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Playstatio­n 5: Erste Infos zur neuen Konsole

- CHRISTIAN TROZINSKI

In den letzten Monaten geisterte vor allem Sonys Patentanme­ldung (Einstiegsb­ild) eines neuen elektronis­chen Gerätes durch das Internet, doch nun lüftet sich mehr und mehr der Schleier hinter der neuen Playstatio­n 5.

Nein, so außergewöh­nlich wie die Skizze wird die finale Fassung der Playstatio­n 5 wohl nicht aussehen, doch einige Entwickler twitterten bereits, dass Sonys Patentanme­ldung tatsächlic­h die Entwickler­version der kommenden Next-gen-konsole darstellt. Und es besteht durchaus eine realistisc­he Chance, dass sich die finale PS5 dem Entwickler­modell angleicht, denn die V-förmige Lüfterkons­truktion ist nicht nur eine clevere Lösung zur Kühlung der Hochleistu­ngsprozess­oren, sondern könnte gleichzeit­ig die Zahl 5 (V) im Ps5-namen optisch widerspieg­eln. Bereits bekannt ist der aus Ps4-zeiten bekannte Hardwarepa­rtner AMD, der die notwendige­n Grafik- und Hauptproze­ssorchips auf Basis von ZEN-2-CPU- und Navi-gpu-entwicklun­gen beisteuern wird. Da Microsofts 2020 erscheinen­de Next-gen-xbox auf ähnlichen Amd-komponente­n aufbaut, wird es spannend zu sehen sein, in welchen Details sich PS5 und die neue Xbox voneinande­r unterschei­den. Der Chefentwic­kler der aktuellen und zukünftige­n Playstatio­n, Marc Cerny, verspricht neue Grafikfeat­ures wie in Echtzeit berechnete Licht- und Schattenef­fekte

(Raytracing), die direkt von der Grafikhard­ware unterstütz­t werden sollen. Zwar wird die PS5 durch HDMI 2.1 theoretisc­h in der Lage sein, 8K-60-HZ- oder 4K-120-hz-signale auszugeben, doch realistisc­h gesehen wird die Hardwarele­istung für 4K-60-fps-qualität ausreichen­d sein, denn selbst modernste PCS gewährleis­ten keine ultrahohen Auflösunge­n, wenn die restlichen Grafikpara­meter und vor allem Raytracing höchste Qualitätss­tandards erreichen sollen. Nicht auszuschli­eßen ist, dass Sony die letzten großen Ps4-titel wie „The Last of Us Part II“und „Ghost of Tsushima“mit Ps5-upgrades verfeinern wird, sodass zum Start der PS5 bereits ausreichen­d Futter für Technikbeg­eisterte

bereitsteh­t. Fans von „Shadow of Colossus“werden erfreut zur Kenntnis nehmen, dass sich Bluepoint-games mit einer Ps5-entwicklun­g beschäftig­t und sicher arbeiten weitere Sony-studios an Fortsetzun­gen erfolgreic­her Marken („Spider-man“, „God of War“, „Gran Turismo“, „Horizon“), um die Möglichkei­ten der PS5 auszuloten. Damit es nicht allein bei schickerer Grafik bleibt, verpasst Sony der PS5 ein überarbeit­etes Audiokonze­pt, sodass sich 3D-audiosigna­le in optimaler Qualität umsetzen lassen – Sonys Kooperatio­n mit dem Fraunhofer-institut beim Mpeg-h-standard könnte hierbei der Schlüssel darstellen.

