LG OLED55E8
Obwohl die Bildqualität nicht vom günstigeren C8-modell zu unterscheiden ist, gelingt es LG mit dem E8 erneut für Aufsehen zu sorgen, denn das hauchdünne OLED-PANEL ist auf einer stabilen Glasscheibe aufgebracht und schwebt scheinbar schwerelos über der Stellfläche.
Die zierliche Lautsprecherleiste unterhalb des Bildrahmens erkennt man erst auf dem zweiten Blick. Im Gegensatz zum C8-modell wird der Hochtonbereich des E8-OLEDS direkt nach vorn abgestrahlt, weshalb das Klangbild direkter und klarer erscheint. Für eine verbesserte Mitten- und Tieftonwiedergabe sorgen zusätzliche Lautsprecher im Gehäuse. Über das Mikrofon der Fernbedienung lässt sich die Audiowiedergabe gemäß der Aufstellung noch etwas optimieren. Apropos Fernbedienung: Diese beherbergt nicht nur ein Mikrofon, sondern verfügt auch über ein Scrollrad und reagiert auf Handbewegungen. LGS Webos-system macht regen Gebrauch von der Mauszeigersteuerung, die man bereits von Nintendos Wii-konsole kennt. Zwar verfügt die Fernbedienung auch über klassische Zifferntasten und theoretisch können Sie die Mauszeigersteuerung auch komplett meiden, doch komfortabel bedienbar ist der E8 erst, wenn Sie sich mit der Bewegungssteuerung angefreundet haben.
Av-qualitätsversprechen
LGS E8-OLED unterstützt Dolby-vision-hdr-bildquellen und Dolby-atmos-audiosignale in Kombination. Da die Surroundleistung des E8 limitiert ist, können Sie über den HDMI-AUDIOrückkanal Dolby-atmos-signale zu einer Atmos-soundbar oder zum Av-receiver weiterleiten. Einzig bei einer Wandmontage stößt das Designkonzept an
„LG sorgt dem E8 erneut für Aufsehen, denn das hauchdünne OLED-PANEL schwebt scheinbar schwerelos über der Stellfläche.“
sein Grenzen, denn zu viele Anschlüsse, darunter die Twin-tuner- und eine von vier Hdmi-schnittstellen, stehen nach hinten ab. Um die Installationsprozesse zu beschleunigen, verzichtet LG auf langatmige Animationen, stattdessen erklären Schaubilder die wichtigsten Funktionen. Allerdings sind die Tv-einstellungen nach wie vor etwas umständlich gelöst und nicht immer ist vor dem Sendersuchlauf ersichtlich, ob Programme anschließend in nachvollziehbarer Reihenfolge einsortiert werden. Verbinden Sie den TV mit dem Internet, können Sie die Anzeige des elektronischen Programmführers verbessern, indem Senderinfos komplett aktualisiert werden. Aktivieren Sie die Sprachsuche (Internetverbindung notwendig), können Sie einzelne Programme auch per Sprachbefehl aufrufen, ohne die entsprechende Programmnummer eintippen zu müssen. Aufseiten der Ausstattung zieht LG alle Register: Twin-tuner erlauben es eine Programmaufzeichnung über Usb-festplatten durchzuführen, während gleichzeitig ein anderer Sender geschaut werden kann. Time-shift steht ebenfalls zur Verfügung. Die Bild-in-bild-wiedergabe lässt Sie nicht nur zwei 4K-signale, sondern TVund Hdmi-quellen beliebig miteinander kombinieren. Pc-fans wähnen sich durch die geringe Eingabeverzögerung und 120Hz- sowie 1440p-unterstützung im siebten Himmel. Alle vier Hdmi-schnittstellen liefern die maximale Hdmi-2.0-bandbreite, sodass Uhd-player, Spielkonsolen und PCS gleichzeitig angeschlossen werden können. Einziger Schönheitsfehler: Im Spiel- und Pc-modus ändern sich nicht nur die Bild-
einstellungen, sondern es werden auch einige Optionen gesperrt. Unser Tipp: Wenn Sie keine Hdr-signale zuspielen, sollten Sie die Kombination aus PC- und Isf-bildmodus ausprobieren.
