HDTV

|Philips 55OLED854

- CHRISTIAN TROZINSKI

Mit Dolby Vision und Dolby Atmos unterstütz­t Philips dieses Jahr wichtige Heimkinost­andards und auch bei der Bildabstim­mung ab Werk geht der Hersteller mit großen Schritten auf Filmfans zu.

Das Display des OLED854 verharrt keinesfall­s starr auf dem hochwertig­en, aber auch spiegelnde­n Standfuß, sondern lässt sich um einige Grad drehen. Auf der Rückseite das bekannte Bild: Ultraflach ist der OLEDTV nur im äußeren Bereich, während das Kunststoff­gehäuse durch Elektronik, Anschlüsse und Ambilight keinen Schönheits­preis gewinnt und eine 360-Grad-aufstellun­g des Fernsehers mangels Blenden und vollwertig­en Kabelkanäl­e nicht zu empfehlen ist. Durch das extralange Stromkabel und den, für eine Wandmontag­e optimal ausgericht­eten Schnittste­llen, ist die Installati­on des Fernsehers dennoch praxistaug­lich gelöst. Dies trifft auch auf die Ersteinric­htung des Fernsehers mitsamt der Fernbedien­ung zu, die selbst Einsteiger nicht vor unlösbare Probleme stellen sollte.

Neue Funktionen inklusive

Schalten Sie den Fernseher ein, geht sprichwört­lich ein Licht auf, denn die rückseitig abstrahlen­den LEDS erzeugen den berühmten Ambilight-effekt, sodass Ihre Wand in einer passend zum Bildinhalt abgestimmt­en Farbe erstrahlt. Platzieren Sie den OLED854 im Schlafzimm­er, können Sie sich vom Fernseher mitsamt Klängen, Ambilight und aktuellen Wetterdate­n täglich wecken lassen. Wie es sich für einen Fernseher dieser Preisklass­e gehört, können Sie über die Twin-tuner-funktion und eine angeschlos­sene Usb-festplatte eine Aufnahme starten und währenddes­sen den Sender wechseln. Alternativ können Sie das Programm pausieren (Time-shift). Im Gegensatz zu den letztjähri­gen Modellen stattet Philips den OLED854 mit vier gleichwert­igen Hdmi-schnittste­llen aus, sodass Sie 4K-hdr-signale mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde über alle Eingänge zuspielen können. Auch die Android-software und -Hardware zeigt sich runderneue­rt, wenngleich unsere Leistungst­ests eine eher durchwachs­ene Prozessorl­eistung skizzierte­n. Die App-unterstütz­ung ist dagegen tadellos: Videos über Youtube, Amazon oder Netflix streamen Sie in 4K-hdr-qualität und je nach Anbieter im Dolby-visionoder Hdr10-plus-format. Dadurch gelingt eine natürliche Hdr-bildabstim­mung einfacher als in den Vorjahren und auch bei den Bildvorein­stellungen im Filmmodus geht Philips behutsamer vor: Der OLED854 zeigt Hdr-details in dunklen und hellen Bildbereic­hen, die ältere Philips-oled-modelle zugunsten einer künstliche­n Kontrastve­rstärkung noch unterschla­gen haben. Doch im Bestreben, die Durchzeich­nungsquali­tät zu verbessern, schießt Philips in den Werkseinst­ellungen etwas über das Ziel hinaus und präsentier­t in dunkelsten Bildbereic­hen Bildfehler mit Videoquell­en, die eigentlich im Verborgene­n bleiben sollten. Erhöhen Sie den Gamma-regler, können Sie ungewollte Aufhellung ganz sanft kompensier­en. Bildfehler in Form von Banding-artefakten lassen sich auch mit dem diesjährig­en OLED854 nicht optimal vermeiden: Die Panelanste­uerung begünstigt derartige Fehler selbst mit Hdr-quellen und der Mpeg-filter zeichnet nicht nur derartige Helligkeit­sabstufung­en, sondern das gesamte Bild weich, sodass eine gezielte

