfügung, sodass Helligkeits- und Farbabstufungen gemindert werden können. Leider steht diese nützliche Funktion nur für HD-, aber nicht für 4K-quellen zur Verfügung. Obwohl die Schwarzdarstellung des VPL-VW550ES ohne Zusatztricks überzeugt und das Bild in hellen und dunklen Bildbereichen eine sehr gute Durchzeichnungsqualität bietet, können Sie mithilfe einer adaptiven Blende Restlicht mindern und so die Schwarzdarstellung weiter aufwerten. Bei maximaler Einstellung kommt es allerdings zu einem störenden Helligkeitspumpen, sodass wir Ihnen die niedrige Einstellung der adaptiven Blende ans Herz legen.
Für Filmfans ein Muss?
Sonys 4K-beamer zeigen Jahr für Jahr Fortschritte bei der Bildverarbeitung mit Uhd-quellen, doch am Ziel angelangt ist Sony auch mit dem VPL-VW550ES noch nicht. 4K60p-zupielungen bei voller Farbauflösung werden mit einem schwarzen Bild quittiert und Abstufungsartefakte bei Hdr-60p-zuspielung lassen Gamerherzen noch nicht höherschlagen, wenngleich die Eingabeverzögerung niedrig ausfällt. Enttäuschend ist, dass die Zwischenbildberechnung nicht mit 4K-signalen kombiniert werden kann. Sobald Sie eine Filmdisc einlegen und die vorbildliche Kontrast-, Farb- und Schärfedarstellung genießen, überwiegen die Stärken: Derart natürlich und detailgetreu gelingt eine Großbildwiedergabe nur selten und mangels echter 4K-konkurrenz ist der VPL-VW550ES der Maßstab, den es zu schlagen gilt.
Nur wenige Stunden nach Enthüllung der Videospielkonsole Switch gaben Nintendos Aktienkurse erneut nach und Kritiker sahen sich bestätigt, dass der Mario-erfinder mit Switch lediglich den verpassten Chancen der letzten Jahre hinterherläuft. Doch steht es um Nintendos Zukunft wirklich so schlecht?
Die offizielle Enthüllung der neuen Hybridkonsole Switch war, im Gegensatz zum euphorisch gefeierten Vorschauvideo des letzten Jahres, nicht der erhoffte Befreiungsschlag für Nintendo, sondern diente als Brandbeschleuniger für alle vorab geäußerten Bedenken: Kein ausgebautes Onlinesystem zum Start (nicht einmal Video-on-demand-apps sind zu Beginn abrufbar), noch keine überzeugende Unterstützung durch Dritthersteller, wenig Exklusivspiele in den ersten Monaten, im Vergleich zu Playstation und Xbox geringe Hardwareleistung ohne 4K- und Hdr-support und hohe Zusatzkosten für das Zubehör lassen berechtigte Zweifel aufkommen, ob Switch mehr ist, als der letzte Versuch des Traditionsunternehmens, um in Zeiten von Smartphones, Tablets und leistungsstarken 4K-spielekonsolen eine Nische zu besetzen. Doch ein Großteil der kritischen Stimmen erinnerte frappierend an die Berichterstattung zur Produkteinführung von Nintendos Wii, und wie bereits vor einem Jahrzehnt, so könnte Nintendo auch 2017 ein Überraschungserfolg gelingen. Ganz gleich ob Asien, USA oder Europa, Vorbestellungen für Nintendos Hybridkonsole Switch sind derzeit kaum noch möglich, sodass die angepeilten zwei Millionen Einheiten zum Start schnell vergriffen sein dürften. Die Internetberichterstattung kannte in den letzten Wochen kaum ein anderes Hardwarethema und bei den überall auf der Welt veranstalteten Anspielsessions war der Ansturm so gewaltig, wie bei der Einführung eines neuen iphones von Apple.
Hybridspieler
Nintendo Switch bedeutet zwei Videospielsysteme in einem. Abgestellt im Dock verhält sich Switch wie eine herkömmliche Videospielkonsole, die eine Bildqualität in 1080p-auflösung liefert. Der Clou: Sie können Switch in beiden Händen halten, im Akkubetrieb nutzen und über die ansteckbaren Controller sämtliche Switch-games unterwegs spielen. Diese werden auf einer Speicherkarte, vergleichbar zum Nintendo 3DS, ausgeliefert, ein Disc-laufwerk besitzt Switch nicht. Die Akkulaufzeit soll bei 2,5 bis 6 Stunden lie- gen und Switch lässt sich bequem über ein Usb-c-ladekabel mit Energie versorgen. Kleiner Schönheitsfehler: Stellen Sie das Display mittels ausklappbarer Stütze auf, so wird das Anbringen des Ladekabels an der Unterseite erschwert. Dritthersteller wie Hori bringen deshalb eine spezielle Halterung auf den Markt, um Switch im mobilen Betrieb aufladen zu können. Für Zubehörhersteller ist Switch eine wahre Goldgrube: Halterungen und Ladestationen für PKWS dürften in den kommenden Monaten wie Super-mario-pilze aus dem Boden schießen und nicht nur Nintendo Goldmünzen in die Kassen spülen. Der interne Speicher der Switch ist mit 32 GB knapp bemessen, über Microsd-karten lässt sich der Speicher jedoch beliebig erweitern. Der Touchscreen ist mit 6,2 Zoll ausreichend groß, um in die Spielewelten von „Zelda“und „Mario“eintauchen zu können und die Displayauflösung ist mit 1 280 × 720 Pixeln hoch genug, um Symbole und Schriften klar lesbar wiederzugeben.
