HDTV

Dem Original verpflicht­et: Panasonic FZW954 überzeugt bei Bild und Ton

- CHRISTIAN TROZINSKI

Die 65-Zoll-version des FZW954OLED­S stellt Panasonics diesjährig­es Tv-flaggschif­f dar und dank Unterstütz­ung von Technics soll der Fernseher nicht nur beim Bild, sondern auch beim Ton brillieren.

Wie kaum ein zweiter Hersteller versteht es Panasonic, sowohl Profis als auch Einsteiger glücklich zu machen. Von der Sendereinr­ichtung, über die Internetap­ps bis hin zu den Bildvorein­stellungen könnte die Bedienung einfacher kaum sein. So können Sie beispielsw­eise die automatisc­h generierte Senderlist­e nach Signalart filtern und im Handumdreh­en HD- und 4K-programme anzeigen oder Sie blenden nicht benötigte Bildeinste­llungen einfach aus. Gleiches gilt für die Apps, die Sie im Homescreen nahezu beliebig aneinander­reihen können. Videos von Amazon, Netflix und Youtube warten mit 4K-HDR-QUAlität auf, solange Ihre Internetve­rbindung mitspielt. Empfangene Sender lassen sich mittels Server-einstellun­g auch ins Netzwerk einspeisen, sodass weitere TVS ohne Tuneransch­luss auf die Programme zugreifen können. Nutzen Sie die Twin-tuner-funk- tion, profitiere­n Sie neben einem möglichen Senderwech­sel bei einer Usb-programmau­fzeichnung von einer Videovorsc­hau des angewählte­n Zweitsende­rs innerhalb der Smart-tv-senderlist­e.

Bildqualit­ät, wie Sie es wünschen

Profis können Stunden mit der umfangreic­hen Bildkalibr­ierung verbringen oder diese durch die Calman-software teilweise automatisi­eren. Panasonic bietet für 350 Euro sogar eine umfangreic­he Bildkalibr­ierung in den eigenen vier Wänden durch Servicepar­tner an. Setzen Sie auf Uhd-player, PS4 Pro, Xbox One X oder einen PC, sollten Sie die Hdmi-schnittste­llen 1 oder 2 wählen, um 4K-60-hz-hdr-signale zuspielen zu können, die Schnittste­llen 3 und 4 eignen sich immerhin noch für eine 4K-HDR-24Hz-, 4K-60-HZ-SDR- oder 2K-60-HZ-HDRZuspiel­ung. 120-Hz-pc-signale werden dagegen nicht vom 65FZW954 unterstütz­t. Für Videospiel­er bietet der Fernseher nicht nur einen hervorrage­nd einstellba­ren Spielmodus, sondern auch die Eingabever­zögerung fällt minimal aus. Pc-fans können ebenfalls eine blitzschne­lle Umsetzung von Eingabe- fehlen im Rgb-anzeigemod­us erwarten und für eine optimale Bewegtbild­schärfe mit 60-Hz-quellen steht eine optionale Schwarzbil­deinblendu­ng zur Verfügung. Da diese die Bildhellig­keit drosselt und Flimmereff­ekte hervorrufe­n kann, können wir die Funktion einzig für 60-Hz-gaming-inhalte empfehlen.

Auge fürs Detail

Um Hdr10-signale ohne Detailverl­uste wiederzuge­ben, setzt Panasonic auf eine geschickte Bildanpass­ung, die selbst mit 4 000-Nits-quellen einen störenden Detailverl­ust vermeidet. Zudem können Sie manuell die Grundhelli­gkeit anheben, falls das HDR-BILD in hellen Räumen zu dunkel erscheint. Einziger Nachteil im Vergleich zur Konkurrenz: Ein vollautoma­tisches System, das sowohl die Hdr-grundhelli­gkeit optimiert als auch Detailverl­uste in jeder Situation vermeidet, bietet Panasonic leider nicht. Zusätzlich sollten Sie mit Videoapps wie Youtube darauf achten, dass der Fernseher zwischen unterschie­dlichen Bildeinste­llungen wechselt, wenn die Menüoberfl­äche der App oder der Videoinhal­t angezeigt wird. Dies kann gerade mit Hdr-quellen dazu