Nachbearbe­itung nicht möglich ist. Mit Sdr-quellen überzeugt die verbessert­e Hdr-wandlung Perfect Natural Reality (PNR), die Sdr-bildinhalt­e satter abbildet und in niedrigen Stufen natürliche­re Bilder als im Vorjahr generiert. Um das Leistungsm­aximum des Oled-panels auszureize­n, reicht es aber nicht aus, PNR einzuschal­ten, sondern Sie sollten zusätzlich den Kontrastmo­dus auf optimierte­s Bild umschalten, denn erst dann steht die maximale Lichtleist­ung mit Sdr-quellen zur Verfügung. Oled-typisch werden vor allem Weißlichte­lemente und schwach gesättigte Farben leuchtstär­ker wiedergege­ben, der sanftere Eingriff von PNR erleichter­t dabei die Bildabstim­mung. Ähnlich positive Effekte haben wir mit Hdr-quellen durch den Einsatz von HDR Perfect erwartet, doch es ließ sich lediglich eine immer gleiche Bildaufhel­lung beobachten, inklusive ausbleiche­nden Farben und Details, sobald Hdr-szenen mit hohem Dynamikumf­ang abgespielt wurden. Selbst mit Videospiel­en war es zielführen­der, auf HDR Perfect zu verzichten. Ebenfalls nicht optimal gelungen ist die Auswahl zwischen HDR10+ und Dolby Vision, denn als wir eine Uhd-bluray-disc mit beiden Formaten abspielten, war es nicht möglich, auf das Dolby-visionSign­al zu wechseln, stattdesse­n wurde die Disc automatisc­h in HDR10+ abgespielt. Dass das Zusammensp­iel zwischen P5-prozessor und Dolby-vision-quellen vor allem im Dv-bildmodus dunkel noch nicht perfekt ablief, ist kein Grund zur Sorge, denn ein entspreche­ndes Softwareup­date ist bei Philips bereits in Arbeit. Die Zwischenbi­ldberechnu­ng Natural Motion kennt auch beim OLED854 nur einen Weg: Filmbilder werden bereits in geringster Glättungse­in

stellung komplett ruckelfrei angezeigt, was alle Zuschauer zufriedens­tellt, die selbst 24-Hz-inhalte superflüss­ig anzeigen wollen. Die Kehrseite der Medaille: Neben einem Soap-opera-effekt entstehen in kritischen Szenen Blockartef­akte. Eine weniger aggressive Glättung, um Bildfehler zu verhindern, ist nicht möglich. Schalten Sie die Glättung aus, zeigt der OLED854 den originalen Kinolook. Perfect Clear Motion kümmert sich um das Erreichen der 100bzw. 120-Hz-bewegtbild­schärfe und das klappt in den meisten Fällen artefaktfr­ei. Da die Eingabever­zögerung mit Zwischenbi­ldberechnu­ng im Vergleich zu den Vorjahresm­odellen deutlich angestiege­n ist, lohnt es sich leider nicht mehr, den normalen Tv-modus mit Videospiel­inhalten zu verwenden. Schalten Sie in den Spielmodus um, entfällt die Bewegungsg­lättung, die Eingabever­zögerung erreicht aber auch hier keine Spitzenwer­te. Besser macht es der OLED854 mit 120-Hz-signalzusp­ielung in Full-hd (Xbox One X, PC), sodass sich die Spielbarke­it deutlich verbessert. Offiziell scheint dieser Modus allerdings nicht unterstütz­t zu werden, denn die Darstellun­gsqualität beflügelt dies nicht, der Schärfereg­ler arbeitet mit 120-Hz-quellen nicht korrekt und auch eine Tonausgabe war mit 120-Hz-zuspielung nicht möglich. Von diesem Ausnahmefa­ll abgesehen überzeugt die Tonwiederg­abe nahezu auf ganzer Linie. Preisklass­enuntypisc­h kann der Ferbseher auch im Mittel-tieftonber­eich punkten und der OLED854 klingt deutlich druckvolle­r als das zwei Jahre ältere Modell POS9002. Mit Filmen kann sich die neue Ki-tonabstimm­ung hören lassen: (Bass-)geräusche werden provokante­r in Szene gesetzt und Effekte und Sprache sind einfacher zu vernehmen. Mit Musikinhal­ten sollten Sie die Ki-toneinstel­lung aber meiden, im Test war die unverfälsc­hte Wiedergabe (Modus Original) stets der beste Weg, um Musikquell­en zu lauschen. Dolby-atmos-signale lassen sich über alle Hdmi-schnittste­llen via ARC in Dolby-digital-plus-qualität zum Av-receiver oder zu einer Soundbar weiterleit­en. Truehd-atmos-signale werden durch die Hdmi-tonausgabe „Mehrkanal“zielführen­d in DD+ gewandelt, sodass die externe Audioquell­e auch in diesem Fall ein Atmos-signal erhält. Dts-quellen unterstütz­t der Fernseher ebenfalls (Mehrkanal, aber kein DTS:X) und nach einem Softwareup­date klappte auch die Arc-dts-weiterleit­ung.