Mobile Power
Während in Nintendos Wii U das eigentliche Rechenkraftwerk in der Basisstation integriert war, so befinden sich bei Switch sämtliche Prozessoren, Speicherbausteine und auch ein Lüfter
Händen hält, wird von der grafischen Wiedergabe beeindruckt sein. Nintendos Trumpfkarte heißt einmal mehr Optimierung: Spieleentwickler können Switch ab Tag 1 technisch ausreizen und müssen keine Rücksicht auf Besitzer älterer Smartphone- oder Tablet-technik nehmen.
Mobil und episch?
Die immer größeren Spielewelten bergen nicht nur Verkaufschancen, sondern auch eine große Gefahr für Nintendos Switch-strategie: Will man Abenteuerspiele wie „Zelda“oder „Skyrim“wirklich unterwegs auf einem kleinen Bildschirm spielen, anstatt auf einem Xxl-fernseher gemütlich im Wohnzimmer? Für eine flimmerfreie und detailscharfe Wiedergabe auf einem 4K-fernseher bietet Switch allerdings nicht genügend Leistung, die internen Prozessoren stellen eine 720p-auflösung (Mobileinsatz) oder 1 080p-grafik (stationärer Einsatz im Dock) bereit. Inwieweit im Internet aufgetauchte Patentanmeldungen von Nintendo zukünftig eine Rolle spielen werden, ist bislang reine Spekulation. So soll Switch über eine neue modulare Dockingstation eine Leistungssteigerung erfahren, um in Zukunft auch 4K-grafiken bereitstellen zu können. Selbst eine kompakte 4K-switch-konso- le ohne Display nach dem Vorbild von Nvidias Shield TV wäre denkbar. Doch aktuell setzt Nintendo mit Switch auf eine Hybridanwendung ohne Fokus auf eine leistungsstarke 4K-heimanwendung. preise bei Nintendos Switch zum Start hoch angesetzt: Zwischen 50 und 70 Euro werden für die meisten Games verlangt, einzig Download-spiele wie „Snipperclips“werden günstiger angeboten. Selbst für Nintendos Minispielsammlung „1-2-Switch“müssen Sie 50 Euro einplanen und es ist unverständlich, weshalb Nintendo das Partyspiel nicht kostenlos allen Switch-geräten beilegt. Switch kann aktuelle Videospielkonsolen wie PS4 und Xbox One somit nicht ersetzen, sondern stellt nur eine Ergänzung dar und die Zeit wird zeigen, ob Switch mehr ist, als eine Nischenplattform für Nintendos eigene Videospielmarken.
Freude am Spielen
Nintendos Stärke war es schon immer, erfahrene und unerfahrene Spieler zusammenzubringen. Mit der Minispielsammlung „1-2-Switch“könnte dies erneut gelingen. Anstatt pausenlos auf den Bildschirm zu starren, blicken sich zwei Spieler tief in die Augen und vollführen mittels Bewegungssteuerung vorgegebene Kommandos. Ob Samuraischwert schwingen, Tischtennisball schlagen, Pistole ziehen, Kühe melken oder einen Safe knacken: Die Minispiele dauern nur wenige Sekunden, sorgen aber gerade im
Freundeskreis für einige Lacher. Der Clou: Die abnehmbaren Controller erlauben es ohne zusätzliche Hardware, dass sich zwei Spieler duellieren und dank innovativen Technologien bleibt es nicht nur bei einer Bewegungssteuerung. So sorgt ein ausgefeilter Vibrationseffekt dafür, dass Sie z. B. simulierte Kugeln im Controller erfühlen und deren Anzahl bestimmen können. Zudem verfügt ein Controller über eine Infrarotkamera, über die sich Finger oder Mundbewegungen einfangen lassen. Bereiten Sie sich auf ein virtuelles Wettessen vor, bei dem im Anschluss der Unterkiefer schmerzt. Wollen Sie das ab April erhältliche Boxspiel „ Arms“zu zweit spielen, müssen Sie in ein zweites Paar Controller investieren und diese sind mit 80 Euro alles andere als günstig. Selbst für den exzellent in der Hand liegenden Pro-controller verlangt Nintendo satte 70 Euro. Sind Sie eher ein Fan von Onlinewettkämpfen, dann müssen Sie zukünftig mit einer monatlichen Kostenpauschale rechnen, denn Nintendo kündigte an, den bislang kostenlosen Onlineservice zu einem kostenpflichtigen System umzubauen. Die ab März beginnende Testphase soll 6 Monate lang gratis ablaufen, danach sollen jährlich circa 25 Euro fällig werden, wenn Sie Onlineduelle austragen möchten. Zu-