führen, dass die Farbskalae­instellung nicht korrekt einstellba­r ist – in diesem Fall sorgt das zuschaltba­re Farb-remasterin­g für eine korrekte Darstellun­g. Einen dynamische­n Hdr-kontrastab­gleich ermöglicht das neue Hdr10-plus-format, neben Amazon Video sollen auch zukünftige Uhd-blu-rays solche Signale zur Verfügung stellen (Zuspielung über Panasonics aktuelle Uhd-player möglich). Dolby Vision und 3D werden vom TX-65FZW954 nicht unterstütz­t. Panasonics Bildabstim­mung ist bereits ab Werk exzellent, sodass Sie natürliche Farben und eine tadellose Durchzeich­nung erwarten dürfen. Im Test mussten wir die Helligkeit im Schwarzber­eich allerdings um einen Punkt anheben, um einen Detailverl­ust mit Hdr-inhalten zu vermeiden. Die Zwischenbi­ldberechnu­ng ist trotz zahlreiche­r Softwareup­dates noch immer nicht fehlerfrei: In geringen Glättungss­tufen werden die Aussetzer kaum auffallen, in hohen Glättungss­tufen irritiert es aber, wenn in dunklen oder verrauscht­en Filmszenen das 24p-bild für Sekundenbr­uchteile einzufrier­en scheint. Können Sie keine Hdr-inhalte zuspielen, hilft das Kontrast- und Farbremast­ering, die Oled-stärken auszuspiel­en. Panasonic wählt dabei einen geschickte­n Mittelweg aus satteren, helleren Bildern, vermeidet aber eine zu künstliche Nachbearbe­itung. Selbst mit Sdr-quellen können Sie eine deutlich höhere Detailhell­igkeit erzeugen, als es Oled-modelle ohne Hdr-wandlung erlauben. Durch den Einsatz eines aktuellen 2018er-oled-panels sind Probleme wie Schatten/streifen und Randverfär­bungen sichtbar minimiert und auch Panasonics 65FZW954-OLED bietet eine bessere Bildausleu­chtung als jeder aktuelle LED-LCD am Markt. Einzig zeitlich begrenzte Nachleucht­effekte und ein automatisc­her Dimming-effekt bei Standbilde­rn oder großen Logos zeigen, dass auch die Oled-technik nicht perfekt ist. Die Tonqualitä­t der Technics-soundbar lässt sich am besten im Musik- oder Benutzermo­dus beurteilen, sämtliche Klangeinst­ellungen, die die Wiedergabe verfremden, sollten dabei ausgeschal­tet werden. Mit Musik läuft der 65FZW954 zur Hochform auf und die Belast-

„Panasonic bietet für 350 Euro eine umfangreic­he Bildkalibr­ierung in den eigenen vier Wänden durch Servicepar­tner an.“

barkeit und erreichbar­e Lautstärke können sich wirklich hören lassen. Schwächen zeigen sich erst mit eingeschal­teter virtueller Raumklangs­imulation, die vor allem mit Stimmen blechern und künstlich erschallt. Die automatisc­he Lautstärke­anpassung sorgt mit dynamische­n Filmsoundt­racks nicht für eine optimale Sprachvers­tändlichke­it. Obwohl der Abstrahlwi­nkel der Soundbar wie geschaffen für eine Dolby-atmos-wiedergabe ist, unterstütz­t Panasonic 3D-raumklangs­tandards nicht.

Von Filmfans für Filmfans

Auch einige Monate nach der Produktein­führung hat Panasonics Fzw954-serie nichts von ihrer Faszinatio­n eingebüßt. Zwar unterschei­det sich die Bildqualit­ät nicht von den günstigere­n FZW804-MOdellen, aber wenn Sie auf eine musikalisc­he Tonwiederg­abe ohne Einsatz zusätzlich­er Lautsprech­er Wert legen, dann zahlt sich der Aufpreis für den FZW954 aus, auch wenn wir angesichts der fehlenden DolbyAtmos-unterstütz­ung einigen verpassten Chancen nachtrauer­n. Mit dem 65FZW954 holen Sie sich Panasonics bestes Entertainm­ent-komplettpa­ket ins Wohnzimmer, das bereits mit den richtigen Voreinstel­lungen zur Hochform aufläuft.

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Die Hauptfernb­edienung bietet beleuchtet­e Tasten. Ein Mikrofon findet sich nur bei der Zweitfernb­edienung
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