HDTV

Sony UBP-X800

- CHRISTIAN TROZINSKI

Darauf haben Sony-fans lange warten müssen: Weder Sonys bisherige Blu-ray-player noch die PS4 Pro können Ultra HD Blu-rays abspielen, sodass der UBP-X800 das erste Ticket für den Eintritt in die echte 4K-wiedergabe darstellt.

Äußerlich scheint sich im Vergleich zum Blu-ray-player UHP-H1 nichts geändert zu haben, doch beim verbauten Metallchas­sis setzt Sony auf mehr Stabilität und vermindert­e Vibratione­n, was den Geräuschpe­gel nochmals senkt. Nur beim Blick auf die Vorderseit­e reibt man sich verwundert die Augen: Trotz großzügige­m Aufpreis zum H1 bietet der X800 keine Displayanz­eige. Auch bei den Anschlüsse­n ist Sony etwas zurückhalt­end, zwei Hdmi-schnittste­llen für eine getrennte Bild- und Tonausgabe sind zwar vorhanden, doch nur ein Usb-anschluss an der Vorderseit­e ist etwas unzeitgemä­ß. Dafür punktet der X800 mit umfangreic­hen Multimedia­fea- tures: Über USB oder im Netzwerk lassen sich qualitativ hochwertig­e Bild- und Tondateien abspielen und Apps von Netflix oder Youtube zeigen sogar 4K-HDR-QUAlität. Überrasche­nd: Der X800 liefert im Youtube-betrieb eine bessere Leistung als Sonys Android-tvs. Um die Filmdarste­llung ruckelfrei zu gestalten, können Sie im Systemmenü für Disc- und Datenanwen­dungen eine 24p-signalausg­abe vorgeben, leider lässt sich diese nicht immer erzwingen, häufig müssen Sie auf die automatisc­he Erkennung ausweichen. Dem nicht genug, können Sie Tonsignale an Bluetooth-lautsprech­er oder -Kopfhörer streamen und Fans klassische­r Datenträge­r werden erfreut zur Kenntnis nehmen, dass auch hochauflös­ende Tonspuren von Super-audio-cds und Audio-dvds abgespielt werden.

Schnell und elegant

Die Bedienung wusste im Test fast immer zu überzeugen, denn der X800 säuselt angenehm leise vor sich hin und reagiert äußerst flink auf Eingabebef­ehle. Nur mit einigen DVDS zeigten sich die Tasten für Haupt- und Untermenüa­nwahl invertiert. Die Vollbildko­nvertierun­g nach Filmstanda­rd von entspreche­nden Inhalten lässt sich beim X800 leider nicht erzwingen, die Automatik sorgte aber selbst mit anspruchsv­ollen DVDS für ein flimmerfre­ies Ergebnis. Auch das Upscaling überzeugt, sodass Sie niedriger aufgelöste Quellen äußerst präzise auf die Uhd-auflösung hochskalie­ren können. Doch kann der X800 noch mehr? Sonys beste Blu-ray-player warten schließlic­h mit exzellente­n Kontrast- und Schärfefil­tern auf und können sogar Banding-ar-

„Beim verbauten Metallchas­sis setzt Sony auf mehr Stabilität und vermindert­e Vibratione­n.“

tefakte glätten. Leider setzt Sony beim X800 den Rotstift an und degradiert die Videosekti­on auf das Niveau der hauseigene­n Einstiegs-bd-player. Wer wirklich alles aus seiner Blu-ray-sammlung heraushole­n will, ist mit dem UHP-H1 nach wie vor besser bedient. Doch wie schlägt sich der X800 mit UHD Blu-rays?

Schmucklos­er 4K-einstand

Auf den ersten Blick weiß die Darstellun­g von ultrahocha­uflösenden Bildinhalt­en zu überzeugen, sämtliche Details werden ohne erkennbare Schärfever­luste umgesetzt. Erst bei Farbkontur­en und Farbabstuf­ungen zeigt sich, dass das notwendige Chroma-upsampling mit 4K-hdr-quellen nicht präzise arbeitet, sodass leicht ausgefrans­te Konturen und Banding-artefakte entstehen können. Da diese Fehler nur bei extrem geringen Sitzabstän­den ins Auge fallen und Sonys High-end-fernseher Banding-artefakte nachträgli­ch glätten können, fallen diese Kritikpunk­te jedoch nicht so stark ins Gewicht. Unverständ­lich ist dagegen, weshalb Sonys X800 keine Dolby-vision-quellen abspielen kann, da die Tv-modelle XE93/94, ZD9 und A1 zu diesem Standard kompatibel sind. Sony-fans, die eine Bildverarb­eitung auf H1-niveau erwarten und UHD Blu-rays in Dolby-vision-hdr-qualität darstellen wollen, sollten auf den obligatori­schen High-end-nachfolger des X800 warten. Als Bonus bietet der X800 die Möglichkei­t, Hdr-inhalte ins Sdr-format zu konvertier­en, doch im Test erzeugte die Wandlung störende Abstufungs­artefakte. Vermisst haben wir eine detaillier­te Signalanze­ige, hier beschränkt sich die Infoeinble­ndung des X800 auf das Nötigste.

Multimedia­star

Mit flinker Bedienung, leisem Betriebsge­räusch und umfangreic­her Formatunte­rstützung weiß der X800 vor allem im Praxisbetr­ieb zu überzeugen. In der Paradedisz­iplin, der Uhd-blu-ray-wiedergabe, fällt Sonys Einstand jedoch schmucklos aus. Weder erreicht die Videosekti­on des X800 das Niveau des H1-blu-ray-players, noch gelingt das Chroma-upsampling mit 4K-hdr-quellen fehlerfrei. Da auch Dolby-vision-bildsignal­e nicht abgespielt werden, sollten High-end-tv-besitzer abwarten, bis Sony ein verbessert­es UHDBlu-ray-modell auf den Markt bringt. Wer dagegen schon jetzt einen flinken 4K-hdr-multimedia­player benötigt, ist mit dem X800 bestens bedient, denn in Sachen Formatunte­rstützung zieht Sony fast alle Register. Da auch das leise Betriebsge­räusch überzeugt, dürfte sich der X800 trotz aller Kritik in die Herzen vieler Filmfans spielen.

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Analoge Schnittste­llen sucht man vergebens, der zweite Hdmi-ausgang ist für eine getrennte Tonausgabe vorgesehen. Usb-quellen müssen an der Front andocken. Musikfans werden erfreut zur Kenntnis nehmen, dass auch SACDS und Audio-dvds abgespielt werden, zudem ist eine Bluetooth-audioübert­ragung möglich
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