Westworld Staffel 3: Auch künstliches Leben findet immer einen Weg
Was macht einen Menschen aus? Mehr denn je stellt Jonathan Nolans und Lisa Joys Premium-serie diese Frage, denn ihre Androiden-version von „Planet der Affen“hat in der zweiten Staffel die Welt der Menschen erreicht und lässt die Hosts ihre planetenübergreifende Revolution vorantreiben. Willkommen in Staffel 3!
Dolores (Evan Rachel Wood) befindet sich inzwischen mitten in die Reihen der menschlichen High Society, wo niemand auch nur Ansatzweise eine Ahnung von ihrem Innenleben hat. Die Investoren und Financiers von Westworld haben eher damit zu tun, den monetären Verlust zu reduzieren, der sie durch das blutige Delos-massacker erwartet. Welcher Kunde wird jetzt noch in den Themenpark kommen, wenn dort so viele Menschen durch Hosts ihr Leben verloren haben? Was sie jedoch nicht verstehen ist, dass Hosts auch wichtige Führungspositionen innerhalb großer Konzerne einnehmen können … und außerdem sämtliche schmutzigen Geheimnisse und Vorlieben von all jenen kennen, die jemals ihre niederen Triebe in Westworld ausgelassen haben.
Diese Schmutzwäsche ist eine gute Voraussetzung, um Geld für den Widerstand zu sammeln, was Dolores zu einem nächtlichen Besuch bei einem Anteilseigner bewegt. Für Gerald (Thomas Kretschmann) ist das Erwachen eine große Überraschung. Ihm wurde eine Gasmaske aufgestülpt, neben ihm liegt seine regungslose Frau, es ist keine Security in Sicht und im Pool seiner chinesischen Villa schwimmt eine splitterfasernackte Dolores. Diese bietet ihm einen Deal an: Sein Geld und geheime Daten über einen gewissen Themenpark gegen sein mickriges, frauenverachtendes Leben. Bei Dolores kann er sich sicher sein, dass sie nicht blufft und bereit wäre, ihn oder gar die ganze Menschheit auszulöschen.
Beerdigung der alten Welt
Auch die anderen Protagonisten der Serie bleiben nicht untätig, so findet sich beispielsweise Maeve (Thandie Newton) in einem neuen Themen-park-bereich wieder: dem von Nazis besetzten Frankreich des frühen 20. Jahrhunderts, genannt „Warworld“. Wird sie hieraus einen Ausweg finden oder gar ihre verlorene Tochter wiederfinden? Chef-charakterprogrammierer Bernard (Jeffrey Wright) ist derweil untergetaucht und arbeitet auf einer Farm. Wenn man bei ihm von einer gespaltenen Persönlichkeit spricht, dann trifft dies nicht nur im psychischen sondern auch im physischen Sinne zu. Würde man sich selbst belügen, wenn es einen mehrmals gäbe? Sein Weg führt ihn zurück nach Westworld, wo er mit Hilfe des Ex-sicherheitschefs Stubbs (Luke Hemsworth) im Labor seines früheren Partners Ford nach Antworten sucht. Zu guterl etzt bleibt noch der ehemalige Executive Director, Charlotte Hale (Tessa Thompson), die die Ereignisse des zweiten Staffel-finales in eine schwere Identitätskrise stürzten. Welche Rolle wird sie für die Revolution der Hosts spielen? Und wer verbirgt sich wirklich hinter ihrem schönen Antlitz?
Geburt einer neuen Welt
Zu den bekannten Charakteren gesellen sich auch einige Neuzugänge hinzu, besetzt durch internationale Schauspielgrößen. Der französische Superstar Vincent Cassel mimt beispielsweise den undurchsichtigen Trillionär Engerraund Serac. Als Mitschöpfer der künstlichen Intelligenz „Rehoboam“ist er der reichste Mann der Welt und scheint über den Aufstand der „Westworld“androiden beunruhigend viel zu wissen. Muss er sich überhaupt keine Sorgen ums Geld machen, sieht es bei Aaron Pauls („Breaking Bad“) Rolle als Held der Arbeiter-klasse schon ganz anders aus. Ex-soldat Caleb Nichols schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durchs Leben und leidet unter posttraumatischem Stress. Würde man in einem anderen Film oder einer anderen Serie einen halluzinierten, gefallenen Kameraden an dieser Stelle erwarten, der dem Protagonisten ins Gewissen redet, wird diese narrative Lücke nun durch die merkwürdigen Anrufe seines Kumpels Francis (Kid Cudi) geschlossen, der genau diese Aufgabe übernimmt. Als Caleb auf Dolores trifft, beginnt eine ungewöhnliche Freundschaft mit unabsehbaren Folgen. Zu guter letzt sollte „Sons Of Anarchy“-star Tommy Flanagan nicht unerwähnt bleiben, der sich als einflussreicher Millionärs-flüsterer Martin Connells der hochwertigen Besetzungsliste hinzugesellt.
Die dritte Staffel von „Westworld“erscheint am 26. November auf Blu-ray und Uhd-blu-ray – letzteres wie die Vorstaffeln sogar in einem Steelbook. Wie gewohnt sind Bild- und Ton-technik der Produktion auf einem sehr hohen Level. Die deutsche Synchronfassung liegt bei allen Fassungen im Dolby-digital-5.1-format vor, während der englische Originalton auf der Uhd-blu-ray in Dolby Atmos und auf der Standard-blu-ray in DTS-HD MA 5.1 abgemischt ist.
Zu den neuen und teilweise exklusiven Bonusfeatures zählen die Beiträge „Flucht aus Westworld“, „Warworld“, „Leben in der Technokratie“, „Zukunftsvision“, „RICO App & Gig Economy“sowie „Westworld vor Ort“. Ergänzt werden diese durch vier „Willkommen in Westworld“-featurettes und unter dem Label „Die Erschaffung der Realität von Westworld“sieben Featurettes zu den einzelnen Episoden.