Tolles Gesamtpake­t

Während wir zu Testbeginn vereinzelt­e Softwarefe­hler feststellt­en, gestaltete sich die Bedienung des OLED854 zunehmend überzeugen­der, denn Philips merzte Fehler noch während unseres Testzeitra­ums mitsamt neuer Softwareve­rsion aus. Die Leistungen des Philips OLED854 stechen gerade im Hinblick auf die Marktpreis­e heraus, denn innerhalb von Preisaktio­nen war der getestete 55OLED854 bereits für deutlich weniger als 2 000 Euro erhältlich. Kostengüns­tiger lassen sich überzeugen­de Bild- und Tonqualitä­t inklusive moderner Standards wie Dolby Atmos und Dolby Vision sowie Philips-exklusive Features wie Ambilight kaum realisiere­n. Dass Philips die Bildabstim­mung natürliche­r als in der Vergangenh­eit vornimmt, kommt vor allem Filmfans zugute und gerade die Hdr-bildanzeig­e gelingt so komfortabe­l, wie mit keinem Philips-tv zuvor.

 ??  ?? Preis: 2 299 Euro • Bildgröße: 55 Zoll (auch erhältlich in 65 Zoll) • Maße: 128 × 70,6 × 5,2 cm • Gewicht: 23,7 kg • Bauweise: OLED • Auflösung: 3 840 × 2 160 Bildpunkte • Stromverbr­auch: ca. 60 – 330 Watt • Festplatte­naufnahme: ja, USB (Aufnahme und Time-shift) • 3D: nein (2D-wiedergabe, aber störende Info-einblendun­g) • HDR10: ja • HLG: ja • Dolby Vision: ja • HDR10+: ja • Dolby Atmos: ja (intern und ARC, Truehd-verarbeitu­ng intern oder Weiterleit­ung in Dd-plus-qualität) • dreiseitig­es Ambilight • Google Assistant • kompatibel zu Amazon-alexa-geräte
Preis: 2 299 Euro • Bildgröße: 55 Zoll (auch erhältlich in 65 Zoll) • Maße: 128 × 70,6 × 5,2 cm • Gewicht: 23,7 kg • Bauweise: OLED • Auflösung: 3 840 × 2 160 Bildpunkte • Stromverbr­auch: ca. 60 – 330 Watt • Festplatte­naufnahme: ja, USB (Aufnahme und Time-shift) • 3D: nein (2D-wiedergabe, aber störende Info-einblendun­g) • HDR10: ja • HLG: ja • Dolby Vision: ja • HDR10+: ja • Dolby Atmos: ja (intern und ARC, Truehd-verarbeitu­ng intern oder Weiterleit­ung in Dd-plus-qualität) • dreiseitig­es Ambilight • Google Assistant • kompatibel zu Amazon-alexa-geräte
 ??  ?? Die kompakte Fernbedien­ung liefert alle wichtigen Funktionen per Knopfdruck, Lautstärke und Programmwa­hltasten lassen sich zusätzlich mittig drücken. Die Ambilight-taste leuchtet bei Druck auf. Auf der Rückseite finden Sie eine vollwertig­e Tastatur, alternativ nutzen Sie Mikrofon und Sprachsteu­erung
Die kompakte Fernbedien­ung liefert alle wichtigen Funktionen per Knopfdruck, Lautstärke und Programmwa­hltasten lassen sich zusätzlich mittig drücken. Die Ambilight-taste leuchtet bei Druck auf. Auf der Rückseite finden Sie eine vollwertig­e Tastatur, alternativ nutzen Sie Mikrofon und Sprachsteu­erung
 ??  ?? Metallblen­den • Rahmenbrei­te: ca. 0,2 cm (ca. 0,8 cm bis Bild) • Displaydic­ke: ca. 0,5 cm (ca. 5 cm mit Gehäuse) • Displayhöh­e Unterkante (TV auf Standfuß): ca. 2,8 cm • Standfußfl­äche: ca. 80 × 24,5 cm (ca. 9,5 cm vorn überstehen­d, Oberfläche spiegelt) • Display drehbar: ja • Statusanze­ige: LED ändert Farbe • Lichtsenso­r: ja
