Playstation 5: Erste Infos zur neuen Konsole
In den letzten Monaten geisterte vor allem Sonys Patentanmeldung (Einstiegsbild) eines neuen elektronischen Gerätes durch das Internet, doch nun lüftet sich mehr und mehr der Schleier hinter der neuen Playstation 5.
Nein, so außergewöhnlich wie die Skizze wird die finale Fassung der Playstation 5 wohl nicht aussehen, doch einige Entwickler twitterten bereits, dass Sonys Patentanmeldung tatsächlich die Entwicklerversion der kommenden Next-gen-konsole darstellt. Und es besteht durchaus eine realistische Chance, dass sich die finale PS5 dem Entwicklermodell angleicht, denn die V-förmige Lüfterkonstruktion ist nicht nur eine clevere Lösung zur Kühlung der Hochleistungsprozessoren, sondern könnte gleichzeitig die Zahl 5 (V) im Ps5-namen optisch widerspiegeln. Bereits bekannt ist der aus Ps4-zeiten bekannte Hardwarepartner AMD, der die notwendigen Grafik- und Hauptprozessorchips auf Basis von ZEN-2-CPU- und Navi-gpu-entwicklungen beisteuern wird. Da Microsofts 2020 erscheinende Next-gen-xbox auf ähnlichen Amd-komponenten aufbaut, wird es spannend zu sehen sein, in welchen Details sich PS5 und die neue Xbox voneinander unterscheiden. Der Chefentwickler der aktuellen und zukünftigen Playstation, Marc Cerny, verspricht neue Grafikfeatures wie in Echtzeit berechnete Licht- und Schatteneffekte
(Raytracing), die direkt von der Grafikhardware unterstützt werden sollen. Zwar wird die PS5 durch HDMI 2.1 theoretisch in der Lage sein, 8K-60-HZ- oder 4K-120-hz-signale auszugeben, doch realistisch gesehen wird die Hardwareleistung für 4K-60-fps-qualität ausreichend sein, denn selbst modernste PCS gewährleisten keine ultrahohen Auflösungen, wenn die restlichen Grafikparameter und vor allem Raytracing höchste Qualitätsstandards erreichen sollen. Nicht auszuschließen ist, dass Sony die letzten großen Ps4-titel wie „The Last of Us Part II“und „Ghost of Tsushima“mit Ps5-upgrades verfeinern wird, sodass zum Start der PS5 bereits ausreichend Futter für Technikbegeisterte
bereitsteht. Fans von „Shadow of Colossus“werden erfreut zur Kenntnis nehmen, dass sich Bluepoint-games mit einer Ps5-entwicklung beschäftigt und sicher arbeiten weitere Sony-studios an Fortsetzungen erfolgreicher Marken („Spider-man“, „God of War“, „Gran Turismo“, „Horizon“), um die Möglichkeiten der PS5 auszuloten. Damit es nicht allein bei schickerer Grafik bleibt, verpasst Sony der PS5 ein überarbeitetes Audiokonzept, sodass sich 3D-audiosignale in optimaler Qualität umsetzen lassen – Sonys Kooperation mit dem Fraunhofer-institut beim Mpeg-h-standard könnte hierbei der Schlüssel darstellen.