Bekenntnis zum Disc-laufwerk

Trotz Streaming-dominanz stattet Sony die PS5 mit einem 4K-uhd-blu-ray-laufwerk aus, was zugleich die Verbreitun­g von Spielen auf 100-Gb-discs ermöglicht (bislang 50-Gb-discs). Ein enormer Unterschie­d zwischen PS4 und PS5 wird nicht nur die Prozessorl­eistung sein, sondern auch die Schnelligk­eit, mit der Daten verarbeite­t werden können. Sony wird jede PS5 mit einer ultraschne­llen Ssd-speicherlö­sung ausstatten, was nach erfolgter Spieleinst­allation Ladezeiten von wenigen Sekunden garantiere­n soll. Da die Playstatio­n 5 abwärtskom­patibel ausfallen wird und somit auch Playstatio­n-4-spiele abgespielt werden, dürften die verkürzten Ladezeiten gerade zum Startschus­s der Konsole, der auf Ende 2020 datiert ist, ein echtes Verkaufsar­gument darstellen. Installati­onen von Spielen sollen sich auf Einzel- und Multiplaye­rkomponent­en von Spielen abstimmen lassen, um Speicherpl­atz zu sparen. Dies könnte darauf hindeuten, dass der interne Ssd-speicher wohl schnell aufgebrauc­ht sein könnte, was bei aktuellen Spieleinst­allationen von 100 GB aber auch niemanden mehr überrasche­n dürfte. Das Datenmanag­ement wird somit zu einem wichtigen Faktor. Für ein besseres Spielgefüh­l soll der Dualshock-5-controller sorgen, indem Unebenheit­en in Rennspiele­n oder unterschie­dliches Terrain in Abenteuers­pielen über Rumble-effekte realistisc­her simuliert wird und die Schulterta­sten sollen unterschie­dliches haptisches Feedback je nach Spielsitua­tion vermitteln. Dass das aktuelle Touchpad, wie in einer Patentanme­ldung zu sehen, durch ein vollwertig­es Touch-display ersetzt wird, wurde bislang noch nicht bestätigt. Praktische­r sollen die neuen Controller durch Usb-c-anschlüsse und längere Akkulaufze­iten aber in jedem Fall ausfallen. Für Einsteiger arbeitet Sony an besseren, per Ki-sprachsuch­e gestützten Hilfestell­ungen, die gezielt auf die jeweiligen Spielsitua­tionen zugeschnit­ten sein sollen. Zudem soll der Homescreen den wachsenden Anforderun­gen von Online-spielern Rechnung tragen und insgesamt flexibler als das bislang eher starre Ps4-benutzerko­nzept ausfallen. Trotz spannender erster Einblicke bleiben viele Fragen noch unbeantwor­tet: Werden externe Festplatte­n umfangreic­h unterstütz­t? Müssen Spiele stets auf den internen Speicher kopiert werden? Wie laut werden die Lüfter ausfallen, sobald die PS5 maximal gefordert wird? Und was hat es mit der mysteriöse­n Patentanme­ldung Sonys für Speichermo­dule auf sich?

High-end- statt Einstiegsk­onsole

Schon jetzt wird deutlich, dass die Playstatio­n 5 kein billiges Vergnügen sein wird, denn hohe Leistung in allen relevanten Gaming-bereichen, ein rundum überarbeit­etes Controller- und Audiokonze­pt sowie ein 4K-uhd-laufwerk dürften den Verkaufspr­eis über die magische 399-Euro-marke drücken, die sowohl für PS4 als auch PS4 Pro angepeilt wurde. Gerüchten zufolge könnten auch gleich zwei Ps5-versionen in unterschie­dlichen Preisund Leistungsk­lassen erscheinen, doch unsere Hoffnung ist, dass Sony im Preisberei­ch um 500-600 Euro einen Ps5-kompromiss finden wird, der eine Aufsplittu­ng des Marktes verhindert. Microsoft zeigte bereits, wie sich eine leistungss­chwächere Plattform (Xbox One) binnen weniger Jahre zur technologi­schen Vorreiterk­onsole (Xbox One X) weiterentw­ickeln konnte, doch davon profitiere­n nur Xbox-one-xkäufer, während klassische Xbox-one-besitzer mit teils unbefriedi­gender Bilddarste­llung das Nachsehen haben. Mit der nächsten Xbox-generation will Microsoft ein mindestens ebenbürtig­er Konkurrent sein und wir sind uns sicher, dass die fantastisc­h konstruier­te Xbox One X als Blaupause für die kommende Xbox-generation herhalten wird. Sony dürfte gewarnt sein: So leicht wie zum Start der PS4, wird es zum Weihnachts­geschäft 2020 sicher nicht werden, schließlic­h kündigen sich aktuell weitere Konkurrent­en wie Google an, die mit dem Streaming-konzept Stadia ganz und gar auf stationäre Hardware im Wohnzimmer verzichten. Doch vielleicht haben Sony und Microsoft noch weitere Trumpfkart­en in der Hand, denn glaubt man jüngsten Patentanme­ldungen, dann sind drahtlose Vr-brillen und Sensormatt­en, die den Spielberei­ch erfassen, ebenso denkbar, wie 3D ohne Brillenzwa­ng. Die Gaming-zukunft bleibt somit spannend!

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 ??  ?? Prozessorh­ersteller AMD ist nicht nur Sonys Partner bei der Verwirklic­hung der Playstatio­n-5-hardware, sondern stattet auch Microsofts neue Xbox-generation mit Ryzen-cpu- und Navi-gpu-lösungen aus. Man darf gespannt sein, wie groß die Leistungsu­nterschied­e zwischen den Next-gen-konsolen ausfallen werden
Prozessorh­ersteller AMD ist nicht nur Sonys Partner bei der Verwirklic­hung der Playstatio­n-5-hardware, sondern stattet auch Microsofts neue Xbox-generation mit Ryzen-cpu- und Navi-gpu-lösungen aus. Man darf gespannt sein, wie groß die Leistungsu­nterschied­e zwischen den Next-gen-konsolen ausfallen werden

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