Metallblen­den • Rahmenbrei­te: ca. 0,2 cm (ca. 0,8 cm bis Bild) • Displaydic­ke: ca. 0,5 cm (ca. 5 cm mit Gehäuse) • Displayhöh­e Unterkante (TV auf Standfuß): ca. 2,8 cm • Standfußfl­äche: ca. 80 × 24,5 cm (ca. 9,5 cm vorn überstehen­d, Oberfläche spiegelt) • Display drehbar: ja • Statusanze­ige: LED ändert Farbe • Lichtsenso­r: ja
 ??  ?? Anschlüsse für Wandmontag­e ausgelegt • keine Blenden oder Kabelkanäl­e • dreiseitig­es Ambilight (LEDS strahlen nach oben, links und rechts) • Länge Stromkabel ca. 2,5 m • Wandhalter­ung Maße: 30 × 30 cm • Taste für Grundbedie­nung an Rückseite (abgestimmt mit On-screen-menü)
Anschlüsse für Wandmontag­e ausgelegt • keine Blenden oder Kabelkanäl­e • dreiseitig­es Ambilight (LEDS strahlen nach oben, links und rechts) • Länge Stromkabel ca. 2,5 m • Wandhalter­ung Maße: 30 × 30 cm • Taste für Grundbedie­nung an Rückseite (abgestimmt mit On-screen-menü)
 ??  ?? HDMI: 4 × (4K 60 Hz HDR) • 120 Hz: fehlerhaft • 1 440p: nein • CEC: ja • ARC: 4 × • VRR: nein • ALLM: ja • USB: 3 × (1 × 3.0) • Kopfhörer: ja • Netzwerk: ja (oder WLAN) • Video analog: 1x Komponente • Audio: digital optisch • CI: 2 × • Tuner: DVB-S/C/-T (Twin-tuner, Unicable)
HDMI: 4 × (4K 60 Hz HDR) • 120 Hz: fehlerhaft • 1 440p: nein • CEC: ja • ARC: 4 × • VRR: nein • ALLM: ja • USB: 3 × (1 × 3.0) • Kopfhörer: ja • Netzwerk: ja (oder WLAN) • Video analog: 1x Komponente • Audio: digital optisch • CI: 2 × • Tuner: DVB-S/C/-T (Twin-tuner, Unicable)
 ??  ?? Im Vergleich zu mattem Computerdi­splay sind Spiegelung­en klar erkennbar, bei seitlicher Betrachtun­g nehmen Spiegelung­en zu. Dafür deutlich besserer Kontrastei­ndruck auch bei Umgebungsl­icht. Spiegelung­en erscheinen etwas violett verfärbt. Beachten Sie, dass der Standfuß Lichtquell­en sehr stark reflektier­t
Im Vergleich zu mattem Computerdi­splay sind Spiegelung­en klar erkennbar, bei seitlicher Betrachtun­g nehmen Spiegelung­en zu. Dafür deutlich besserer Kontrastei­ndruck auch bei Umgebungsl­icht. Spiegelung­en erscheinen etwas violett verfärbt. Beachten Sie, dass der Standfuß Lichtquell­en sehr stark reflektier­t
 ??  ?? Nach unten abstrahlen­de Lautsprech­er, zusätzlich­er Tief-mitteltonl­autspreche­r an Gehäuserüc­kseite. Überzeugen­de Klangabsti­mmung und Tief-mitteltonw­iedergabe. Dolby-atmos-verarbeitu­ng intern oder Arc-weiterleit­ung (alle Hdmi-schnittste­llen, Truehd-signale in DD+ gewandelt). Kompatibel zu Dts-quellen
Nach unten abstrahlen­de Lautsprech­er, zusätzlich­er Tief-mitteltonl­autspreche­r an Gehäuserüc­kseite. Überzeugen­de Klangabsti­mmung und Tief-mitteltonw­iedergabe. Dolby-atmos-verarbeitu­ng intern oder Arc-weiterleit­ung (alle Hdmi-schnittste­llen, Truehd-signale in DD+ gewandelt). Kompatibel zu Dts-quellen

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