Bekenntnis zum Disc-laufwerk
Trotz Streaming-dominanz stattet Sony die PS5 mit einem 4K-uhd-blu-ray-laufwerk aus, was zugleich die Verbreitung von Spielen auf 100-Gb-discs ermöglicht (bislang 50-Gb-discs). Ein enormer Unterschied zwischen PS4 und PS5 wird nicht nur die Prozessorleistung sein, sondern auch die Schnelligkeit, mit der Daten verarbeitet werden können. Sony wird jede PS5 mit einer ultraschnellen Ssd-speicherlösung ausstatten, was nach erfolgter Spieleinstallation Ladezeiten von wenigen Sekunden garantieren soll. Da die Playstation 5 abwärtskompatibel ausfallen wird und somit auch Playstation-4-spiele abgespielt werden, dürften die verkürzten Ladezeiten gerade zum Startschuss der Konsole, der auf Ende 2020 datiert ist, ein echtes Verkaufsargument darstellen. Installationen von Spielen sollen sich auf Einzel- und Multiplayerkomponenten von Spielen abstimmen lassen, um Speicherplatz zu sparen. Dies könnte darauf hindeuten, dass der interne Ssd-speicher wohl schnell aufgebraucht sein könnte, was bei aktuellen Spieleinstallationen von 100 GB aber auch niemanden mehr überraschen dürfte. Das Datenmanagement wird somit zu einem wichtigen Faktor. Für ein besseres Spielgefühl soll der Dualshock-5-controller sorgen, indem Unebenheiten in Rennspielen oder unterschiedliches Terrain in Abenteuerspielen über Rumble-effekte realistischer simuliert wird und die Schultertasten sollen unterschiedliches haptisches Feedback je nach Spielsituation vermitteln. Dass das aktuelle Touchpad, wie in einer Patentanmeldung zu sehen, durch ein vollwertiges Touch-display ersetzt wird, wurde bislang noch nicht bestätigt. Praktischer sollen die neuen Controller durch Usb-c-anschlüsse und längere Akkulaufzeiten aber in jedem Fall ausfallen. Für Einsteiger arbeitet Sony an besseren, per Ki-sprachsuche gestützten Hilfestellungen, die gezielt auf die jeweiligen Spielsituationen zugeschnitten sein sollen. Zudem soll der Homescreen den wachsenden Anforderungen von Online-spielern Rechnung tragen und insgesamt flexibler als das bislang eher starre Ps4-benutzerkonzept ausfallen. Trotz spannender erster Einblicke bleiben viele Fragen noch unbeantwortet: Werden externe Festplatten umfangreich unterstützt? Müssen Spiele stets auf den internen Speicher kopiert werden? Wie laut werden die Lüfter ausfallen, sobald die PS5 maximal gefordert wird? Und was hat es mit der mysteriösen Patentanmeldung Sonys für Speichermodule auf sich?
High-end- statt Einstiegskonsole
Schon jetzt wird deutlich, dass die Playstation 5 kein billiges Vergnügen sein wird, denn hohe Leistung in allen relevanten Gaming-bereichen, ein rundum überarbeitetes Controller- und Audiokonzept sowie ein 4K-uhd-laufwerk dürften den Verkaufspreis über die magische 399-Euro-marke drücken, die sowohl für PS4 als auch PS4 Pro angepeilt wurde. Gerüchten zufolge könnten auch gleich zwei Ps5-versionen in unterschiedlichen Preisund Leistungsklassen erscheinen, doch unsere Hoffnung ist, dass Sony im Preisbereich um 500-600 Euro einen Ps5-kompromiss finden wird, der eine Aufsplittung des Marktes verhindert. Microsoft zeigte bereits, wie sich eine leistungsschwächere Plattform (Xbox One) binnen weniger Jahre zur technologischen Vorreiterkonsole (Xbox One X) weiterentwickeln konnte, doch davon profitieren nur Xbox-one-xkäufer, während klassische Xbox-one-besitzer mit teils unbefriedigender Bilddarstellung das Nachsehen haben. Mit der nächsten Xbox-generation will Microsoft ein mindestens ebenbürtiger Konkurrent sein und wir sind uns sicher, dass die fantastisch konstruierte Xbox One X als Blaupause für die kommende Xbox-generation herhalten wird. Sony dürfte gewarnt sein: So leicht wie zum Start der PS4, wird es zum Weihnachtsgeschäft 2020 sicher nicht werden, schließlich kündigen sich aktuell weitere Konkurrenten wie Google an, die mit dem Streaming-konzept Stadia ganz und gar auf stationäre Hardware im Wohnzimmer verzichten. Doch vielleicht haben Sony und Microsoft noch weitere Trumpfkarten in der Hand, denn glaubt man jüngsten Patentanmeldungen, dann sind drahtlose Vr-brillen und Sensormatten, die den Spielbereich erfassen, ebenso denkbar, wie 3D ohne Brillenzwang. Die Gaming-zukunft bleibt somit spannend!