Kino-highlight
In den Kinobildeinstellungen gibt sich LG keine Blöße: Der E8-OLED erlaubt eine äußerst präzise und natürliche Bilddarstellung und dies sowohl mit HDR- als auch Sdr-inhalten. LGS Dynamic-hdr-tone-mapping lässt HDR10- und Hlg-signale kontrastreicher erscheinen, ohne Detailverluste zu provozieren und steht erstmals auch im Spielmodus zur Verfügung. Doch LGS bestreben, selbst 10 000-NITS-HDRQuellen fehlerfrei darstellen zu wollen, kann eine zu dunkle Gesamtdarstellung provozieren und speziell im Spielmodus würden wir uns eine hellere HDR-ABbildung wünschen, auch wenn dies mit Detailverlusten einhergeht. Sdr-signale lassen sich durch Kontrast-, Farb- und Schärfebooster aufwerten, doch weder die Hdr-effekt-einstellung noch die weiteren Bildoptionen sorgten im Test für rundum zufriedene Gesichter – hier bietet die starke Oled-konkurrenz den womöglich größten Mehrwert. Die Mehrleistung des neuen Alpha9-prozessors im Vergleich zu LGS letztjährigen OLEDS zeigt sich in Details: Feinste Pixelstrukturen werden ohne störende Doppelkonturen nachgeschärft und ein neuer Mpeg-filter mindert störende abgestufte Farb- und Helligkeitsübergänge, provoziert allerdings einen Weichzeichnereffekt, sodass Sie die Rauschfilter nur im Ausnahmefall zuschalten sollten. Gleiches gilt für die Zwischenbildberechnung, die zwar störungsfreier als im Vorjahr arbeitet und Kinojudder-effekte gezielt mindern kann, doch bei Laufschriften und komplexen Bildbewegungen gleichermaßen Bildfehler erzeugt. Die Glättungsstufe nimmt darauf nur wenig Einfluss, sodass Kinofans Trumotion ausschalten und die Einstellung „echtes Kino“nutzen sollten, um 24p-quellen ohne Wandlungen auszugeben. Mit Sdr-quellen liefert LG die höchste Flächenhelligkeit im OLED-TV-SEGMENT, doch leuchtstarke LCDS sind nach wie vor das Maß der Dinge, wenn Sie maximale Farb- und Flächenhelligkeit bevorzugen. Gleiches gilt für Nachleuchteffekte, die sich mit einem OLED-TV wie dem E8 durch bunte helle Logos und statische Einblendungen zeitlich begrenzt provozieren lassen. LG versucht zwar durch eine neue Logo-dimming-funktion diesen Effekt zu minimieren, doch sobald Sie diese Einstellung aktivieren, werden nicht nur Senderlogos, sondern sämtliche statischen Anzeigen in der Helligkeit gedrosselt, was insbesondere mit Videospielgrafiken irritiert. Neu an Bord ist die Black-frame-insertion namens Motion Pro, die eine optimale Bewegtbildschärfe ohne den Einsatz der Zwischenbildberechnung ermöglicht. Durch den Flimmereffekt und der um knapp 50 Prozent reduzierten Helligkeit können wir Motion Pro aber nur für 60-Hz-sdr-signale empfehlen.
Universell einsetzbar
Wollen Sie TV- und Filmbilder unverfälscht aus allen Blickwinkeln und Videospielsignale ohne störende Eingabeverzögerung genießen, dann ist LGS E8-OLED genau der richtige TV. Das aktuelle OLED-PANEL provozierte bei unserem Testmuster keine auffälligen Schatten oder Streifen und durch die makellose Schwarzdarstellung und pixelgenaue Lichterzeugung werden insbesondere Hdr-kinofilme in schwach beleuchteten Räumen zu einem echten Erlebnis. Durch schier grenzenlose Einstellungsmöglichkeiten inklusive komfortabler Bildkalibrierung erhalten Sie einen präzisen Kontrollmonitor verpackt in einem aufsehenerregenden Design. Die beste Nachricht: Die aktuellen Händlerpreise liegen weit unterhalb der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers, sodass der Einstieg in LGS OLED-ESerie noch nie so günstig gelang.
Was uns gefällt
+ Kontrast, Schärfe exzellent, natürliche Farben + Dynamic Tone Mapping für HDR 10 und HLG + UHD, HLG, Dolby Vision, Dolby Atmos + Twin-tuner, Bild-in-bild-modus, 120-HZ-PC
Was uns stört
– Farbhelligkeit begrenzt, Nachleuchten möglich – Bildeinstellungen je nach Bildmodus gesperrt – Sdr-kontrastoptimierung nicht optimal, kein 3D – Zwischenbildberechnung fehleranfällig